Udo Schnelle

Theologie des Neuen Testaments


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44–58 (dort die Auseinandersetzung mit anderen Thesen).

      312 Vgl. Jos, Bell 2,117; Ant 18,2.

      313 Zu Pilatus vgl. K.ST. KRIEGER, Pontius Pilatus – ein Judenfeind? Zur Problematik einer Pilatusbiographie, BN 78 (1995), 63–83. Er betont, dass alle Quellen über Pilatus tendenziös berichten und Vorsicht geboten ist gegenüber der geläufigen Darstellung, Pilatus sei ein besonders charakterloser Mensch gewesen.

      314 Vgl. Jos, Ant 17,272.

      315 Vgl. Jos, Ant 17,273ff.

      316 Vgl. Jos, Ant 17,278ff.

      317 Vgl. zur Analyse der wichtigsten Texte M.HENGEL, Die Zeloten (s.o. 3.8.1), 261–277.329ff; P.EGGER, „Crucifixus sub Pontio Pilato“ (s.o. 3.10), 72ff.

      318 Jos, Ant 17,285.

      319 Vgl. Jos, Ant 17,295; vgl. auch Ant 20,502, wo von der Kreuzigung der beiden Söhne des Zelotengründers Judas, Simon und Jakob, um 46 n.Chr. durch den Prokurator Tiberius Alexander berichtet wird.

      320 Grundlegend sind hier M.HENGEL, Mors turpissima crucis. Die Kreuzigung in der antiken Welt und die „Torheit“ des „Wortes vom Kreuz“, in: Rechtfertigung (FS E.Käsemann), hg. v. J.Friedrich/W.Pöhlmann/P.Stuhlmacher, Tübingen 1976, 125–184; H.-W.KUHN, Die Kreuzesstrafe während der frühen Kaiserzeit, ANRW.II 25/1, Berlin 1982, 648–793.

      321 Dieses Datum setzt sich immer mehr als Konsens durch; vgl. R. RIESNER, Die Frühzeit des Apostels Paulus (s.u. 5), 31–52; G.VERMES, Die Passion (s.o. 3.10), 138.

      322 Vgl. S.FREYNE, Jesus (s.o. 3.8.1), 165: „Jesus cannot have been unaware of the consequences of his symbolic action for his own future.“

      323 N.T. WRIGHT, Jesus (s.o. 3), 651f, sieht in der durch Jesus proklamierten Verheißung der Rückkehr Jahwes zum Berg Zion das Zentrum des Selbstverständnisses Jesu und den Anlass seiner Reise nach Jerusalem einschließlich der Tempelaktion. Dagegen spricht allerdings deutlich, dass Σιών („Zion“) in der Verkündigung Jesu überhaupt nicht überliefert ist (Σιών nur in Mt 21,5 und Joh 12,15).

      324 Für den vorösterlichen Ursprung von Mk 14,25 spricht vor allem, dass nicht Jesus und sein Geschick, sondern das Reich Gottes im Mittelpunkt steht; vgl. H.MERKLEIN, Erwägungen zur Überlieferungsgeschichte der neutestamentlichen Abendmahlstraditionen, in: ders., Studien zu Jesus und Paulus, WUNT 43, Tübingen 1987, (157–180) 170–174, der z.R.Mk 14,25 zum hermeneutischen Schlüssel für die Abendmahlsfrage erklärt.

      325 Positiv votiert J.JEREMIAS, Die Abendmahlsworte Jesu, Göttingen 41967, 25–30; dagegen mit guten Gründen B.KOLLMANN, Urspung und Gestalten der frühchristlichen Mahlfeier (s.o. 3.4.5), 158–161.

      326 Vgl. dazu H.SCHÜRMANN, Jesu Tod im Licht seines Basileia-Verständnisses, in: ders., Gottes Reich – Jesu Geschick (s.o. 3), 185–245.

      327 Zu Mk 10,45b vgl. J.ROLOFF, Anfänge der soteriologischen Deutung des Todes Jesu (Mk. X. 45 und Lk. XXII. 27), in: ders., Exegetische Verantwortung in der Kirche, Göttingen 1990, 117–143.

      328 Eine überzeugende genaue Rekonstruktion der Worte und Gesten beim Abendmahl ist kaum möglich; die scharfsinnigste Analyse der Abendmahlsüberlieferung legte H.MERKLEIN, Erwägungen zur Überlieferungsgeschichte der neutestamentlichen Abendmahlstraditionen, 158–174, vor; vgl. ferner mit unterschiedlichen Akzentuierungen J.JEREMIAS, Die Abendmahlsworte Jesu, 132–195; H.SCHÜRMANN, Der Einsetzungsbericht Lk 22,19–20; NTA 4, Münster 1955; H.PATSCH, Abendmahl und historischer Jesus, München 1972; B.KOLLMANN, Urspung und Gestalten der frühchristlichen Mahlfeier (s.o. 3.4.5), 153–189; J.SCHRÖTER, Das Abendmahl, SBS 210, Stuttgart 2006, 25–134.

      329 Vgl. dazu H.SCHÜRMANN, „Pro-Existenz“ als christologischer Grundbegriff, in: ders., Jesus. Gestalt und Geheimnis, hg. v. K.Scholtissek, Paderborn 1994, 286–315.

