Jonas Berglund

Das Geheimnis des Scorpio Scripts


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schnell zum Höhepunkt kommt. Nun ja, es gibt bestimmt auch Ausnahmen.«

      Jacob war etwas blass geworden, doch ließ er diese ungewöhnliche Lehrstunde über sich ergehen.

      »Aber«, fuhr Agathe fort, »du solltest wissen, dass die Klitoris einer Frau äußerst empfindlich ist und leicht überreizt werden kann. Viele Frauen lassen sich dennoch eine zu grobe Stimulierung gefallen und warten, bis der Mann endlich fertig ist. Eine Frau traut sich oftmals nicht, ihre Wünsche zu äußern.«

      »Was sollten wir denn anders machen?«, fragte Jacob kleinlaut.

      Agathe lächelte und erklärte: »Entkleide eine Frau behutsam, denn es kostet sie vielleicht ein wenig Überwindung, sich einem Mann nackt zu zeigen. Gib ihr zu verstehen, dass du sie magst und lass ihr ein wenig Zeit, sodass sie ihre Schüchternheit überwinden kann.« Sie machte eine kurze Pause und erläuterte dann in bedeutungsschwerem Ton: »Du kannst von einer Frau so viel Leidenschaft erfahren, wie du dir kaum vorstellen kannst.« Dann schaute sie wieder auf die Zeichnung.

      Der junge Mann wurde etwas ungeduldig, versuchte aber, sich das vor seiner Mentorin nicht anmerken zu lassen.

      Schließlich fuhr sie fort: »Eine Frau hat sieben Lustzentren. In dieser Zeichnung wird das Wissen darüber vermittelt, wie diese delikaten Stellen aktiviert werden können. Sie sind wie Siegel, die sich nacheinander öffnen. Das erste Lustzentrum sind ihre Brüste. Das war nicht schwer zu erraten. Doch nähere dich diesem Bereich behutsam. Ein sanftes Küssen am seitlichen Hals bereitet das erste Lustzentrum auf die anstehende Aktivierung vor. Ein vorsichtiges Kneten der Brüste wird ihr gefallen. Dann kommt die zärtliche Stimulierung ihrer Brustwarzen, diese wiederum aktivieren über eine Art Reizleitung den unteren Bauch und vorderen Intimbereich. Es ist ein subtiles, wohliges Gefühl im Inneren, welches nicht genau lokalisiert werden kann. Gehe behutsam vor, sodass die Reizleitung die Arbeit für dich übernehmen kann. Wenn du schließlich langsam an ihrem Körper hinabgleitest und mit den Fingerspitzen über ihre untere Bauchregion fährst, wird sie es kaum aushalten können. Hier befindet sich das zweite Lustzentrum, welches durch die Aktivierung des ersten schon vorbereitet worden ist. Es umfasst den unteren Bauch, den Venushügel und reicht bis zu der Stelle, an denen die Schamlippen beginnen. Wende dieser Stelle besondere Aufmerksamkeit zu.«

      »Wie genau?«, fragte der junge Mann neugierig.

      »Durch Streicheln, sanftes Ziehen an den Häutchen und durch deine Zungenspitze.«

      Jacob errötete. Hätte er nur nicht gefragt …

      Agathe fuhr unbeeindruckt fort: »Kommen wir zum dritten Lustzentrum, der Klitoris oder auch Kitzler genannt. Die meisten Männer kennen diese Stelle, die es beim Vorspiel zu reiben gilt. Das ist ja auch grundsätzlich richtig. Doch wenn die beiden aktivierten Lustzentren schon eine Weile auf den Kitzler eingewirkt haben, dann wird schließlich eine direkte Berührung eine vielfach lustvollere Wirkung bei der Glücklichen auslösen. Sie wird ohnehin schon längst sehnsüchtig darauf gewartet haben. Gehen Männer allerdings zu schnell vor und lassen ihre Hand unbedacht dorthin gleiten, müssen sie sich nicht wundern, wenn eine Frau diese wegschiebt und eine weitere Annäherung vorzeitig beendet. Sie wird es unter Umständen als ein unangenehmes Eindringen in ihren Intimbereich empfunden haben. Aber kommen wir nun zur richtigen Stimulierung des Kitzlers.«

      Agathe holte aus der Klosterküche eine weich gekochte Erbse und legte sie auf den Tisch. Vorsichtig rollte sie mit ihrer Fingerspitze darüber und erklärte: »Achte auf den richtigen Druck, den du ausübst. Verwende nur so viel, dass eine weiche Erbse nicht eingedrückt wird. Und achte darauf, dass die Klitorisvorhaut schützend über dem eigentlichen Kitzler liegt. Dieser kann viel zu reizempfindlich sein, und es wäre unangenehm für deine Angebetete.«

      Jacob errötete wieder, fragte aber dennoch: »Wie merke ich denn, ob es ihr gefällt?«

      »Achte auf ihr Becken, zieht sie es ruckartig zurück und verharrt in dieser Stellung, möchte sie der Berührung entgehen. Viele Männer sind unachtsam und merken nicht, wenn ein lustvolles Stöhnen zu einem gequälten Winseln wird.«

