Dominik Krause

der bauschaden Spezial Feuchteschutz in der Altbausanierung


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      Wenn eine Bauteiltrocknung nicht zwingend zur Absicherung der Funktionstüchtigkeit der Abdichtungsmaßnahme gehört und die natürliche Trocknungszeit von bis zu fünf Jahren durch Fensterlüftung notwendigerweise reduziert werden soll, so ist dies nur mithilfe einer angemessenen technischen Trocknung möglich.

      Eine schnelle Trocknung von Mauerwerk über den Querschnitt kann mit Absorptions- oder Kondensationstrocknern nicht wirtschaftlich erfolgen. Bei Einsatz dieser Trockner wird in relativ kurzer Zeit von ca. drei bis fünf Wochen der oberflächennahe Bereich (bis ca. 20 cm) abgetrocknet. Im Mauerwerkskern erfolgt in diesem Zeitraum keine signifikante Feuchtereduzierung. Erst durch Konzentrationsausgleich zwischen Feuchtebelastung im Mauerwerkskern und dem oberflächennahen Bereich erfolgt eine Trocknung in den tieferen Schichten. Der Einfluss auf diesen Prozess ist durch die Absorptions- und Kondensationstrockner sehr gering, sodass ein Dauereinsatz nicht empfehlenswert ist.

      Die Kondensationstrockner können aber den Anfangsprozess der Trocknung beschleunigen und damit für einen zügigen Bauablauf sorgen. Zudem können z. B. Sanierputze (als flankierende Maßnahme der Bauwerksabdichtung) zeitnah komplett abgetrocknet werden, so dass diese dann hydrophob eingestellt und somit funktionstüchtig sind.

      Abschließend kann nach dem Einbau einer Horizontal- und Vertikalsperre oder anderer Sanierungsmaßnahmen eine Nachtrocknung notwendig sein, damit der Erfolg der Sanierung sichtbar und die Nutzung zeitnah erreicht werden.

      Literaturempfehlungen

      Weber, J.; Hafkesbrink, V.: Bauwerksabdichtung in der Altbausanierung. Verfahren und juristische Betrachtungsweise. 4. Aufl., Springer Vieweg, Wiesbaden 2016

      Knaut, J.; Berg, A.: Handbuch der Bauwerkstrockenlegung. Ursachen, Diagnose und Sanierung von Wasserschäden in Gebäuden. 3. Aufl., Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart 2013

      Hankammer, G.; Resch, M.; Böttcher, W: Bautrocknung im Neubau und Bestand, Rudolf Müller Verlag, Köln 2014, S. 59

       Fußnoten:

      Zimmermann, G.; Ottomann, A.; Klopfer, H.; Soergel, C.: Wasserschäden. Schadensfälle – Leckortung – Bautrocknung – Verantwortlichkeit. Schadenfreies Bauen, Bd. 38. Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart 2006, S.133

      W. Brameshuber, M. Graubohm: Instandsetzung wasserbeaufschlagter Mauerwerksbauteile – Einfluss einer Wasserbeaufschlagung auf Eigenschaften von Mauerwerk und Bauteilbekleidung, Austrocknungsmaßnahmen und deren Wirkung. Abschlussbericht Bau- und Wohnforschung, Band F 2511, Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart 2008

      Zimmermann, G.; Ottomann, A.; Klopfer, H.; Soergel, C.: Wasserschäden. Schadensfälle – Leckortung – Bautrocknung – Verantwortlichkeit. Schadenfreies Bauen, Bd. 38. Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart 2006, S. 135

      Zimmermann, G.; Ottomann, A.; Klopfer, H.; Soergel, C.: Wasserschäden. Schadensfälle – Leckortung – Bautrocknung – Verantwortlichkeit. Schadenfreies Bauen, Bd. 38. Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart 2006, S. 135

      Hankammer, G.; Resch, M.; Böttcher, W.: Bautrocknung im Neubau und Bestand. Technik, Geräte, Praxis. Verlagsgesellschaft Rudolf Müller, Köln 2014, S. 59

      ÖNORM, B 3355: 2017-03-01 Trockenlegung von feuchtem Mauerwerk – Bauwerksdiagnose, Planungsgrundlagen, Ausführung und Mauerwerk

      Balak, M.; Pech, A.: Mauerwerkstrockenlegung. Von den Grundlagen zur praktischen Anwendung. 2. Aufl., Springer Verlag, Wien 2008

      linkNachträgliche Bauwerksabdichtung erdberührter Bauteile

      linkStoffe zur nachträglichen vertikalen Abdichtung

       {Abdichtung, vertikale}

      Die nachträgliche Abdichtung von Gebäuden ist zwar bisher nicht in DIN-Normen geregelt, doch das WTA-Merkblatt 4-6-14/D und zahlreiche Verarbeitungsrichtlinien zu den Abdichtungsstoffen bieten Orientierung. Im Folgenden werden die Abdichtungsstoffe für die nachträgliche vertikale Abdichtung im erdberührten Bereich zusammengestellt und deren Verarbeitungsgrundsätze erläutert.

      Von Martin Horn

      Jede nachträgliche Abdichtungsmaßnahme im Gebäudebestand setzt zunächst eine umfassende Analyse der vorhandenen Bausubstanz voraus. Basierend auf der Bauwerksanalyse sollte eine umfassende Planung der nachträglichen Bauwerksabdichtung in das Sanierungskonzept für das betreffende Gebäude einfließen. Auf Grundlage der Ergebnisse der Planung (Sanierungskonzept) kann dann ein geeignetes Abdichtungsverfahren ausgewählt (eventuell im Variantenvergleich) und dem Auftraggeber erläutert werden. Dabei ist nur eine kombinierte Anwendung von Einzelmaßnahmen – z. B. die Kombination der vertikalen Abdichtung der erdberührenden Bauteile mit einer parallel ausgeführten Querschnittsabdichtung – und deren sichere Verbindung zielführend.

      Normensituation

      In der bisherigen Normenreihe DIN 18195 sind die Einsatzgebiete sowie die Anwendung der Abdichtungsmaterialien erläutert. Die Anwendung ist nach den jeweiligen Wasserbelastungen gegliedert:

So sind in der DIN 18195-1:2011-12 die Grundsätze zur Bauwerksabdichtung beschrieben, die Begriffsdefinitionen enthalten und es wird eine grundsätzliche Zuordnung der Abdichtungsarten vorgenommen.
In der DIN 18195-2:2009-04 sind die anzuwendenden Stoffe aufgelistet.
Die DIN 18195-3:2011-12 beschreibt die Anforderungen an den Untergrund und die Verarbeitung der Abdichtungsstoffe.
In der DIN 18195-4:2011-12 werden die Bemessung und Ausführung der Abdichtung gegen die Lastfälle Bodenfeuchtigkeit (Kapillarwasser, Haftwasser) und nicht stauendes Sickerwasser an Bodenplatten und Wänden beschrieben.
Die DIN 18195-5:2011-12 regelt die Bemessung und Ausführung der Abdichtung gegen den Lastfall nicht drückendes Wasser auf Deckenflächen und in Nassräumen.
In der DIN 18195-6:2011-12 wird die Abdichtung gegen die Lastfälle von außen drückendes Wasser und aufstauendes Sickerwasser geregelt.
Die DIN 18195-7:2009-07 beschreibt die Bemessung und Ausführung