Peter Bülow

Recht der Kreditsicherheiten


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      (3) Es kann aber auch der Fall eintreten, dass der ursprüngliche Inhaber der Sicherungsgrundschuld das Grundpfandrecht auf einen Zessionar und die gesicherte Forderung an einen anderen Zessionar durch isolierte Abtretungen übertragen hatte, sodass sich der Eigentümer dem Grundschuldzessionar und der persönliche Schuldner dem Forderungszessionar gegenüber sieht. In diese Lage gerät auch ein Eigentümer, der zugleich persönlicher Schuldner ist, wenn der Grundschuld- und Forderungsgläubiger Grundschuld und Forderung isoliert an verschiedene Zessionare abtritt. Dem persönlichen Schuldner bleibt die Einrede des Rückübertragungsanspruchs bezüglich der Grundschuld gem. § 404 BGB erhalten (vorst. Rn. 267), die zur peremptorischen Einwendung wird, weil der Forderungszessionar zur Übertragung der Grundschuld auf Dauer außer Stande ist. Der persönliche Schuldner muss also, wenn er Partei des Sicherungsvertrags mit dem Grundschuldzedenten ist, nicht an den Forderungszessionar leisten. Der Eigentümer, der nicht Partei des Sicherungsvertrags ist, hat zwar die Grundschuld bekommen (vorst. Rn. 255), aber er hat andererseits keinen Anspruch auf Abtretung der gesicherten Forderung (vorst. Rn. 262), sodass er die Verwertung dulden muss, aber Regress beim persönlichen Schuldner nehmen kann (vorst. Rn. 266). Ist der persönliche Schuldner dagegen nicht Partei des Sicherungsvertrags, hat er keinen Rückübertragungsanspruch und muss den Forderungszessionar befriedigen. War vielmehr der Eigentümer Partei des Sicherungsvertrags, kann dieser dem Verwertungsanspruch des Grundschuldzessionars seinen eigenen Anspruch auf Abtretung der Grundschuld zurückbehaltend gem. § 273 BGB entgegensetzen, muss die Verwertung also nicht dulden. Es entsteht keine Gefahr der Doppelleistung. Hat nach Lage des Einzelfalls weder der Eigentümer noch der persönliche Schuldner einen Anspruch auf Übertragung, ist die Lösung am Einzelfall nach Treu und Glauben (§ 242) zu suchen.

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      Anmerkungen

       [1]

      BGHZ 105, 154 = NJW 1988, 2730, dazu Tiedtke, JZ 1988, 1006; Oehler, JuS 1989, 604 und abweichend Wilhelm, ZBB 1989, 184; ders., Sachenrecht, Rn. 1633 sowie Kim, Zessionsregreß, S. 142 ff.

       [2]

      RGZ 150, 371 (374); KG NJW 1961, 414 (416); BayObLG NJW 1973, 1881; B. Schröder, Regress und Rückabwicklung, S. 93; Tiedtke, BB 1984, 19; Baur/Stürner, § 45 IV. 3. (S. 600); Weintraut, Haftungsverhältnisse, S. 134 ff.; abl. Kim, Zessionsregreß, S. 145.

       [3]

      Verneinend Reinicke/Tiedtke, NJW 1981, 2145 (2148).

       [4]

      BGHZ 80, 228; BGH NJW 1982, 2308 zu 2. c. mit Rezension Bayer/Wandt, JuS 1987, 271; BGH WM 1987, 202 mit Anm. Bülow, WuB I F 3. – 5.87; Bülow, WM 1985, 373 (379/380).

       [5]

      BGH WM 1987, 202 mit Anm. Bülow, WuB I F 3. – 5.87.

       [6]

      BGH NJW 1982, 2768 zu II. 1.; WM 1987, 202 zu II. 2. b. mit Anm. Bülow, WuB I F 3. – 5.87.

       [7]

      BGHZ 105, 154 (158) = NJW 1988, 2730 mit Anm. Tiedtke, EWiR § 1191 BGB 4/88, 1087; BGH NJW 1991, 1821 zu 2. b. mit krit. Rezension Sundermann, JuS 1992, 733 (736): Erlöschen der Forderung; BGH WM 2002, 2237 mit Anm. Veil, WuB I F 3. – 3.03.

       [8]

      Wilhelm, Sachenrecht, Rn. 1794.

       [9]

      BGHZ 105, 154 = NJW 1988, 2730.

       [10]

      BGH NJW 1991, 1821 zu 2. c.

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