Eberhard Fohrer

Kreta Reiseführer Michael Müller Verlag


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Eintritt ca. 2,50 €, Eselreiten ca. 15 €/Pers. Tel. 28970-51546, 6944-678666.

      Am Dorfplatz abseits der Durch­gangs­straße liegen einige schlichte Taver­nen und Ca­fés. Beschildert ist der Weg zum Kirchlein Ágios Antó­nios. In der Wöl­bung des Altar­bereichs sind Re­ste ruß­ge­schwärzter Wand­malereien aus dem 14. Jh. erhalten.

      Tipp: Von Avdoú führt eine 9 km lange Asphaltstraße Richtung Westen nach Askí (→ Link), von wo man über Kas­télli nach Iráklion weiterfahren kann.

      Etwas abseits der Hauptroute, doch der 2 km lange Umweg lohnt. Die mäch­ti­ge Platane am schattigen Dorfplatz soll die größte Kretas und eine der größ­ten Eu­ro­pas sein, ihr Umfang beträgt fast 18 m. Laut Unter­suchungen der Jah­resringe wird ihr Alter mit etwa 2000 Jahren angegeben! In der Felswand ober­halb vom Platz liegt ein schlichter venezianischer Brun­nen mit zwei gro­ßen Becken. Eine lan­ge, weiße Mauer mit Rundbögen fasst die unermüdlich spru­delnde Quelle ein.

      Be­rühmt auf Kreta ist der örtliche Rakí, denn die sü­ßen, kernlo­sen Trau­ben von Krási eig­nen sich beson­ders gut für seine Herstel­lung. Man kann ihn flaschen­weise kau­fen (ca. 5 €) oder lässt ihn sich in der Taverne un­ter der großen Platane mit einem Glas Was­ser und einem kleinen Teller mit Gurken­scheiben, Oliven, Bohnen und Brot servieren.

      Mein Tipp Essen & Trinken Kares, die von Familie Psarakis-Meier ausnehmend freundlich ge­führte Ta­verne liegt kurz vor dem Dorf­platz linker Hand. Unter Nussbäumen kann man hier haus­ge­machte Spezia­li­tä­ten kosten, die z. T. nach alten kretischen Re­zep­ten gekocht sind. Frau Psarakis-Meier stammt aus der Schweiz und spricht Deutsch. Es gibt einen ge­müt­li­chen In­nen­raum mit Ka­min, dazu einen ver­glas­ten Win­tergarten und eine Au­ßen­ter­rasse. Gu­te Qualität, fai­re Preise und sehr aufmerk­sa­me Bedie­nung. Wo­chentags bis 19.30 Uhr, Sa bis 24 Uhr. Tel. 28970-51862.

      Kurz vor dem gleichnamigen Ort liegt das Kloster der „Kerá Kardiótissa“ (Her­rin/Got­tes­mutter des Herzens) rechts unterhalb der Straße an einem Zypressenhang. Es gehört zu den wich­tigsten religiösen Zentren der Insel und wird heute von Nonnen bewohnt, denen ein Abt vorsteht.

      Die Gottes­mutter-Ikone des Klos­ters ist auf Kreta hochberühmt, es wird behauptet, dass sie der le­gendäre La­za­rus ge­malt habe, den Jesus einst von den Toten er­weck­te. Die Le­gende erzählt wei­ter, dass sie von den Türken wiederholt nach Kon­stan­ti­no­pel ver­schleppt wurde, doch kehr­te sie, von Engeln geleitet, im­mer wieder in ihr Hei­matkloster zurück. Des­halb ket­teten sie die Türken schließlich an eine Mar­morsäule an - doch die Iko­ne flog mit­samt Kette und Marmorsäule zurück nach Kerá! Die Kette gilt als wun­dertätig, Gläu­bige legen sie sich auf Körperteile, um Heilung zu erbitten. Auch im 20. Jh. wurde die Ikone zwei­mal gestohlen, die Tä­ter konnten aber beide Male ge­fasst wer­den, be­vor sie die Insel verließen.

      Am 8. September wird das große Fest der Panagía gefeiert. Tausende von Gläu­bi­gen kommen dann herauf und die Straße ist kilometerweit mit Autos ver­stopft.

