so harmlos, wie Papa sagt. Ich hab schon mal mit ihm über diese Frau gesprochen. Aber einen Jungen hat er noch nie bei ihr gesehen. Vielleicht sollte Papa die Frau mal beobachten.“
Luzie bemerkte, dass die Mutter etwas hinter ihrem Rücken versteckte, und griff nach ihrem Arm. „Was hast du da?“
Maria drehte sich hin und her. Als Luzie fast vor Neugier platzte, hielt sie ihr das Hemdchen vor die Nase. „Ach, das hab ich ganz vergessen. Das ist für dich. Damit kannst du dein Licht abdecken. Probier mal, ob es funktioniert.“
Luzie riss ihr das Hemd aus der Hand, streifte es über und zog alle Vorhänge zu. Im Dunkeln watschelte sie zu Max und fragte: „Kannst du mich sehen?“
Max schüttelte überrascht den Kopf.
Als Luzie keine Antwort bekam, fragte sie noch mal: „Siehst du mich?“
„Nein! Wie sollte ich? Es ist dunkel.“
Luzie musste die Antwort erst verdauen, doch dann sprang sie jubelnd in die Höhe. „Juhu! Es funktioniert, es funktioniert.“
Luzie hatte mit allen möglichen Sachen versucht, das Licht abzudecken, nie hatte es geklappt. Jetzt war es das erste Mal, dass im Dunkeln kein Lichtschein zu sehen war. Sie zog das Hemd hoch und es wurde wieder hell. Voller Freude schob sie das Oberteil rauf und runter, und so wie das Zimmer hell und dunkel wurde, fragte sie: „Siehst du mich? Und jetzt? Siehst du mich jetzt?“
Max nickte und Max schüttelte den Kopf. Im Zimmer wurde es hell und dunkel. Es war, als würde jemand einen Lichtschalter betätigen und das Licht an- und ausknipsen. Luzie machte es so viel Spaß, dass sie gar nicht mehr damit aufhören wollte. Sie war glücklich, endlich konnte sie bestimmen, wann sie leuchtete und wann nicht.
Als es draußen dämmerte, funkelte ein schelmisches Blitzen in ihren Augen. Sie zwinkerte Max zu und lief hinaus. „Komm, ich bring dich nach Hause.“
Max wunderte sich, warum Luzie ihn begleiten wollte. Die Abkürzung über die Wiese war ein Katzensprung. Er kannte hier jeden Maulwurfhügel und fand auch im Dunkeln zielsicher nach Hause. Es gab also keinen Grund, weshalb sie ihn begleiten wollte.
„Wieso willst du mit? Ich kann allein nach Hause gehen.“
„Das lässt du hübsch bleiben. Ich will doch wissen, ob es draußen auch klappt.“
„Warum soll das denn nicht klappen?“
„Was weiß ich?! Vielleicht ist die Luft zu feucht, das Gras zu nass oder eine Hexe unterwegs.“
Luzie schaute zum Sternenhimmel, drehte sich um die eigene Achse und tanzte wie ein Wirbelwind um Max herum. Dabei hob und senkte sie ihr Hemdchen und vergewisserte sich immerzu: „Siehst du mich, siehst du mich?“
Tino tänzelte vor Max’ Füßen, sodass er Mühe hatte, einen vernünftigen Schritt zu tun.
Luzie versteckte sich vor und hinter Max, zog das Hemd rauf und runter und fragte: „Siehst du mich?“
Als Max verneinte, zog sie ihr Hemd über den Kopf. „Und jetzt?“
Max verdrehte die Augen. „Jetzt seh ich dich.“
Luzie hopste im Zickzack über die Wiese und zog im Zweivierteltakt ihr Hemdchen rauf und runter. Ihr Licht flammte auf und erlosch. Im Mondlicht sah sie aus wie ein Leuchtturm, der alle paar Sekunden ein Lichtsignal sendete.
Max beobachtete sie mit Unbehagen. „Luzie, hör auf! Du flackerst wie eine kaputte Laterne, kein Wunder, dass dich alle Blinki nennen.“
Luzie blieb so abrupt stehen, dass Max glaubte, sie sei auf ihn wütend. Er holte tief Luft und wollte sich rechtfertigen. Doch sie zwinkerte ihm zu und lachte. „Na klar, Erdling. Ich bin Blinki und kann blinken, wo und wann ich will. Ist das nicht herrlich?“
Max verstand die Welt nicht mehr. Es war das erste Mal, dass Luzie sich über den Namen Blinki freute. Als er begriff, was das bedeutete, legte er den Arm um ihre Schultern. „Ja, das ist wunderbar, damit können wir bestimmt herrliche Streiche machen.“
Mittlerweile senkte sich die Nacht hernieder, sie standen am Wiesenrand und Max überlegte: „Wir könnten morgen mit Tino ein Picknick machen. Was hältst du davon?“
Luzie hob ihr Hemdchen und ließ das Licht kurz aufblitzen.
Max zog fragend die Augenbraue hoch. „Und was heißt das jetzt?“
Die Antwort gab Tino. Er bellte einmal kurz und das bedeutete: „Ja.“
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