      W.BOUSSET, Kyrios Christos. Geschichte des Christusglaubens von den Anfängen des Christentums bis Irenaeus, Göttingen 61967; O.CULLMANN, Die Christologie des Neuen Testaments, Tübingen 51975; E.SCHWEIZER, Erniedrigung und Erhöhung bei Jesus und seinen Nachfolgern, AThANT 28, Zürich 21962; W.KRAMER, Christos Kyrios Gottessohn. Untersuchungen zu Gebrauch und Bedeutung der christologischen Bezeichnungen bei Paulus und den vorpaulinischen Gemeinden, AThANT 44, Zürich 1963; F.HAHN, Christologische Hoheitstitel. Ihre Geschichte im frühen Christentum, FRLANT 83, Göttingen 51995; R.DEICHGRÄBER, Gotteshymnus und Christushymnus in der frühen Christenheit, SUNT 5, Göttingen 1967; W.POPKES, Christus Traditus, AThANT 49, Zürich 1967; K.WENGST, Christologische Formeln und Lieder des Urchristentums, StNT 7, Gütersloh 21973; J.ERNST, Die Anfänge der Christologie, SBS 57, Stuttgart 1972; PH.VIELHAUER, Geschichte der urchristlichen Literatur, Berlin 1975, 9–57; K.KERTELGE (Hg.), Der Tod Jesu im Neuen Testament, QD 74, Freiburg 1976; M.HENGEL, Der Sohn Gottes, Tübingen 21977; E.SCHILLEBEECKX, Jesus (s.o. 3), 355–505; M.-L.GUBLER, Die frühesten Deutungen des Todes Jesu, OBO 15, Freiburg(H)/Göttingen 1977; G.FRIEDRICH, Die Verkündigung des Todes Jesu im Neuen Testament, BThSt 6, Neukirchen 1982; P.POKORNÝ, Die Entstehung der Christologie, Berlin 1985; G.SCHIMANOWSKI, Weisheit und Messias. Die jüdischen Voraussetzungen der urchristlichen Präexistenzchristologie, WUNT 2.17, Tübingen 1985; G.STRECKER, Literaturgeschichte des Neuen Testaments, Göttingen 1992; G.BARTH, Der Tod Jesu im Verständnis des Neuen Testaments, Neukirchen 1992; M. DE JONGE, Christologie im Kontext, Neukirchen 1995; J.D.G. DUNN, Christology in the Making, Grand Rapids 21996; M.KARRER, Jesus Christus im Neuen Testament, GNT 11, Göttingen 1998; DERS., Art. Christologie I, RGG4 2, Tübingen 1999, 273–287; F.J. MATERA, New Testament Christology, Louisville 1999; W.SCHRAGE, Unterwegs zur Einheit und Einzigkeit Gottes, BThSt 48, Neukirchen 2002; S.VOLLENWEIDER, Horizonte neutestamentlicher Christologie, WUNT 144, Tübingen 2002; L.W. HURTADO, Lord Jesus Christ. Devotion to Jesus in Earliest Christianity, Grand Rapids 2003; R.FELDMEIER, Gottes Torheit? Deutungen des Todes Jesu im Neuen Testament, in: W.H. Ritter (Hg.), Erlösung ohne Opfer?, Göttingen 2003, 17–55; W.POPKES/R.BRUCKER (Hg.), Ein Gott und ein Herr. Zum Kontext des Monotheismus im Neuen Testament, BThSt 68, Neukirchen 2004; R.N. LONGENECKER (Hg.), Contours of Christology in the New Testament, Grand Rapids 2005; J.FREY/J.SCHRÖTER (Hg.), Deutungen des Todes Jesu im Neuen Testament, WUNT 181, Tübingen 2005; M.HENGEL, Abba, Maranatha, Hosanna und die Anfänge der Christologie, in: Denkwürdiges Geheimnis (FS E.Jüngel), hg. v. I.U. Dalferth/J.Fischer/H.-P.Großhans, Tübingen 2005, 144–183; TH. SÖDING, Der Gottessohn aus Nazareth. Das Menschsein Jesu im Neuen Testament, Freiburg 2006; K. ERLEMANN, Jesus der Christus, Neukirchen 2011; D. STAUDT, Der eine und einzige Gott. Montheistische Formeln im Urchristentum und ihre Vorgeschichte bei Griechen und Juden, NTOA/StUNT 80, Göttingen 2012; ST. SCHREIBER, Die Anfänge der Christologie, Neukirchen 2015.

      Die Verkündigung, das Leben und das Geschick des Jesus von Nazareth bilden die Grundlage für die neue Erfahrungs- und Denkwelt der ersten Christen. Mit der Entstehung einer Christologie als begrifflicher und erzählerischer Entfaltung der Heilsbedeutung des Jesus von Nazareth als Messias, Kyrios und Gottessohn vollzieht sich eine erste Transformation. Nicht mehr Jesus selbst verkündigt, sondern er wird verkündigt. Was Jesus einst sagte und wie Jesus nach Kreuz und Auferstehung erfahren und gedacht wird, fließen nun ineinander und bilden etwas Neues: Jesus selbst wird zum Gegenstand des Glaubens und zum Inhalt des Bekenntnisses.

      Wie lässt sich der Übergang von der Verkündigung Jesu zur Verkündigung von/über Jesus beschreiben? Zwei grundsätzliche Denkmodelle sind möglich: 1) Das Modell der Diskontinuität: A. von Harnack unterschied scharf zwischen dem einfachen Evangelium Jesu, in das allein der Vater gehört, und der maßgeblich von Paulus bestimmten späteren christologischen Entwicklung. „Das Evangelium ist in den Merkmalen, die wir in den Vorlesungen angegeben haben, erschöpft, und nichts Fremdes soll sich eindrängen: Gott und die Seele, die Seele und ihr Gott.“1 Auch R.Bultmann votiert für das Modell der Diskontinuität, wählt aber eine psychologische Erklärung: „Jesus hat mit dem Hereinbrechen der Basileia gerechnet; das ist nicht passiert. Die Urgemeinde hat mit dem Erscheinen des Menschensohnes gerechnet; das ist nicht