      * * *

      Die beiden bekamen nicht mit, dass sich Leonore genähert hatte. Als sie die Erbse auf dem Tisch liegen sah, fing sie an zu grinsen. Doch sie entfernte sich unauffällig wieder. Sie konnte es sich aber dennoch nicht verkneifen, direkt zu Anna zu gehen. »Unser Jacob wird gerade von Agathe in die Geheimnisse der weiblichen Gelüste eingeweiht!«, flüsterte sie verheißungsvoll. Auf Annas Gesicht machte sich ein wissendes Lächeln breit. »Oje, der arme Junge«, kicherte sie. »Sind sie denn schon beim siebten Lustzentrum angekommen?«

      »Ich glaube, sie war gerade dabei, ihm zu erklären, wie man den Kitzler richtig stimuliert. Da lag eine Erbse auf dem Tisch.«

      Anna lachte schadenfroh: »Da muss er durch. Ist ja schließlich sein Schicksal.«

      »Ob er weiß, dass aus ihm ein kleiner Sexgott wird?«, fragte Leonore keck. Doch sie hatte direkt ein schlechtes Gewissen. Schließlich befanden sie sich in einem Kloster. Sie schaute direkt ehrfürchtig zu dem Kruzifix, welches über der Tür hing und bekreuzigte sich demütig. Anna lächelte nur stumm.

      * * *

      »Nun kommen wir zum nächsten Geheimnis«, fuhr Agathe fort. »Wenn die Klitoris über die zwei anderen Lustzentren und schließlich durch die direkte Berührung gänzlich aktiviert worden ist, dann öffnet sich ein weiteres kleines Lustzentrum direkt darunter. Nun reagieren die kleinen Häutchen der inneren Schamlippen auch sehr empfindlich auf jede Berührung.« Agathe zeigte auf die Stelle in der Zeichnung. »Es ist der Bereich direkt unterhalb des Kitzlers, mit nur circa einem Zentimeter Durchmesser. Wenn sich deine Fingerspitze – oder auch deine Zunge – diesen Bereich vornimmt, wird es für die Frau eine schöne Abwechslung zur Kitzlerstimulierung sein.«

      Jacob nickte schweigend.

      »Dann lege die inneren Schamlippen behutsam auseinander und fahre mit dem Finger zärtlich zwischen die rosa Häutchen. Ein kreisendes Streicheln wird ein wohliges Gefühl auslösen. Beim Öffnen der inneren Schamlippen wird wahrscheinlich auch der eigentliche Kitzler freigelegt werden. Mit der feuchten Zungenspitze kannst du testen, ob sie die direkte Stimulierung mag. Kommen wir direkt zum nächsten Lustzentrum: die Vagina. Mittlerweile sollte sie feucht sein und bereit für die Penetration. Anfänglich könnte die Öffnung noch ein wenig eng sein. Taste dich behutsam mit einem Finger vor und lass ihn hineingleiten. Deine Intuition wird dir den Weg weisen. Es ist ein schöner Teil des Vorspiels und bereitet die Frau auf das eigentliche Eindringen des Penis’ vor. Aber gib ihr nicht immer sofort, wonach sie giert. Zögere eine nächste Berührung hinaus. Das wird ihre Lust noch mehr entfachen. Achte auf ihre Atmung und ihre Körpersprache, dann wirst du merken, was ihr gefällt.«

      »Und die Penetration?«

      »Nun, ein paar Dinge wirst du noch selbst herausfinden müssen. Aber ich bin mir sicher, dass du es gut machen wirst.«

      Jacob lächelte verlegen, aber fragte dann: »Und was ist mit dem sechsten und siebten Lustzentrum?«

      Agathe schmunzelte in sich hinein. Offenbar hatte sie sein Interesse an den Geheimnissen der weiblichen Gelüste nachhaltig geweckt. Behutsam erklärte sie: »Die Vereinigung von Mann und Frau dient nicht nur der Fortpflanzung. In der sexuellen Kraft steckt viel Heilpotenzial. Daher ist es so wichtig, dass Männer und Frauen ein natürliches Verhältnis zu ihrem Körper und ihren Gelüsten haben. Die Natur hat uns mit zwei weiteren Lustzentren ausgestattet. Dafür müssen wir uns nicht schämen, denn sie sind nun einmal da. Irgendwann möchte fast jeder Mann durch das Hintertürchen rein.«

      Jacob schaute leicht beschämt wieder in das Buch.

      »Und die meisten werden die Erfahrung machen, dass die Frau das entweder gar nicht oder nur sehr ungern zulässt. Das wiederum liegt vor allem daran, wie du dir bestimmt schon denken kannst, dass das Lustzentrum dort nicht aktiviert worden ist. Hierfür braucht es jedoch etwas Fingerspitzengefühl. Grundsätzlich ist es von Vorteil, wenn die ersten fünf Zentren schon voll aktiv sind. Das siebte Zentrum liegt im Inneren. Es ist einfach der gesamte hintere Bereich um den Anus herum. Um dieses Lustzentrum zu aktivieren, gibt es unterschiedliche Wege. Ein