of Parliament bilden ein Dreieck, das Besucher geradezu magisch anzuziehen scheint. Nördlich von Westminster erstreckt sich entlang der Whitehall das Londoner Regierungsviertel. Administrativ umfasst der Stadtteil Westminster einen großen Teil des West End. Die Grenzen der City of Westminster bilden die Themse und die Chelsea Bridge im Süden, Kensington im Westen, Regent’s Park im Norden und Soho beziehungsweise Covent Garden im Nordosten.
Downing Street No. 10: Downing Street No. 10 - wer kennt die Dienstwohnung des englischen Premierministers (Prime Minister), ein von außen unscheinbares Häuschen, nicht. Die Straße selbst wurde von Sir Georg Downing im späten 17. Jahrhundert entworfen. Im Jahre 1732 schenkte König Georg II. das Haus mit der Nummer 10 dem damaligen Premierminister Sir Robert Walpole, der es wiederum an seinen Nachfolger abtrat. Dem jeweils aktuellen Amtsinhaber kommt man allerdings nicht nahe, da die Straße nur von dem 1989 angebrachten Eisengatter eingesehen werden kann.
♦ Downing Street, SW1. (U) Westminster.
Churchill Museum and Cabinet War Rooms: Die „Kabinettsräume“, von denen aus Winston Churchills Regierung im Zweiten Weltkrieg den Kampf gegen Deutschland aufnahm, sind im Originalzustand erhalten und ein Besuch dank einer informativen Audio Tour sehr zu empfehlen. Wer jetzt an üppig ausgestattete Konferenzräume denkt, wird sich verwundert die Augen reiben, denn die Cabinet War Rooms sind nichts anderes als eine zur Kommandozentrale ausgebaute Bunkeranlage. Die unterirdischen Räume vermitteln einen hervorragenden Eindruck von der Zeit des Zweiten Weltkriegs, auch wenn man sich den Lärm, die Enge und die Hektik, die damals geherrscht haben müssen, nur schwer vorstellen kann. Die beiden wichtigsten Räume waren das Sitzungszimmer des Kabinetts und der Kartenraum, in dem die exakten Truppenbewegungen vermerkt wurden, obwohl sich die meisten Besucher für Churchills Schlafzimmer inklusive Nachttopf interessieren.
♦ King Charles Street, SW1. (U) Westminster. Tgl. 9.30-18 Uhr. Eintritt £ 22, erm. £ 17.60, Kinder unter 16 Jahren £ 11. www.iwm.org.uk.
Houses of Parliament: Am Anfang der Baugeschichte stand die Westminster Hall, ursprünglich von Eduard dem Bekenner errichtet und von Wilhelm II. erweitert. Hier residierten bis zur Ära Heinrichs VIII. die Könige von England. Ab 1550 tagte das House of Commons in der St Stephen’s Chapel und das House of Lords in einem heute nicht mehr vorhandenen Gebäudeteil, der den Old Palace Yard umgab. Im Jahre 1605 planten der konvertierte Katholik Guy Fawkes und seine Komplizen den Gunpowder Plot. Dabei sollte das Parlament samt König Jakob I. in die Luft gesprengt werden. Der Plan wurde jedoch vereitelt und die Übeltäter zum Tode verurteilt. Seither werden vor jeder neuen Sitzungsperiode die Kellerräume nach Sprengstoff durchsucht. Ein großes Feuer zerstörte am 16. Oktober 1834 fast den gesamten Palace of Westminster. Den Brand überstanden nur die Westminster Hall und die Kellergewölbe der St Stephen’s Chapel. Ein Wettbewerb für den Wiederaufbau wurde ausgeschrieben, der sich zu einem heftigen Ringen zwischen den Vertretern der neugotischen und der neoklassizistischen Stilrichtung entwickelte. Aus rund 1400 Entwürfen von 97 Architekten fiel die Wahl auf Charles Barry, dessen Houses of Parliament dem neugotischen Stil in ganz England zum Durchbruch verhalfen.
♦ Westminster, SW1. (U) Westminster. Nur im Sommer (9.30-16.30 Uhr ca. Ende Juli bis Ende Sept.) gibt es Führungen (auch auf Deutsch) für £ 26.50, erm. £ 22 oder £ 11.50, die allerdings im Voraus unter der Rufnummer Tel. 020/72194114 oder im Internet www.parliament.uk/visiting gebucht werden können. Zudem gibt es bei Verfügbarkeit Tickets für die nächsten freien Führungen beim Juwel Tower zu kaufen.
