Eberhard Fohrer

Kreta Reiseführer Michael Müller Verlag


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Portego ist eine alte Schmiede mit mächtigem Bla­se­balg untergebracht, links vor dem Portego liegt der Stall.

      Neben dem alten Haus kann man auch das klassizistische Haus aus dem 19. Jh. besuchen. Dort gibt es eine Aus­stellung von traditionellen Webar­bei­ten, Schnitzereien von lokalen Künst­lern, Militaria des Zweiten Weltkrieges und historische Doku­mente.

Im Volkskundemuseum

      Im Volkskundemuseum

      Museum Eleftherios Venizelos: Das in einem repräsentativen Bau unter­ge­brachte Ein­raum-Museum ist nur we­ni­ge Meter entfernt. Es zeigt in chro­no­logischer Folge wichtige Lebens­sta­tio­nen des aus Kreta stammenden Minis­ter­prä­si­denten Elef­thérios Venizélos - seine Jugend, den Thérissos-Auf­stand von 1905, die Tätig­keit als Minis­ter­präsident, Atten­tats­versuche, Tod und Begräbnis. Aus­ge­stellt sind Fo­togra­fien, Zeitungs­aus­schnitte und persönli­che Erin­ne­rungs­stü­cke, dazu Post­kar­ten und Brief­marken mit Venizé­los' Konterfei, Kari­ka­turen und Bü­cher.

      Lasinthos Eco Park: Dieser „Er­leb­nis­park“ liegt in der Nähe des Ortsaus­gangs nach Psichró, die meisten Tour­busse halten hier und schleusen ihre Gäste durch die Anlage. Um einen Hof grup­pieren sich mehrere Häuser und eine Ka­pelle. Man kann einen Raum mit Webstuhl besichtigen und danach ei­nem Holz­schnitzer bei der Arbeit zu­se­hen. Es folgt eine kleine Fotogalerie mit histori­schen Fotos zu Land­wirt­schaft und Handwerk Kretas, danach sind Utensi­lien zur Honig­her­stellung und zur Aufbereitung von Kräutern aus­gestellt. Ein Keramiker produziert an der Töp­fer­scheibe, die Stücke kann man im be­nach­barten Shop erwerben, au­ßerdem Oli­ven­öl, Kosmetik, Ikonen, Kräu­ter etc. Zu guter Letzt kann man noch ei­nen Rund­gang zu ver­schie­denen Tier­ge­he­gen un­ter­neh­men (u. a. Pferd, Pony und Zie­gen).

      Zum Park gehören eine große Ter­ras­sen­taverne mit 800 Plätzen und eine mo­der­ne Studio-/Apartmentanlage.

      Öffnungszeiten Museen, beide Mai bis Okt. tägl. 10-17 Uhr, Nov. bis März geschl., Ein­tritt ca. 3 € (gültig für beide Mu­seen). Im Volks­kun­de­mu­seum nach dem Schlüssel für das Veni­zélos-Museum fragen. Tel. 6948-501457.

      Lasinthos Eco Park, tägl. 10-18.30 Uhr, Nov. bis März geschl., Ein­tritt ca. 5 €.

      Übernachten/Essen **** Lasinthos, Stu­dios und Apts. ne­ben dem Lasinthos Eco Park, gut ein­gerichtet, schöner Blick über die Ebe­ne, sehr ruhig, großes Restaurant. Stu­dio ca. 40-60 €, Apt. etwas teurer, jeweils mit Früh­stück. Tel. 28440-89100-8, www.lasinthos.gr.

      Rea, liebevoll aus­staffiertes Lokal im Orts­zen­trum, darüber einfache Studios. Saubere Zim­mer und üppiges Früh­stück außerdem im da­zu­gehörigen Ho­tel Maria, einige hundert Me­ter entfernt. DZ/F ca. 30-45 €. Tel. 28440-31209.

      Dias, mit Familienfotos dekorierte Taverne (seit 1966) schräg gegenüber vom Rea, nette und kontaktfreudige Wirtin Niki. Tel. 28440-31207.

      Schlichtes Dörfchen mit steil an­stei­genden Gassen und bröckli­gen Stein­be­hau­sungen, vor allem im oberen Orts­teil. Wenn abends die klimatisier­ten Busse der Höhlen­besucher nach Irák­lion zurück­gekehrt sind, blei­ben nur wenige Fremde im Ort und Ruhe kehrt ein.

