♦ Millbank, SW1. (U) Pimlico. Tgl. 10-18 Uhr, Eintritt frei! Es empfiehlt sich aber, einen Audioguide für £ 3.50 auszuleihen. Eintritt bei Sonderausstellungen ab £ 12, erm. ab £ 10. www.tate.org.uk.
Buckingham Palace: Für überzeugte Royalisten gehört ein Besuch zum Pflichtprogramm. Der Palast hatte in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts dem Duke of Buckingham gehört, ehe er 1762 an Georg III. verkauft wurde. Queen Victoria war schließlich die Erste, die hier residierte. Ihr Denkmal steht direkt vor dem Eingangstor, wo sich heute die Touristenmassen versammeln, in der Hoffnung, ein Mitglied der königlichen Familie zu sehen. Doch das passiert höchst selten. Ragt die königliche Standarte nicht über dem Gebäude, ist die Queen erst gar nicht zu Hause. Insgesamt zählt der Buckingham Palace über 600 Räume, aber nur zwölf werden von der Queen und ihrem Gemahl genutzt. Nach dem Feuer im Windsor Castle hatte die Queen entschieden, die teuren Reparaturen durch die Öffnung des Buckingham Palace für die Allgemeinheit zu finanzieren - allerdings nur für zwei Monate im Jahr. Nach mehr als zwei Stunden Schlangestehen können die Besucher allerdings nur 18 Zimmer besichtigen, die aber interessante Einblicke in die königlichen Repräsentationsformen vermitteln. Der kostenlose Audioguide beschreibt die Vorgänge im Palast. Die meisten Besucher warten auf die königliche Zeremonie der Wachablösung; sie beginnt um 11.30 Uhr vor dem Buckingham Palace und endet nach rund 45 Minuten. Von April bis Juli findet die Wachablösung täglich statt, im Herbst und Winter jeden zweiten Tag, doch kann sie bei Regen ausfallen.
♦ Buckingham Palace Road, SW1. (U) Victoria. Ende Juli/Anfang Aug. bis Ende Sept. (jedes Jahr um ein paar Tage leicht schwankend) tgl. 9.45-18.30 Uhr. Eintritt £ 25, erm. £ 22.80 bzw. £ 14, Familien (2 Erw. + 3 Kinder unter 17 J.) £ 64. www.royalcollection.org.uk.
Chelsea
Die Swinging Sixties und die punkigen Achtziger sind längst Geschichte, doch Chelsea und die King’s Road haben noch immer einen klangvollen Namen.
Chelsea ist ein uraltes Fischerdorf, dessen Bewohner trotz unmittelbarer Nähe zur Londoner City von der hohen Politik unbeeindruckt in den Tag hinein lebten, bis der Humanist Thomas Morus im Jahre 1520 hier ein Landhaus bezog. Sowohl der Hochadel als auch König Heinrich VIII. ließen sich, seinem Beispiel folgend, prächtige Herrenhäuser errichten und Chelsea stieg somit zum „Village of Palaces“ auf. Die berühmte King’s Road ging beispielsweise aus einer dem König und seinem Gefolge vorbehaltenen Privatstraße hervor, die erst 1820 für die Öffentlichkeit freigegeben wurde. Im 18. Jahrhundert trafen sich berühmte Schriftsteller wie Jonathan Swift und John Gay sowie William Congreve und Alexander Pope regelmäßig zum gemeinsamen Gedankenaustausch in Chelsea. Aber auch die Maler William Turner, Joseph Mallord, Dante Gabriel Rossetti, John Singer Sargent und Steer nannten Chelsea ihre Heimat. Langsam entwickelte sich Chelsea zu einem Künstlerviertel. Eine Vorreiterrolle kam dem Dichter Percy Bysshe Shelley zu; auch George Eliot, Oscar Wilde, Henry James und Jack London wohnten - zumindest zeitweise - in der Nähe des Cheyne Walk. Wer mit offenen Augen durch Chelsea schlendert, wird zahlreiche blaue Gedenktafeln entdecken, die an die berühmten Bewohner des Stadtteils erinnern.
Saatchi Gallery: Charles Saatchi ist wohl der bekannteste Sammler zeitgenössischer Kunst in England. Seit dem Frühjahr 2009 präsentiert er seine Kollektion in Chelsea. Auf 6500 Quadratmetern werden in 15 Räumen Installationen, Skulpturen und Bilder in ständig wechselnden Ausstellungen präsentiert. Mit anderen Worten: Ein Muss für Freunde von zeitgenössischer Kunst.
♦ Sloane Square. (U) Sloane Square. Tgl. 10-18 Uhr. Eintritt frei! www.saatchi-gallery.co.uk.
