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Einführung in die Publizistikwissenschaft


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L./Mancini, Paolo (Hg.) (1996): Politics, Media and Modern Democracy. An International Study of Innovations in Electoral Campaigning and Their Consequences. Westport (CO).

      Tenscher, Jens (2008): Massenmedien und politische Kommunikation in den Ländern der Europäischen Union. In: Gabriel, Oscar W./Kropp, Sabine (Hg.): Die EU-Staaten im Vergleich. Strukturen, Prozesse, Politikinhalte (3., erweiterte Auflage). Wiesbaden, S. 412–447.

      Vliegenthart, Rens/Schuck, Andreas R. T./Boomgaarden, Hajo G./de Vreese, Claes H. (2008): News Coverage and Support for European Integration 1990–2006. In: International Journal of Public Opinion Research, Jg. 20, H. 4, S. 415–439.

      Weaver, David H. (Hg.) (1998): The Global Journalist. News People Around the World. Cresskill.

      Wessler, Hartmut/Skorek, Malgorzata/Kleinen von Königslöw, Katharina/Held, Maximilian/Dobreva, Mihaela/Adolphsen, Manuel (2009): Comparing Media Systems and Media Content: Online Newspapers in Ten Eastern and Western European Countries. In: Journal of Global Mass Communication, Jg. 1, H. 2, S. 1–29.

      Wilke, Jürgen (2008): Nachrichtenberichterstattung im internationalen Vergleich. In: Melischek, Gabriele/Seethaler, Josef/Wilke, Jürgen (Hg.): Medien und Kommunikationsforschung im Vergleich. Grundlagen, Gegenstandsbereiche, Verfahrensweisen. Wiesbaden, S. 237–252.

      Wu, Denis H. (200): Systemic Determinants of International News Coverage: A Comparison of 38 Countries. In: Journal of Communication, Jg. 50 (2), S. 110–130.

      Zhu, Jian-Hua/Weaver, David/Lo, Ven-hwei/Chen, Chongshan/Wu, Wei (1997): Individual, Organizational and Societal Constraints on Media Professionalism: A Comparative Study of Journalists in the U.S., China and Taiwan. In: Journalism and Mass Communication Quarterly, Jg. 74, H. 2, S. 84–96.

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      Werner Wirth/Benjamin Fretwurst

      ZUR BEDEUTUNG DER EMPIRISCHEN METHODEN IN DER PUBLIZISTIK- UND KOMMUNIKATIONSWISSENSCHAFT

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      1 Wozu empirische Methoden?

      Bedeutung der Methoden in einer Facheinführung

      Wie jede Wissenschaft unterscheidet sich auch die Publizistik- und Kommunikationswissenschaft durch ihre Methode vom einfachen Nachdenken und blossen Dafürhalten. Darum müssen in der Einführung zum Fach die grundlegenden Methoden vorgestellt werden. Für manche Studierende ist die Beschäftigung mit Methoden und Statistik zu Beginn des Studiums mit negativen Assoziationen besetzt. In den meisten Fällen wandelt sich diese anfängliche Skepsis im Laufe des Studiums in eine tolerantere, zweckrationale Haltung, die durch die Einsicht geprägt wird, dass die Beherrschung der empirischen Methoden und der Statistik für den erfolgreichen Abschluss des Studiums unerlässlich ist. Viele Studierende entwickeln geradezu Begeisterung für die Eleganz und die Stringenz der Methodenlehre und der Statistik.

      Gegen die Skepsis

      Die Gründe für die anfängliche Skepsis sind verständlich. Wer sich für Medien, ihre Funktionen in der Gesellschaft, ihre Inhalte und deren Publika sowie die entsprechenden Berufsbilder interessiert, kann sich zunächst kaum vorstellen, welchen Sinn die hoch abstrakten Inhalte der Methodenlehre und der Statistik für das gewählte Studienfach haben sollen. Der folgende Beitrag möchte daher Einsichten in die Rolle der Methoden und der Statistik für das publizistik- und kommunikationswissenschaftliche Studium und vielleicht auch ein wenig von der Faszination der empirischen Forschung vermitteln.

      Methoden sind für die Theoriebildung und -entwicklung entscheidend

      Theorien gewinnen nur dann empirischen Gehalt, wenn Sie mit empirischen Methoden geprüft werden

