Anne Katharina Zschocke

Natürlich heilen mit Bakterien - eBook


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Seite 49ff. und 143ff. vorgestellt werden.

      Fehlen Bakterien oder ist ihr Miteinander gestört, können Krankheiten entstehen. Daraus ergibt sich ein neues Bild von Krankheit und Gesundheit, und es ergeben sich große Behandlungschancen für eine neue Medizin, die viele bisher schwer zu behandelnde Krankheiten heilen kann (Seite 84ff.).

      Gemeinsam spannen diese Kapitel einen Bogen über den Wandel im Bakterien- und Menschenbild, der Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, ermöglicht, die Revolution in der derzeitigen Medizin mitzuvollziehen.

      Die Entwicklung des Mikrobioms beim Menschen vom Embryo bis ins Alter wird ab Seite 96 und die Bakterienzusammensetzung des Menschen in all seinen Körperregionen ab Seite 103 beschrieben. Die Kenntnisse über das Wirken der Bakterien in den unterschiedlichen Organen und ihre gängige Störungen eröffnen Möglichkeiten der Pflege, Heilung und zur Gestaltung eines gesunden Lebens. Sie sind Voraussetzung zur praktischen Anwendung bakterieller Heilmittel.

      Die Bakterienzusammensetzung im Menschen bildet sich besonders durch die Ernährung (Seite 131ff.) und durch deren Ballaststoffgehalt (Seite 143ff.). Diäten, Stress, ein Leben in psychischen Abhängigkeiten und Ähnliches verändern immer das Mikrobiom (Seite 149ff.), und auch Lebensrhythmen sind bei der Bakterienbesiedelung wichtig (Seite 164ff.). Es wird beschrieben, wie man dies am besten zugunsten der bakteriellen Gesundheit gestaltet und was Hygiene wirklich ist.

      Das folgende Kapitel stellt bisherige Therapien mit Bakterien vor. Schon immer haben Menschen mit Mikroorganismen geheilt (Seite 172ff.). Auch während der Phase überwiegend antibiotischen Denkens seit dem 20. Jahrhundert wurden mikrobiologische Therapien entwickelt,von denen einige alte sowie die heute noch üblichen ab Seite 185 beschrieben sind.

      Der letzte große Abschnitt schließlich stellt die erste ganzheitliche Mikrobiomtherapie vor. Welches neue Therapiekonzept sich aus den Erkenntnissen zum Mikrobiom ableiten lässt und warum, erfahren Sie ab Seite 210. Welche Grundsätze gibt es und wann ist sie sinnvoll? Und wie sieht die nötige oder mögliche Mikrobiom-Diagnostik aus (Seite 215ff.)? Um ein gestörtes Mikrobiom wieder in ein Gleichgewicht zu bringen und die damit verbundenen Krankheiten zu heilen, benötigt man unter anderem eine Zufuhr von Bakterien sowie deren Ernährung und eine bewusste Gestaltung bakterienförderlicher Lebensumstände. Alle zugehörigen Elemente und wie man sie am besten praktisch umsetzt, werden mit Tipps und Anleitungen ab Seite 219 beschrieben.

      Seite 242–273 sind der praktischen Anwendung einer Bakterienmischung bei äußerlichen und innerlichen Erkrankungen mit genauen Dosierungen und mit Fallbeispielen gewidmet. Zu einer gründlichen Heilung gehört auch die bakterielle Sanierung der Umgebung (Seite 271).

      In diesem Buch geht es also um eine besondere Weise der Heilung. Bakterien sind Lebewesen. Ihre heilende Wirkung entfaltet sich dann, wenn wir sie, anders als bisher, als diejenigen respektieren, die sie sind: Mitgeschöpfe, die als Wegbereiter des Lebens in Milliarden von Jahren die Erde zu dem Planeten entwickelt haben, der uns überhaupt erst eine Existenz ermöglicht, und die seither mit uns und in uns in friedlicher Gemeinschaft unermüdlich im Dienste höherer Ordnungen leben.

      Welt der Widersprüche

      Kaum ein Konzept in der derzeitigen Medizin ist derart mit krassen Widersprüchen gespickt wie die therapeutische Bekämpfung von Bakterien. Das fängt mit der Bezeichnung an. Wie kann etwas Heilmittel sein, was »gegen (anti) das Leben (bíos)« gerichtet ist?

      Antibiotika wurden entwickelt, um Infektionskrankheiten bestenfalls auszurotten. Im Jahr 1962 schrieb der damalige Nobelpreisträger für Medizin, Frank Macfarlane Burnet (1899–1985), noch: »Die Beherrschung der Infektionskrankheiten stellt den überhaupt größten Erfolg dar, den der Mensch über seine Umwelt zu seinem Nutzen errungen hat. Dieser Erfolg ist (…) ein prinzipiell vollständiger.«2 In Wirklichkeit nahmen Infektionskrankheiten seither weltweit zu, und dieser Versuch brachte für Mensch und Umwelt größere Probleme als je zuvor. Auch die Vorhersage, dass die Tuberkulose im Jahr 2000 ausgerottet sein würde3, trat nicht ein. 2013 erkrankten mehr als sieben Millionen Menschen weltweit neu daran, und auch ihre Zahl nimmt zu.4 Dennoch wird das antibiotische Konzept keineswegs grundsätzlich infrage gestellt.

      Selbst wo Antibiotika nichts nützen, verwendet man sie. Beispielsweise bei Viruserkrankungen wie der Grippe. Bei 30 bis 50 Prozent der Antibiotikatherapien, ambulant wie in Krankenhäusern, ist ihre Anwendung überflüssig oder unangemessen.5

      Der größte Widerspruch jedoch ergibt sich aus den Erfahrungen mit den Bakterien selbst, nämlich als die Entstehung von Resistenzen. Dieses Unempfindlichwerden gegenüber der gewünschten Wirkung ist nichts anderes als eine natürliche Reaktion von Lebewesen, die sich dadurch vor