Dominik Krause

der bauschaden Spezial Feuchteschutz in der Altbausanierung


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erdberührte Bauwerksabdichtung endet an diesem Objekt planmäßig mit einem Anschluss an einem wasserabweisenden Natursteinsockel. Der Übergang zum Sockel wurde mechanisch angeschlossen und das Perimeterdämmsystem einschließlich der Drän- und Schutzsysteme angeschlossen.

      Der Wandsockel selbst besteht aus einem wasserabweisenden Natursteinmauerwerk, sodass hier kein weiterer Feuchteschutz notwendig ist.

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      Bild 22: Fertiger Wandsockelanschluss (Quelle: Franz-Josef Hölzen)

      Beispiel 2: Sanierung einer mangelhaften, vertikalen Außenabdichtung {Außenabdichtung}

      Ein zweigeschossiges Einfamilienhaus mit angebautem Carport und vollständiger Unterkellerung als Untergeschoss mit hochwertiger Nutzung zeigte Feuchtigkeitsschäden im Untergeschoss. Die Schäden traten in Form von kapillaren Durchfeuchtungen und Putzzerstörungen im Bereich der aufgehenden Wände zutage. Sie waren sowohl an den Außen- als auch an den Innenwänden zu finden, begleitet von hygrischen Längenänderungen der entsprechenden Sockelleisten.

      Um die Bauweise an diesem Objekt nachvollziehen zu können, wurden über den Bauherrn Pläne und Bilder aus der Bauphase an den Sachverständigen übergeben. Auf dieser Basis wurden die Wände von außen freigelegt, das heißt, eine Schürfgrube angelegt, um die Schadensursache vor Ort festzustellen und den Schaden nicht nur von innen zu beseitigen.

      Bei einer Bauteilöffnung wurde festgestellt, dass das vorhandene Schutzsystem {Bauwerksabdichtung, Schutzsystem} teilweise einlagig verwendet wurde und sich in die Abdichtungs- und die Dämmstoffebene eingedrückt hatte. Dies entspricht nicht den Regeln der Technik. Die vorhandene Bauwerksabdichtung hatte sich sogar vom Beton abgelöst; dieser war stark durchfeuchtet. Beides war ein Indiz dafür, dass die Feuchtigkeit (also das Wasser) an diesem Objekt von außen eindringt. Zudem stand in der Schürfgrube aufstauendes Sickerwasser an, das heißt, die vorhandene Dränanlage war nicht in der Lage, das Wasser dauerhaft abzuleiten.

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      Bild 23: Abdichtungsfläche mit einem Schutzsystem ohne Gleit-, Schutz- und Lastverteilungsschicht (Quelle: Franz-Josef Hölzen)

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      Bild 24: Aufstauendes Sickerwasser sowie Verschmutzungen zwischen Beton und Abdichtung – Wassereintritt (Quelle: Franz-Josef Hölzen)

      Bei einem Ortstermin wurde die weitere Vorgehensweise an dem freigelegten Objekt festgelegt. Dazu gehörten:

1. Reinigung der gesamten Fläche mit einem Hochdruckreinigungsgerät
2. Entfernen vorhandener Abdichtungsrückstände mit einer Schrubbscheibe
3. Herstellen einer Phase an der Stirnseite der Bodenplatte
4. Einbringen von Drän- und Filterkies
5. Entwässerung der Lichtschächte
6. Abdichtung der Kellerfenster im Bereich der Fensterbänke
7. Anschluss der Abdichtung im Bereich der Lichtschächte und im Bereich des Gebäudesockels

      Die nachfolgenden Bilder dokumentieren die Baustellensituation und Instandsetzung:

imagesFreigelegter Lichtschacht einschließlich des Wandsockels(Quelle: Franz-Josef Hölzen)
imagesHerstellung eines Filterbetts und Freilegung des Abdichtungsanschlusses(Quelle: Franz-Josef Hölzen)
imagesFertig abgedichteter Fußpunkt mir einer bitumenfreien Dickbeschichtung und Dämmung(Quelle: Franz-Josef Hölzen)
imagesAnschluss an den Lichtschacht mit PMBC-System(Quelle: Franz-Josef Hölzen)
imagesWandsockelanschluss und Kellerlichtschacht nach der Fertigstellung(Quelle: Franz-Josef Hölzen)