      An der schattigen Hauptstraße mit ih­ren mächtigen Platanen findet man zwei tags­über gut besuchte Ta­vernen, aber auch die schöne Kir­che und gleich da­ne­ben die Dorfquelle. Nur wenige Meter unterhalb der Haupt­straße von Psichró be­gin­nen die kilometerweiten Obst- und Gemüse­felder der Ebene. Auf den Feldwe­gen zwischen Wind­mühl­gerüsten, Kür­bis­sen, Apfel- und Birn­bäu­men lässt es sich ge­ruhsam laufen.

      Anfahrt/Verbindungen Psichró ist End­sta­tion der Busse von Iráklion und Ágios Ni­kó­laos.

      Übernachten Chronakis Home, voll­stän­dig eingerichtetes Haus mit zwei Zimmern und Garten für bis zu 4 Pers. Zu buchen über Airbnb.

      Essen & Trinken Platanos (Tel. 28440-31668, beim letzten Check geschl.) und Stavros (Tel. 28440-31453) liegen zent­ral bei den Plata­nen an der Haupt­straße von Psich­ró und sind beliebte An­lauf­punkte.

      Dionysos → Übernachten.

      Ei­nige weitere Lokale, die hauptsächlich von Pas­sagieren der Ausflugsbusse be­sucht wer­den, gruppieren sich um den Park­platz am Fuß der Diktéon-Höhle, meist mit Pano­ra­ma­terrassen und herrlichem Blick auf die ge­sam­te Ebene.

      Amalthea, Café-Bar am Beginn des Fußwegs zur Höhle, kein Panoramablick, aber gepflegte Einrichtung und nette Bedienung.

      Mehrere Tavernen gibt es außerdem am Orts­ausgang in Richtung Pláti. Alle ha­ben viel Platz zum Sitzen im Freien, be­sit­zen pittoreske Wind­räder und einen of­fe­nen Grill. Die Erfahrungen unserer Leser sind allerdings recht unter­schied­lich aus­ge­fal­len, Empfehlung für Zeus Garden (Tel. 698-2147454).

      Dionysos, nette Taverne im Nachbarort Magoulás (→ Übernachten).

      Die berühmteste Höhle Kretas und neben den Windrädern der zweite große Anziehungspunkt der Lassíthi-Ebene, denn hier wurde der mächtige Göttervater Zeus ge­boren.

      Ganz sicher ist man sich allerdings nicht, denn eine zweite Höh­le im Ída-Ge­birge erhebt denselben An­spruch. So hat man das Problem sa­lo­mo­nisch bzw. ganz im Sinne kreti­scher Geschäfts­tüchtigkeit gelöst - hier in der Dík­ti-Höhle ist Zeus ge­boren, in der Idéon-Höhle im Ída-Gebirge wurde er groß­gezogen.

      Auf je­den Fall ist die Höhle bei Psich­ró die ein­drucks­vollere, denn wenn man in das tie­fe Loch hin­un­ter­blickt (oder noch besser, aus der schwar­zen Tiefe heraus!), kommt es ei­nem durchaus wahrscheinlich vor, dass der gewaltige Zeus hier unten mit Donner­grollen, Feuer, Qualm und Ge­stank das Licht der Welt erblickt hat. Tat­säch­lich hat man in der Höhle von Psich­ró eine riesige Menge von Weih­ge­schen­ken und Op­fer­ga­ben gefunden (heu­te im Arch. Museum von Irá­klion und im Ash­mo­lean Mu­seum von Oxford), sie muss eins der wich­tigs­ten Hei­lig­tümer der Mi­noer ge­we­sen sein.

      Die Entdeckung des Zeus-Heiligtums

      Kronos, der Herrscher der Welt, wird von seinem Vorgänger Ura­nos ge­warnt: Sein Sohn wird ihn einst entthronen und die Macht an sich reißen. Der ver­störte Kronos weiß sich keinen ande­ren Rat und verschlingt alle seine Kin­der. Als seine schwan­gere Gattin Rhea entsetzt die Tragödie ent­deckt, ver­steckt sie sich in einer Höhle auf Kreta und gebiert ein weiteres Kind na­mens Zeus. Ihrem Göttergatten Kronos gibt sie einen in Windeln ge­hüllten Stein­brocken zu schlucken. Zeus wird heimlich in der Idéon-Höh­le im Ída-Ge­birge großgezogen und reißt, wie pro­phe­zeit, die Welt­herr­schaft an sich. Er empfängt seinen Sohn Mínos in seiner einstigen Ge­burts­höhle, un­ter­rich­tet ihn neun Jahre in der Kunst des Re­gie­rens und macht ihn zum Herrscher über Kreta. Soweit der Aus­schnitt aus dem Ur­mythos.

Aufstieg zur Höhle

      Aufstieg zur Höhle