      Besichtigung: Das Kloster stammt aus dem frühen Mittelalter, wurde aber von den Tür­ken wiederholt zerstört und ist deshalb baulich stark verändert, Teile wur­den erst im 20. Jh. errichtet. Im stim­mungs­vol­len Innenhof steht die besagte Säule aus Kon­stantinopel. Die har­monisch-schlich­te Bruch­steinkirche besitzt drei Längs­schif­fe und ein Quer­schiff. Im Tem­plon hängt die Ikone der Panagía i Kerá, da­ne­ben ist die le­gen­däre Kette zu sehen. Die Wände sind von umfangrei­chen Wand­ma­le­reien aus dem 14. Jh. bedeckt. Aus Angst vor den Türken waren sie über­malt wor­den und wurden erst in den 1970er Jah­ren entdeckt. Sie sind heute stark ge­dun­kelt, können aber mit Strahlern be­leuch­tet werden.

      Auch eine Geheim­schule aus dem 19. Jh. gibt es im Kloster. Wäh­rend der tür­ki­schen Be­setzung brachten hier die Mönche den grie­chischen Kin­dern Le­sen und Schreiben bei und unter­rich­teten sie im orthodoxen Glauben. Heute ist darin das klei­ne Klos­ter­museum mit Ikonen, kirch­lichen Ge­wändern und sakralen Ge­gen­stän­den un­ter­ge­bracht. Die Nonnen verkaufen Bücher, Repro­duk­tionen von Ikonen und Kräuter.

      ♦ Mo-Sa 10-15 Uhr, So 10-14 Uhr. Eintritt ca. 2 €.

Verfallene Windmühlen am Pass von Ambélos

      Verfallene Windmühlen am Pass von Ambélos

      Das Örtchen liegt neben der Straße. Eine Taverne an der Straße lädt zur Rast ein, in der Taverne Niki ein paar Meter weiter genießt man gleicher­maßen Küche und Aussicht. Dahinter kann man ein paar Schritte durch den Ortskern schlendern.

      Kurz hinter der Ortschaft Kerá trifft man auf eine groß auf­ge­machte Ca­fe­te­ria mit geräumigem Parkplatz, meh­re­ren Nachbauten von Wind­müh­len und einem Souvenirshop. Ange­gliedert ist ein sog. „Frei­licht­mu­seum“, in dem mit dürftigen Exponaten die Ent­wick­lung des Menschen vom prä­his­to­ri­schen Höh­len­bewohner bis zur Erfin­dung des Rads und der Schrift dar­ge­stellt wird. Wir empfehlen den Besuch nicht.

      Eine ausgeschilderte Piste führt zur spätminoi­schen Flucht­siedlung am Berg Karfí (→ Link).

      ♦ Tägl. 9-19 Uhr, Eintritt ca. 3 €.

      Die Eingangspforte zur Lassíthi-Ebene liegt in 900 m Höhe. Bei kla­rer Sicht ist der Ausblick nach beiden Seiten fan­tastisch: tief unten die Ebene, aus der Sie gerade gekommen sind, dahin­ter in der Ferne das Meer, vor Ih­nen die fast un­wirk­lich erscheinende Lassíthi-Ebe­ne mit ihren Feldern und Obst­baum­plan­ta­gen.

      Aus Norden fegen im Sommer die Meltémi-Winde über den Pass, rechts und links vom Ein­schnitt stehen deshalb die mäch­ti­gen Rui­nen ehe­ma­liger Ge­trei­de­mühlen. Ihre riesigen Wind­räder maßen fast 10 m im Durch­mes­ser, auch die alten Mahlwerke im Inneren kann man noch gut erken­nen.

      Essen/Shopping Seli Ambe­lou, groß aus­gebaute Taverne mit schatti­ger Ter­rasse direkt am Pass, ob­li­ga­to­ri­scher Stopp für Aus­flugs­busse. Das Fleisch wird am Ein­gang im maleri­schen Grillkamin ge­bra­ten. Toi­letten sau­ber und kos­ten­los. Da­vor zwei Ge­schäf­te mit An­sichts­kar­ten, Bü­chern, Keramik, Web­stof­fen usw. Tel. 0844-22595.

      Von Stalída geht es in drei gro­ßen Ser­pen­tinenschleifen mit herrlicher Aus­sicht auf die Küste über einen Pass nach Mochós, das hinter einer Berg­kette liegt. 3 km wei­ter erreicht man die im vorhergehenden Abschnitt bespro­che­ne Zufahrt zum Pass von Ambé­los.

      Diese Straße ist mit ihrer Länge von etwa 10 km bis Krási die mit Abstand kürzeste Verbindung von der Nord­küste zur Las­síthi-Ebene.