Big Ben (Elizabeth Tower): Die Silhouette der Houses of Parliament (auch Palace of Westminster genannt) mit ihrem 2012 anlässlich des 60. Thronjubiläums Elizabeth Tower genannten Uhrturm ist das Wahrzeichen Londons. In diesem Turm befindet sich die 13,5 Tonnen schwere Glocke Big Ben, die jede volle Stunde mit 16 Schlägen einläutet. Das berühmte Läuten, das eine Arie aus Händels „Messias“ interpretiert, wird übrigens von der BBC in die ganze Welt übertragen. Der Glockenturm ist für die Öffentlichkeit leider nicht zugänglich, dabei wäre es wirklich eine Herausforderung, die 344 Stufen hinaufzusteigen. Der Minutenzeiger hat übrigens eine Länge von 4,27 Metern!
♦ Westminster, SW1. (U) Westminster.
Westminster Abbey: Gleich neben den Houses of Parliament steht die Westminster Abbey, eines der bedeutendsten Zeugnisse der englischen Geschichte. Wie kein anderes Bauwerk erinnert das altehrwürdige Gotteshaus an die Königshäuser und den Glanz der englischen Nation. Westminster Abbey ist mehr als ein Gotteshaus, Westminster Abbey ist ein steinernes Monument der englischen Geschichte und ein Symbol für die anglikanische Kirche. Eduard der Bekenner ließ hier in der Mitte des 11. Jahrhunderts eine Abtei und eine Kirche nach normannischen Vorbildern erbauen. Die Abtei erhielt den Namen „West Minster“, da sie westlich des alten Stadtkerns lag. Nur wenige Reste dieser Bauten sind heute noch zu sehen. Als Eduard am 28. Dezember 1065 starb, wurde er direkt vor dem Hochaltar beigesetzt. Seither haben sich - mit wenigen Ausnahmen - die englischen Könige hier krönen lassen. Den Anfang machte Harold I. und wenige Monate später folgte Wilhelm der Eroberer seinem Beispiel. Heinrich III. entschied sich im Jahre 1145, dem Gotteshaus ein neues, imposanteres Aussehen zu verleihen. Nachdem Heinrich VIII. alle englischen Klöster aufgelöst hatte, verstärkte sich der Einfluss der Krone auf Westminster Abbey: Da bereits Heinrich VII. seine letzte Ruhestätte in Westminster gefunden hatte - seine prachtvolle Grabkapelle wird von einem wunderschön gearbeiteten Fächergewölbe gekrönt -, wurde die Kirche zur königlichen Begräbnisstätte erklärt. Insgesamt befinden sich die Gräber von 16 Königen, darunter auch das von Elizabeth I., in dem Gotteshaus; der letzte König, der in Westminster beigesetzt wurde, war Georg II. (gestorben 1760).
Bei einer Besichtigung sollte man auf keinen Fall die Poets’ Corner versäumen. Hier liegen die führenden britischen Dichter begraben. Geoffrey Chaucer war der erste seiner Zunft, der seine letzte Ruhe im südlichen Querschiff fand (1400). Ihm folgten literarische Größen wie Spenser, Ben Jonson, Dryden, Samuel Johnson, Browning und Tennyson. Anderen wiederum wurde eine Gedenktafel gewidmet (z. B. Shakespeare, Epstein, Shelley, Coleridge, Wordsworth, Dickens, T. C. Eliot und D. H. Lawrence), obwohl sie hier nicht begraben liegen. Die Gräber von Newton, Rutherford, Kelvin, Stephenson, Telford und Darwin sind ebenfalls in der Kirche zu finden. Alle auf den Schlachtfeldern Gefallenen werden stellvertretend durch das Grab des Unbekannten Soldaten geehrt.
♦ Broad Sanctuary, SW1. (U) St James’s Park. Mo-Fr 9.30-16.30 Uhr, Sa 9-15 Uhr (Mai-Aug.), Sa 9-13 Uhr (Sept.-April), Mi bis 19 Uhr (letzter Zugang jeweils eine Stunde vor Schließung). Eintritt £ 23, erm. £ 20 bzw. £ 10, Familien ab £ 40. Der Eintritt ins Kloster und zum College Garden ist Di-Do 10-16 Uhr frei! Führung durch die Abbey zusätzlich £ 3. www.westminster-abbey.org.
Houses of Parliament
Tate Gallery of British Art: Die direkt an der Themse gelegene Tate Gallery gibt einen Gesamtüberblick über die britische Malerei der letzten fünf Jahrhunderte, mit Ausnahme der Kunst des 20. Jahrhunderts, die seit dem Mai 2000 in der Tate Gallery of Modern Art im Stadtteil Southwark präsentiert wird. In den angestammten Räumen an der Millbank sind Werke der bekanntesten englischen Maler wie William Turner, Joshua Reynolds, Thomas Gainsborough, William Blake, George Stubbs, John Constable, William Hogarth und Lawrence sowie von renommierten internationalen Künstlern ausgestellt. Durch die 2001 eröffnete Tate Gallery of Modern Art konnten sechs weitere Galerien eingerichtet, andere neu konzipiert werden. Begründet wurde die Tate Gallery 1897 von dem namensgebenden Sir Henry Tate, der es im Zuckerhandel