Cecil Square; Verbindungen nach Ramsgate und Canterbury sowie London-Victoria. www.nationalexpress.co.uk.
Dreamland Vergnügungspark mit zahlreichen Attraktionen.
Literaturtipp Tracey Emin. Strangeland. So der Titel von Emins autobiographischem Rückblick auf ihr Leben und Margate. Blumenbar Verlag, München 2009.
Schwimmen Das 2013 eröffnete Ramsgate Swimming Centre besitzt ein 25-Meter-Becken. Newington Road, Tel. 01843/593754. Zudem gibt es den Walpole Bay Tidal Pool, ein 1937 errichtetes großes Meerwasserbecken für wahre Schwimmfreaks.Town Museum Stadtgeschichtliches Museum, Market Place. Mi, Sa und So 11-17 Uhr. Eintritt £ 2, erm £ 1. www.margatemuseum.org.
Übernachten The Reading Rooms. Jedes der drei traumhaften Zimmer des herrlichen, nur fünf Fußminuten vom Strand entfernten Designer-B & Bs erstreckt sich über ein gesamtes Stockwerk. DZ ab £ 180 inkl. Frühstück. 31 Hawley Square, Tel. 01843/225166. www.thereadingroomsmargate.co.uk.
Mein Tipp The Walpole Hotel & Museum. Das stattliche Hotel in Cliftonville strahlt noch den Charme der 1920er-Jahre aus. Es besitzt durchaus Museumscharakter und kann samt Gitterlift auch besichtigt werden. Herrlich sind der alte Speisesaal sowie der Ballsaal und die Bar mit ihren alten, tiefen Clubsesseln. Mit Glück begegnet man sogar Tracey Emin, die sich hier häufig mit ihrer Mutter zum Tee trifft. Fast alle umsichtig renovierten Zimmer haben einen Balkon! DZ ab £ 95 mit Frühstück, als EZ ab £ 85. Durchschnittliches Restaurant. Fifth Avenue, Tel. 01843/221703. www.walpolebayhotel.co.uk.
Essen & Trinken Mullin’s Brasserie. Ein interessantes Restaurant mit stimmungsvollem Ambiente samt zünftigen Holztischen, mitten im historischen Zentrum. Serviert wird eine ansprechende internationale Küche. Zweigängiges Mittagsmenü £ 12.95, abends 3-Gänge-Menü für £ 19.95. Sonntag Ruhetag. 6 Market Place, Tel. 01843/295603. www.mullinsbrasserie.co.uk.
Mein Tipp Lighthouse Bar. Eine traumhafte Adresse mit viel Flair direkt am Ende des Hafenpiers neben dem namensgebenden Leuchtturm. Gute Weine, dazu gibt es Tapas (meist £ 3.95). Große Terrasse. Tgl. 12-18, Fr und Sa bis 21 Uhr. Harbourarm, Tel. 01843/291153.
The Margate Coffee Shed. Ein traumhaftes Vintage-Café mit Blick auf den Hafen. Kleine Straßenterrasse. Tgl. 9-17 Uhr. 12-13 The Parade.
Café G. Nettes Café mit kleiner Straßenterrasse. High Street.
Mad Tracey from Margate
Als berühmteste Tochter der Stadt gilt die 1963 geborene Tracey Emin. Anfangs umstritten, gehört sie als Vertreterin der Young British Art längst zu den renommiertesten zeitgenössischen Künstlern Großbritanniens. Ihr wurde sogar die Ehre zu Teil, mit einem Raum in der Tate Britain vertreten zu sein. Tracey Emin betreibt eine Kunst der Enthüllung, in deren Zentrum ihr eigenes Leben steht. Schonungslos gibt sie dabei ihre Intimsphäre preis, wobei die Grenzen zur Fiktion oft verschwimmen. Als Ausdrucksformen wählt sie dabei Installationen, Erzählungen, Fotografien, textile Objekte, Filme, Zeichnungen und Performances. Liebe ist für Emin keine romantische Angelegenheit. Stattdessen verletzt man oder wird verletzt. Den Themen Liebe und Sex sind auch ihre beiden bekanntesten Arbeiten gewidmet: Die Zeltinstallation Everyone I Have Ever Slept With 1963-95, für die sie die Namen all derjenigen Partner auf Zelttuch verewigte, mit denen sie je das Bett geteilt hatte, inklusive der Familienmitglieder und ihren zwei abgetriebenen Kindern (das Zelt wurde bei einem Brand in einem Lagerhaus zerstört), sowie die Installation My Bed, die 1999 auf der Shortlist des Turner Prize stand. £ 150.000 bezahlte der Kunstsammler Charles Saatchi für Traceys Bett samt zerwühlter Matratze, leerer Wodkaflaschen, benutzter Kondome und blutiger Unterwäsche.
