Dominik Krause

der bauschaden Spezial Feuchteschutz in der Altbausanierung


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• Aufbringen einer Perimeterdämmung (Die Verklebung der Dämmplatten auf der trockenen Abdichtung muss gemäß der anstehenden Wasserbelastung erfolgen.) • Anordnung einer Schutzschicht auf der fertiggestellten Abdichtung (Drainageplatten mit integrierter Gleitschicht, Vliese bzw. Wirrgelegebahnen mit integrierten Gleitschichten)

      Die auf die Abdichtung aufgebrachten Schutzschichten dürfen keine Kräfte in die Bauwerksabdichtung einleiten.

      Übergänge zwischen Abdichtungsstoffen und Anschluss an in die Gebäudehülle eingebauten Bauteile

      Besonders im Sockelbereich bzw. beim Anschluss der Abdichtungsebene an Bauelemente (Fenster, Terrassentüren bzw. Eingangstüren) sind die Übergänge der Abdichtungsmaterialien fachgerecht zu planen und auszuführen. Die verwendeten Abdichtungsstoffe müssen untereinander kompatibel sein.

      Bei Entscheidungen zur Überarbeitung einer Eindichtungsebene mit einem neuen Abdichtungsmittel sollte der Rat der technischen Abteilung des Herstellers eingeholt werden.

      Hinweis zur Anwendung von Regelwerken

      Die Regelwerke stellen allgemein gültige Empfehlungen zur Anwendung von Materialien auf der Basis der Verarbeitungsvorschriften der Produkthersteller dar. Deshalb sind eine konkrete Planung auf Basis einer umfassenden Bauwerksanalyse und eine damit verbundene objektbezogene Anwendung der Regelwerke besonders wichtig. Bei den in den Regelwerken vorhandenen Skizzen handelt es sich um „Prinzipskizzen“, welche für den jeweiligen Anwendungs-fall anzupassen sind.

      Literaturempfehlungen

      Oswald, R. (Hrsg.): Aachener Bausachverständigentage 2012. Gebäude und Gelände – Problemfeld Gebäudesockel und Außenanlagen. Springer Vieweg, Wiesbaden 2013

      Oswald, R. (Hrsg.): Aachener Bausachverständigentage 2013. Bauen und Beurteilen im Bestand. Springer Vieweg, Wiesbaden 2014

      Frössel, F.: Lehrbuch der Kellerabdichtung und -sanierung. 3. Aufl., expert Verlag, Renningen 2009

      Oswald, R.; Zöller, M.; Abel, R.; Oswald, M.; Wilmes, K.: Dauerhaftigkeit von Übergängen zwischen flüssigen und bahnenförmigen Abdichtungen am Beispiel genutzter und nicht genutzter Flachdächer. Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart 2015

      Zöller, M.; Sous, S.; Wilmes, K.: Dauerhaftigkeit von Abdichtungen auf nicht massiven Untergründen im Sockelbereich. Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart 2016

      Hornig, U.: Abdichtungen im Bauwesen: Normung, Zulassung, Forschung und Anwendung; Themenschwerpunkt Abdichtung von Bestandsbauwerken/7. Leipziger Abdichtungsseminar, 24.01.2012. MFPA, Leipzig 2012

      vdd Industrieverband Bitumen-Dach-und Dichtungsbahnen e.V. (Hrsg.): Technische Regeln für die Planung und Ausführung von Abdichtungen mit Polymerbitumen- und Bitumenbahnen – abc der Bitumenbahnen. Frankfurt a. Main

       Fußnoten:

      Entwurf DIN 18195:2015-06 Abdichtung von Bauwerken – Begriffe

      Vgl. DIN 18195-8:2011-12 Bauwerksabdichtungen – Teil 8: Abdichtungen über Bewegungsfugen sowie DIN 18195-9:2010-05 Bauwerksabdichtungen – Teil 9: Durchdringungen, Übergänge, An- und Abschlüsse

      Vgl. DIN 18195 Beiblatt 1:2011-03 Bauwerksabdichtungen – Beiblatt 1: Beispiele für die Anordnung der Abdichtung