      Bei weiteren Ortsterminen wurde die Abnahme durchgeführt. Die Bauwerksabdichtung der erdberührten Kelleraußenwände einschließlich aller An- und Abschlüsse der Durchdringungen im Bereich der Bodenplatte wurde kontrolliert und entsprach den anerkannten Regeln der Technik. Die Abdichtungsarbeiten wurden vor Ort so durchgeführt, wie im Leistungsverzeichnis beschrieben. Somit sind die durchgeführten nachträglichen Abdichtungsarbeiten einer Neubauabdichtung gleichzusetzen.

      Auch die Ausführung und Funktionsfähigkeit der Dränanlage {Dränanlage} wurde geprüft. Die Dränanlage wurde gemäß den Anforderungen der DIN 4095 neu hergestellt. Das Dränwasser wird in einem Pumpensumpf geführt und hier über eine Schwimmerpumpe abgeführt.

      Voraussetzung für die Funktionsfähigkeit der Dränanlage ist die dauerhafte Funktionsfähigkeit und Bereitstellung der entsprechenden Pumpsysteme, damit sich kein aufstauendes Sickerwasser einstellt. Zudem sind Dränanlagen Pflege- und Wartungsbauteile, das heißt, sie sind auch weiterhin mindestens einmal im Jahr zu kontrollieren und zu warten sowie gegebenenfalls instand zu setzen.

      Innenabdichtung {Innenabdichtung} als Alternative

      Bei der hier durchgeführten Instandsetzung von innen wurde der Altputz bis mindestens 80 cm über den Feuchtigkeits- und Salzrand entfernt. Schadhafte Fugen wurden ausgeräumt (mindestens 2 cm tief) und die Flächen gereinigt. Vorhandene Anstriche auf Wand-/Bodenflächen wurden mechanisch im Nebelstrahlverfahren (mit regulierbarem Strahldruck unter Verwendung einer Softstrahldüse) abgetragen.

      Bei Innenabdichtungen sind Estriche im Bereich des Wand-/Boden-Anschlusses zu entfernen. Zwischenwände sind 25 cm breit von der abzudichtenden Wand abzutrennen, damit die Abdichtung durchgezogen werden kann. Offene Fugen sind mit Mörtel zu verschließen und Ausbruchstellen und Wandflächen zu egalisieren.

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      Bild 25: Vorbereiteter Untergrund: Die Fugen sind ca. 2 cm tief ausgeräumt. (Quelle: Franz-Josef Hölzen)

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      Bild 26: Für die Innenabdichtung vorbereitete Wand: Fugen und Ausbruchstellen sind egalisiert. (Quelle: Franz-Josef Hölzen)

      Danach begann die eigentliche Instandsetzung. Auf die vorbereiteten Wandflächen wurden sulfatbeständige, mineralische Dichtungsschlämmen dreifach aufgebracht. Auf die letzte Schicht wurde ein Spritzbewurf aus vollflächig deckendendem Vorspritzmörtel aufgetragen. Nach einer Wartezeit von mindestens drei Tagen erfolgte ein Neuverputz mit Sanierputz, oder einem Sorptionsputz (Werktrockenmörtel).

      Die Putzflächen können nach Erhärtung des Unterputzes zudem mit Feinputz dünn überspachtelt werden. Mit Schwammbrett, Holz- oder Filzscheibe kann die gewünschte Oberfläche hergestellt werden.

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      Bild 27: An sämtlichen Mauerwerksvorsprüngen bzw. im Wand-/Bodenanschluss werden Dichtungskehlen mit ca. 5,0 cm Schenkellänge aus Dichtmörtel hergestellt. (Quelle: