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Gender@Wissen


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den Möglichkeiten und Grenzen von agency, also der politischen Handlungsmächtigkeit des Subjekts stellen.30 Eine vermittelnde Position nehmen auch jene historischen Arbeiten ein, die von der diskursiven Konstruktion des Körpers ausgehen, sich aber zugleich gegen eine Aufgabe der Kategorie des ‚Subjekts der Geschichte‘ wenden und darauf beharren, dass Erfahrungen wie Lust und Schmerz die Grenzen der Diskursivität überschreiten und damit gewissermaßen widerständige Phänomene darstellen.31

      Anbindung an allgemeine politische und wissenschaftliche Debatten

      Die unterschiedlichen Theoretisierungen des Körpers entsprechen der Entwicklung und Ausdifferenzierung von Feminismus, Geschlechterforschung und Gender Studies. Aus (sozial-)politischer und juristischer Perspektive stehen der weibliche und der männ­liche Körper weiterhin im Zentrum zahlreicher Debatten (u. a. zur Vergewaltigung in der Ehe, Prostitution von Frauen und Männern, sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz und zu den Auswirkungen moderner Medizin- und Reproduktionstechnologien auf Körpervorstellungen und -funktionen) sowie internationaler Problemfelder (u. a. weibliche Beschneidung, Gesundheitsfürsorge und Familienplanung, gezielte Massenvergewaltigungen und andere Kriegsverbrechen, Sextourismus, Migration, Organ- und Menschenhandel).