align="left">Markus Hau
Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser!
Wer freut sich nicht über ein gutes Wort? Wie ein Blick, der mir lächelnd Ansehen schenkt; wie eine freundschaftliche Zuwendung, die mir neue Kraft gibt – ein gutes Wort, das mich aufrichtet und weiterbringt: Auch davon lebt der Mensch! Im Buch Jesus Sirach gilt das gute Wort eines weisen Menschen sogar mehr als seine Gabe (Sir 18, 16f.).
Beginnend im Frühjahr 2003 erschien auf den Internetseiten der Pallottiner in Deutschland und Österreich (www.pallottiner.org) wöchentlich ein „gutes Wort“ in Form einer Kolumne. Pallottinerinnen und Pallottiner, Männer und Frauen aus der pallottinischen Familie schenkten seitdem ihren Lesern einen Impuls auf dem Weg durch die Woche. Ob nahe am Zeitgeschehen, ob aus der Leseordnung des Gottesdienstes schöpfend, ob am Kirchenjahr und seinen Festen orientiert – immer galt das Ziel, mit einem Wort und einem Gedanken Menschen ein Stück zu bereichern, sie zu inspirieren und manchmal auch herauszufordern, Gott und dem Leben zu trauen. Eine große Vielfalt an Menschen und Themen tat sich im Lauf der Jahre dabei auf.
Einen kleinen Ausschnitt davon bietet das Buch, das Sie in Händen halten. Ich danke meinen Mitbrüdern – allesamt Mitglieder der deutsch-österreichischen Provinz der Pallottiner –, dass ihre „guten Worte“ auch an dieser Stelle erscheinen können. Als Begleiter durch das Jahr ist dieses Buch gedacht; Woche für Woche ein gutes Wort, mit einem 53. als Klammer und Brücke, das gleichsam zusammenfasst und weiterführt.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und Sinnieren und reichlich Segen beim Leben Ihrer Zeit!
Ihr P. Sascha-Philipp Geißler SAC (Hrsg.)
01 Neues Leben, neuen Wind, neuen Mut
Wie sieht es mit Ihren guten Vorsätzen für das neue Jahr aus? Schon manches Mal habe ich mir am Anfang eines Jahres viel vorgenommen: In dem und dem Punkt will ich mich verändern, ich will während des Jahres ein bestimmtes Pensum an Aufgaben erfüllen, ich will Schwerpunkte setzen, und, und, und.
Es war immer gut gemeint, aber nur selten von Erfolg gekrönt. Und da hilft mir dann der alte Cicero-Spruch: „Fange nie an aufzuhören und höre nie auf anzufangen!“ Denn jeder Tag kann ein neuer Anfang, kann eine neue Chance sein. Von Tag zu Tag zu leben und jeden Morgen neu anfangen, nicht weit für die Zukunft planen, ist das nicht so ähnlich wie das Wort Jesu: „Sorgt euch nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen“?
Mir scheint, es ist für das persönliche Leben wichtiger, als wacher und aufmerksamer Mensch und Christ durch den Tag zu gehen und seine Herausforderungen anzunehmen, als große Pläne auf lange Sicht zu schmieden. Jeder Tag eine neue Chance, jeder Tag ein Neubeginn, jeder Tag ein neuer Aufbruch.
Wandel und Erneuerung.
Wachstum und Neubeginn.
Weitergehen und neu anfangen.