Tracey Emin wuchs in Margate auf, wo ihr Vater das Hotel International besaß. Es war eine schwierige unruhige Jugend, die sie später in Why I Never Became a Dancer (1995) und Top Spot (2004) selbst verfilmt hat und die vor allem durch ihren großen Freiheitsdrang geprägt wurde. Mit 13 brach Tracey die Schule ab, um sich in Cafés und am Strand herumzutreiben, bis sie schließlich den Sex entdeckte und sich mit zahllosen Jungs und Männern aus Margate vergnügte. Mit 15, als Tracey bei einem Tanzwettbewerb als Schlampe ausgebuht wurde, hatte sie genug: Sie verließ Margate, widmete sich fortan der Kunst, studierte Design und Malerei, Letzteres am Royal College of Art in London. Ihre Verbindungen zu Margate brachen aber nie ab. Sie stellte sich als „Mad Tracey from Margate“ vor oder ließ den Leser eines Ausstellungskatalogs wissen: „Tracey Emin has big tits and comes from Margate.“ Später kaufte sie sich eine Fischerhütte am Strand, in der sie im Jahre 2000 zwei nackte SelbstPortraits aufnahm. In einer Neon-Kunstinstallation am neoklassizistischen Droit Haus an der Promenade ließ sie Margate 2009 wissen: „I Never Stopped Loving You.“ Margate und Tracey - eine lebenslange Hassliebe und so verwundert es auch nicht, dass sie Margate am Ende ihres Films Top Spot von einem Hubschrauber aus bombardieren lässt ...
Canterbury
Die altehrwürdige Bischofsstadt mit ihrer Kathedrale, den Klöstern und Pilgerherbergen ist die touristische Perle der Grafschaft Kent. Schon Virginia Woolf wusste: „There is no lovelier place in the world than Canterbury.“
Das „Rom der Anglikaner“ wird von den lichten Türmen seiner Kathedrale überragt. Mauerbewehrt und von den Flussarmen des Stour durchzogen präsentiert sich Canterbury als ein mittelalterliches Traumstädtchen mit Brücken und Stegen, viel Fachwerk und romantischen Butzenscheiben. Der kulturhistorischen Bedeutung des Bischofssitzes hat man auch offiziell Rechnung getragen: 1988 ernannte die UNESCO Canterbury mit der Kathedrale, der ehemaligen Abtei St Augustin und der St Martin’s Church zum Weltkulturerbe. Glücklicherweise ist Canterbury nicht zum Freilichtmuseum erstarrt. Die Stadt besitzt Flair und Atmosphäre, denn Canterbury ist seit 1965 Sitz der University of Kent. Das rege studentische Leben spielt sich in den Gassen und Kneipen der Altstadt ab. Ein modernes Einkaufszentrum im nördlichen Teil der Altstadt verhindert, dass die Kaufkraft ins Umland abwandert. Hinzu kommen alljährlich mehr als fünf Millionen Touristen, die aber zumeist nur einen Tagesausflug unternehmen. Ein netter kurzweiliger Spaziergang führt entlang des Great Stour auf dem Riverside Walk zum Westgate Park.
Zu den berühmtesten Persönlichkeiten, die mit Canterbury verbunden sind, zählen neben Thomas Becket auch sein Amtsvorgänger Anselm von Canterbury (1033-1109). Anselm gilt als einer der herausragendsten Gelehrten des Mittelalters; einen Namen machte sich der Scholastiker durch die These, dass die Vernunft der unumstößliche Beweis für die Existenz Gottes sei: „Gott ist dasjenige, größer als welches nichts gedacht werden kann.“ Dieser sogenannte ontologische Gottesbeweis wurde schon zu Anselms Lebzeiten heftig mit dem Hinweis bekämpft, dass sich auf diese Weise so ziemlich alles, auch die Existenz von Fabelwesen oder die der sagenhaften Insel Atlantis beweisen ließe. Der Dramatiker Christopher Marlowe, ein Zeitgenosse von Shakespeare, erblickte in der Bischofsstadt das Licht der Welt und der Schriftsteller Somerset Maugham besuchte einst die King’s School von Canterbury, um sie in seinem Roman „Der Menschen Hörigkeit“ literarisch zu verewigen.
Geschichte
Canterbury gehört zu den wenigen englischen Städten, die auf eine kontinuierliche Besiedlung zurückblicken können, die über die römische Epoche hinausreicht. Wahrscheinlich befand sich hier die Hauptstadt der Cantii, ein keltischer Stamm, auf den der Name der Grafschaft Kent zurückgeht. Die Römer nannten den Ort Durovernum Cantiacorum und legten ein rechtwinkliges Straßennetz an; die sich von Ost nach West erstreckende High Street markiert noch