      Vgl. Entwurf DIN 18533 Abdichtung von erdberührten Bauteilen, Teile 1 bis 3 vom Dezember 2015: Teil 1: Anforderungen, Planungs- und Ausführungsgrundsätze, Teil 2: Abdichtung mit bahnenförmigen Abdichtungsstoffen, Teil 3: Abdichtung mit flüssig zu verarbeitenden Abdichtungsstoffen

      DIN SPEC 20000-202:2016-03 Anwendung von Bauprodukten in Bauwerken – Teil 202: Anwendungsnorm für Abdichtungsbahnen nach Europäischen Produktnormen zur Verwendung als Abdichtung von erdberührten Bauteilen, von Innenräumen und von Behältern und Becken

      linkPlanung und Ausführung vertikaler Abdichtungen am Beispiel

      Jede nachträgliche Abdichtungsmaßnahme erfordert eine Voruntersuchung des Bauwerks. Gleichzeitig hängt die Wirkung und Dauerhaftigkeit einer nachträglichen vertikalen Bauwerksabdichtung von ihrer fachgerechten Planung und Ausführung ab. Das Zusammenspiel von Ursachenermittlung, Planung und Ausführung zeigen drei Praxisbeispiele.

      Von Franz-Josef Hölzen

      Feuchtigkeit in den Wänden von Altbauten

      Bis Mitte des 20. Jahrhunderts waren bedingt durch das Fehlen technischer und zum Teil finanzieller Möglichkeiten oft bis zu 50 % der Wände in Gebäuden durch Feuchtigkeit in der Nutzung mehr oder weniger stark eingeschränkt bzw. den Ansprüchen entsprechend nicht mehr nutzbar. Seit den 60er Jahren wurden sukzessive Produkte und Systeme entwickelt und eingesetzt, um die Altbaufeuchtigkeit in den Griff zu bekommen und die Räume dem heutigen Wohnstandard entsprechend instand zu setzen. Diese seit den 60er Jahren bewährten Produktsysteme sind für die Instandsetzung grundwassergeschädigter Kellergeschosse planmäßig geeignet.

      Dass Feuchtigkeit die Bausubstanz schädigt und gesundheitliche Beschwerden auslösen kann, ist bekannt. In diesem Beitrag soll auf die Zusammenhänge zwischen Feuchtigkeitsursachen, Planung und Ausführung hingewiesen werden.

      Wasseraufnahme von Wänden

      Abgesehen von reinen Bauschäden durch Undichtigkeiten im Dach- oder Wandbereich zeigt die folgende Skizze wichtige Mechanismen der Wasseraufnahme {Wasseraufnahme} von Außenwänden aus ihrer Umgebung.

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      Bild 16: Wasseraufnahme von Außenwänden (Quelle: Franz-Josef Hölzen)

      Eine weitere Feuchtigkeitsbelastung ist der sich ändernde Grundwasserstand am Gebäude. Auch hier kann natürlich durch Undichtigkeiten Wasser in das Gebäude eindringen.

      Verfahren und technische Möglichkeiten der Instandsetzung von feuchtem Mauerwerk

      Seit mehreren Jahrzehnten werden namhafte Objekte im Bestand u. a. mit mineralischen Systemen dauerhaft abgedichtet und der bisherigen Nutzung oder neuer Nutzung zugeführt.

      Feuchtetechnisch sind hier nach Vorprüfung im Allgemeinen folgende Kernaufgaben zu lösen:

vertikaler Schutz gegen Wasser im Erdreich
Feuchteschutz (innen)
Injektionen gegen kapillar aufsteigende Mauerfeuchte
Schutz gegen Mauersalze
Verminderung von Oberflächenkondensation
Sanierputzanwendung

      Zur Lösung dieser Aufgaben gibt es unterschiedliche Instandsetzungsverfahren, wie:

mineralische vertikale Abdichtung mit Tiefschutz und sulfatbeständigen Dichtungsschlämmen