King’s Road - Laufsteg modischer Provokationen
In den letzten vier Jahrzehnten konnte man in den Geschäften und Boutiquen der King’s Road den letzten modischen Schrei erwerben. In Mary Quants „Bazaar“ wurde der Minirock erfunden, während Mick Jagger, David Bailey und George Best sowie der Rest vom „Chelsea Set“ wüste Partys feierten. Spätestens in den 1970er-Jahren waren die letzten Metzgereien, Gemüsehändler und Bäcker von modernen Designerläden und Galerien verdrängt worden. Vivienne Westwood, die damals mit Malcolm McLaren, dem Manager der Sex Pistols zusammenlebte, eröffnete eine Boutique mit ihren avantgardistischen Kreationen. Punks aus Nah und Fern kauften in Chelsea ihre zerfetzten Klamotten, Ketten, Nieten und Nägel ein, um anschließend auf irgendeiner Treppenstufe von einer Freiheit jenseits aller bürgerlichen Konventionen zu träumen. Heute ist nur noch wenig von diesem Flair zu spüren. Ein Schaufensterbummel durch die King’s Road macht zwar nach wie vor viel Spaß, die Trends von Morgen wird man hier allerdings nicht mehr entdecken können.
Kensington
Kensington - das sind Nobelkaufhäuser, attraktive Museen und gepflegte viktorianische Häuserzeilen. Naturliebhaber lockt Londons „grüne Lunge“: der Hyde Park und die angrenzenden Kensington Gardens.
Kensington, das bereits 1068 im Domesday Book erwähnt wurde, hat dem Pioniergeist von Prinz Albert von Sachsen-Coburg-Gotha (1819-1861) viel zu verdanken. Der deutschstämmige Gemahl von Königin Victoria initiierte nicht nur die Weltausstellung von 1851, die in einem riesigen Kristallpalast im Hyde Park stattfand, sondern finanzierte mit den dadurch erwirtschafteten Gewinnen zudem den Kauf eines 35 Hektar großen Grundstücks südlich der Kensington Road. Der Prinzgemahl, der übrigens zugleich auch Victorias Cousin war, plante nämlich dort den Bau eines der weltweit größten Museenkomplexe, der auch scherzhaft-ehrfürchtig als „Albertopolis“ bezeichnet wurde. Eineinhalb Jahrhunderte später lässt sich das Resümee ziehen, dass sich mit dem auf Kunstgewerbe spezialisierten Victoria and Albert Museum, dem Natural History Museum und dem Science Museum die hehren Vorstellungen des Prinzgemahls mehr als erfüllt haben.
Apsley House: Der am Rande des Hyde Park gelegene Stadtpalast widmet sich vor allem dem Gedenken seines berühmtesten Bewohners, des Herzogs von Wellington. Da das Haus ursprünglich zwischen 1771 und 1778 für den Grafen Bathurst, der auch den Titel eines Baron Apsley führte, errichtet worden war, führt es allerdings noch immer den Namen Apsley House. Wellington erwarb das Anwesen aus rotem Backstein im Jahre 1817, als er nach der Schlacht von Waterloo den Zenit seiner Karriere erreicht hatte.
Victoria and Albert Museum
Die vornehmen, reich verzierten Räumlichkeiten beherbergen heute das Wellington Museum mit einer kostbaren Gemäldegalerie, darunter Werke von Velázquez, Goya, Rubens, van Dyck, Brueghel und Correggio. Neben dem Treppenaufgang steht eine von Antonio Canova geschaffene überlebensgroße Statue Napoleons, die den Imperator im Adamskostüm zeigt. Wellington erhielt die Skulptur 1816 vom Prinzregenten als Geschenk für seine Verdienste.
♦ Hyde Park Corner, W1V. (U) Hyde Park Corner. Mi-So 11-17 Uhr, im Winter nur bis 16 Uhr. Eintritt £ 8.80, erm. £ 7.90 bzw. £ 5.20 (EH). Am Waterloo Tag (18. Juni) ist der Eintritt für alle Besucher kostenlos!
Victoria and Albert Museum: Das V & A, wie die Londoner das größte Kunstgewerbemuseum der Welt nennen, besitzt ein geradezu erschlagendes Spektrum an Kunstschätzen. Daher empfiehlt es sich, ausgerüstet mit einem der kostenlosen Übersichtspläne, das Museum je nach persönlicher Interessenlage zu erkunden. Präsentiert werden Bilder, Miniaturen, Zeichnungen, Textilien, Glas, Musikinstrumente, Juwelen, edle Gold-, Silber- und Töpferarbeiten sowie Porzellan und Wandschmuck aus nahezu allen Ecken unseres Kontinents.
Ein kurzer Überblick über die bedeutendsten Sammlungen erleichtert die Orientierung: