Ralf Nestmeyer

Südengland Reiseführer Michael Müller Verlag


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of Par­lia­ment bilden ein Dreieck, das Be­sucher geradezu magisch anzuziehen scheint. Nörd­lich von Westminster er­streckt sich entlang der Whitehall das Lon­doner Re­gie­rungsviertel. Adminis­tra­tiv umfasst der Stadtteil West­mins­ter einen gro­ßen Teil des West End. Die Grenzen der City of Westminster bilden die Themse und die Chelsea Bridge im Süden, Kensington im Wes­ten, Regent’s Park im Norden und Soho beziehungsweise Covent Garden im Nordosten.

      Downing Street No. 10: Downing Street No. 10 - wer kennt die Dienstwohnung des englischen Premierministers (Prime Minister), ein von außen un­scheinbares Häus­chen, nicht. Die Stra­ße selbst wurde von Sir Georg Downing im späten 17. Jahrhundert entworfen. Im Jahre 1732 schenkte König Georg II. das Haus mit der Nummer 10 dem damaligen Premierminister Sir Robert Walpole, der es wie­derum an seinen Nach­folger abtrat. Dem jeweils aktuel­len Amtsinhaber kommt man aller­dings nicht nahe, da die Stra­ße nur von dem 1989 angebrachten Eisengatter ein­gesehen werden kann.

      ♦ Downing Street, SW1. (U) Westminster.

      ♦ King Charles Street, SW1. (U) Westminster. Tgl. 9.30-18 Uhr. Ein­tritt £ 22, erm. £ 17.60, Kin­der unter 16 Jah­ren £ 11. www.iwm.org.uk.

      Houses of Parliament: Am Anfang der Baugeschichte stand die Westminster Hall, ur­sprünglich von Eduard dem Bekenner errichtet und von Wilhelm II. erweitert. Hier residierten bis zur Ära Heinrichs VIII. die Könige von England. Ab 1550 tagte das House of Commons in der St Stephen’s Chapel und das House of Lords in einem heu­te nicht mehr vorhandenen Gebäudeteil, der den Old Palace Yard umgab. Im Jah­re 1605 planten der konvertierte Katholik Guy Fawkes und seine Komplizen den Gun­powder Plot. Dabei sollte das Parlament samt König Jakob I. in die Luft ge­sprengt werden. Der Plan wurde jedoch vereitelt und die Übeltäter zum Tode ver­ur­teilt. Seither werden vor jeder neuen Sitzungsperiode die Kellerräume nach Spreng­stoff durchsucht. Ein gro­ßes Feuer zerstörte am 16. Oktober 1834 fast den gesamten Palace of West­minster. Den Brand überstanden nur die Westminster Hall und die Keller­gewölbe der St Stephen’s Chapel. Ein Wett­bewerb für den Wieder­auf­bau wur­de ausgeschrieben, der sich zu einem heftigen Ringen zwischen den Ver­tre­tern der neugotischen und der neoklassizistischen Stilrichtung ent­wi­ckelte. Aus rund 1400 Entwürfen von 97 Architekten fiel die Wahl auf Charles Barry, dessen Hou­ses of Parlia­ment dem neugotischen Stil in ganz England zum Durchbruch verhalfen.

      ♦ Westminster, SW1. (U) Westminster. Nur im Som­mer (9.30-16.30 Uhr ca. Ende Juli bis En­de Sept.) gibt es Führungen (auch auf Deutsch) für £ 26.50, erm. £ 22 oder £ 11.50, die allerdings im Voraus unter der Rufnummer Tel. 020/72194114 oder im Internet www.parliament.uk/visiting gebucht werden können. Zu­dem gibt es bei Verfügbarkeit Tickets für die nächs­ten frei­en Führungen beim Juwel Tower zu kau­fen.

      Big Ben (Elizabeth Tower): Die Sil­houet­te der Houses of Parliament (auch Palace of West­minster genannt) mit ihrem 2012 anlässlich des 60. Thron­jubiläums Elizabeth To­wer ge­nannten Uhrturm ist das Wahrzeichen Lon­dons. In diesem Turm befindet sich die 13,5 Tonnen schwere Glocke Big Ben, die jede volle Stunde mit 16 Schlä­gen ein­l­äutet. Das berühmte Läu­ten, das eine Arie aus Händels „Mes­sias“ inter­pre­tiert, wird übrigens von der BBC in die ganze Welt übertragen. Der Glocken­turm ist für die Öf­fent­lich­keit leider nicht zugänglich, dabei wäre es wirk­lich eine Heraus­for­de­rung, die 344 Stu­fen hinaufzusteigen. Der Minuten­zei­ger hat übrigens eine Län­ge von 4,27 Me­tern!

      ♦ Westminster, SW1. (U) Westminster.

      Bei einer Besichtigung sollte man auf keinen Fall die Poets’ Corner ver­säu­men. Hier lie­g­en die führenden bri­ti­schen Dichter begraben. Geoffrey Chaucer war der erste sei­ner Zunft, der seine letzte Ruhe im südlichen Quer­schiff fand (1400). Ihm folg­ten litera­ri­sche Größen wie Spenser, Ben Jonson, Dryden, Samuel Johnson, Browning und Tennyson. Anderen wiederum wurde ei­ne Gedenktafel gewidmet (z. B. Sha­kes­pe­are, Epstein, Shelley, Cole­ridge, Wordsworth, Dickens, T. C. Eliot und D. H. Lawrence), ob­wohl sie hier nicht begraben liegen. Die Gräber von Newton, Rutherford, Kelvin, Ste­phenson, Telford und Darwin sind ebenfalls in der Kirche zu fin­den. Alle auf den Schlacht­feldern Gefallenen werden stell­vertretend durch das Grab des Un­be­kannten Soldaten geehrt.

      ♦ Broad Sanctuary, SW1. (U) St Ja­mes’s Park. Mo-Fr 9.30-16.30 Uhr, Sa 9-15 Uhr (Mai­-Aug.), Sa 9­-13 Uhr (Sept.-April), Mi bis 19 Uhr (letzter Zugang jeweils eine Stunde vor Schlie­ßung). Ein­tritt £ 23, erm. £ 20 bzw. £ 10, Fa­mi­lien ab £ 40. Der Ein­tritt ins Kloster und zum Col­lege Garden ist Di-Do 10-16 Uhr frei! Füh­rung durch die Abbey zu­sätzlich £ 3. www.westminster-abbey.org.

      Houses of Parliament