      Es mag verwundern, am Anfang eines solchen Beitrags Überlegungen über Theorien, Theorienbildung und Theorienprüfung zu finden. Dies erscheint jedoch sinnvoll und notwendig, wenn man wissen will, wozu Methoden überhaupt nützlich sind. Es ist das Ziel jeder Sozialwissenschaft, gesicherte Erkenntnisse über die Gesellschaft und ihre Mitglieder zu gewinnen. Dazu zählen aus publizistik- und kommunikationswissenschaftlicher Sicht zum Beispiel nationale und internationale Mediensysteme, -strukturen und Öffentlichkeiten auf der Makroebene, Medienakteure und -organisationen sowie deren Medienangebote auf der Mesoebene und schliesslich das Publikum, seine Motive, Rezeptionsweisen und medienbezogenen Reaktionen auf der Mikroebene. Die Publizistik- und Kommunikationswissenschaft möchte mit ihrer Forschungsarbeit dazu beitragen, gesellschaftlich relevante Probleme in den genannten Teilbereichen aufzuspüren, zu beschreiben, zu analysieren, zu strukturieren und schliesslich zu lösen. |59◄ ►60| Dazu erstellt sie Theorien, die die wesentlichen Teilaspekte eines zu untersuchenden Problems nennt und die Funktionsweise und Regeln ihres Zusammenwirkens verdeutlicht. Eine allgemeine Definition von Theorien lautet: Theorien enthalten eine oder mehrere Aussagen über den Zusammenhang zwischen bestimmten Sachverhalten in der Realität (spezifischere Definitionen finden sich z. B. bei Seiffert 2003; Opp 2005). Der Vorteil von Theorien zeigt sich dann, wenn man nicht nur einen Einzelfall, sondern eine Reihe von ähnlich gelagerten Problemzusammenhängen betrachtet. Ein Beispiel: „Wenn der massenmediale Informationszufluss in ein System wächst, dann neigen Personen mit höherem sozio-ökonomischen Status dazu, sich diese Informationen schneller anzueignen als Personen mit niedrigerem sozio-ökonomischen Status“ (Bonfadelli 1994; vgl. auch Wirth 1997; Marr 2005). Diese Theorie von der wachsenden Wissenskluft lässt sich prinzipiell auf viele ähnlich gelagerte Phänomene anwenden. Geprüft werden muss lediglich, ob die Voraussetzung zutrifft und der massenmediale Informationszufluss tatsächlich ansteigt. Mit der Zahl der Phänomene, die eine Theorie zu erklären vermag, steigt ihr Informationsgehalt. Allgemein sind Theorien mit möglichst hohem Informationsgehalt erwünscht (zum Informationsgehalt von Theorien vgl. Opp 2005 oder Schnell/ Hill/Esser 2008).

      2 Von der Suche nach „richtigen“ Theorien und „richtigen” Methoden

      Methodenlehre legt fest welche Techniken wie angewendet werden müssen, um über den empirischen Wahrheitsgehalt einer Theorie entscheiden zu können.

      Die „richtige“ Theorie zur Erforschung eines Problems zu finden, ist nicht leicht. Nicht selten entsteht schon ein Disput darüber, was denn die wesentlichen Aspekte eines Problems sind. Erst recht kann über die Funktionsregeln einer Theorie zur Beschreibung der komplexen Ursache- und Wirkungsverhältnisse eines Problems gestritten werden. Dabei ist der einzelne Wissenschaftler bzw. die einzelne Wissenschaftlerin prinzipiell bestrebt, bessere Theorien und Befunde zu erarbeiten, als sie gemäss dem Stand der Wissenschaft bereits vorliegen. Es ist daher plausibel, wenn gefordert wird, dass die theoretischen Aussagen einer möglichst objektiven bzw. nachvollziehbaren Bewertung unterliegen müssen. Man benötigt also Verfahrensweisen und Techniken, die zunächst imstande sind, die gesuchten Theorien und Befunde tat-|60◄ ►61| sächlich hervorzubringen. Im nächsten Schritt sollen diese Techniken aber auch geeignet sein, zwischen besseren und schlechteren, zuverlässigen und unzuverlässigen–und so gesehen „richtigen“ und „falschen“ –Theorien zu unterscheiden (vgl. dazu auch Wottawa 1993). In der empirischen Methodenlehre und der Statistik werden solche Vorgehensweisen und Techniken sowie ihre relative Bedeutung für die Forschung ebenso wie ihre Probleme und Schwächen erklärt. Das schliesst auch Fragen nach den „richtigen“ Methoden ein. Damit wird die Wissenschaft auf einer Metaebene selbst zum Objekt der Betrachtung: Bei der Methodologie geht es vor allem um Fragen der Angemessenheit, Zuverlässigkeit (Reliabilität) und Gültigkeit (Validität) von Methoden sowie um generelle Überlegungen zum Forschungsprozess. Bei der Wissenschaftstheorie geht es darüber hinaus auch um die Frage, wie man den wissenschaftlichen Fortschritt generell sichern kann und inwiefern sich wissenschaftliche Aussagen über die Realität im Verlauf des wissenschaftlichen Fortschritts der Wahrheit schrittweise annähern. Bei diesen „meta-methodischen“ Disziplinen stehen also vor allem Fragen der optimalen Vorgehensweise beim wissenschaftlichen Forschen im Vordergrund. In verschiedenen Wissenschaften haben sich ganz unterschiedliche Methodologien und Methoden etabliert. So achtet etwa die Rechtswissenschaft stark auf die Übereinstimmung mit den