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vom Himmel her gehört: „Du bist mein geliebter Sohn.“ Das ist gleichsam seine Speise geworden, die ihn über diese vierzig Tage des rigorosen Fastens hinweg getragen hat. Ehe Jesus öffentlich auftritt, wird er einer Prüfung unterzogen, was ihn zu seinem Tun bewegt: Der Hunger oder das Wort Gottes. Er geht aus dieser Anfechtung als eindeutiger Sieger hervor. Nicht der Hunger bestimmt seine Entscheidung, sondern das Hinhören auf das, was vom Vater kommt. Das Wort und der Wille des Vaters ist die Speise, die Jesus ersehnt und stärkt.

      Auch in der für uns inzwischen angebrochenen Zeit der Vorbereitung auf Ostern kommt es auf die Frage an, die wir an uns selbst richten: Was bestimmt mein Handeln? Bin ich es selbst, mein Hunger nach Speise, nach Anerkennung und nach Lob, oder lasse ich mich bestimmen vom Wort und den Willen des Vaters? Was bedeutet mir in meinem Alltag das Wort Jesu: „Suchet zuerst das Reich Gottes und alles andere wird euch dazu gegeben“?

      Oft ertappen wir uns bei dem Versuch, nun endlich mit unserem Vorhaben ernst zu machen und uns am Evangelium auszurichten, dass wir uns selbst beschwichtigen und auch entschuldigen: „Eigentlich“ will ich ja, aber … Und dann tappen wir in gewohnter Regelmäßigkeit in die Versuchungsfalle. Dieses harmlose Wörtchen „eigentlich“ kann uns auf die schiefe Bahn locken und sich sogar gefährlich auswirken. Am Ende der Fastenzeit, in der Karwoche, werden wir von Pilatus, dem damaligen Richter über Leben und Tod, hören, wie er allmählich umkippte und schließlich einen Justizmord beging. Pilatus findet keine Schuld, für die Jesus den Tod verdient hätte. „Eigentlich“ wollte er Jesus freilassen. Doch dann kommen Ängste über ihn und er verliert die innere Festigkeit. Aus Angst, er könnte nicht mehr als „Freund des Kaisers“ gelten, gibt er denen nach, die den Tod Jesu fordern. Pilatus ist offensichtlich von der Begegnung Jesu sehr beeindruckt. Er spürt etwas von der inneren Größe, die Jesus auch als Gefangener ausstrahlt. Vielleicht ahnt Pilatus sogar etwas von dessen Geheimnis. Doch er verschließt sich dieser Ahnung und entscheidet gegen seine Überzeugung, weil er seine Position nicht aufs Spiel setzen will. Der Blick auf Pilatus zeigt mir: Es ist wichtig, von Anfang an keine falschen und faulen Kompromisse einzugehen. Es lauert die Gefahr, dass wir uns auf eine schiefe Ebene begeben und immer tiefer abrutschen. Wir müssen den Anfängen wehren. Sie sehen manchmal ganz harmlos aus und verleiten zur Nachgiebigkeit. Wenn wir nachgeben, geraten wir auf eine Ebene, auf der wir den Halt verlieren. Das Wörtchen „eigentlich“ offenbart zwar unseren guten und zunächst ernst gemeinten Vorsatz. Doch dann folgt in der Regel das „Aber“, der Einwand. Dem zu folgen, was wir uns fest vorgenommen haben, und daran festzuhalten, auch wenn es bisweilen unbequem ist, das wär’s! Das sollte in den Wochen vor Ostern wieder von neuem eingeübt werden. Dann wäre auch die Warnung von Mark Twain überflüssig: „Versuchungen sind wie Vagabunden. Wenn man sie freundlich behandelt, kommen sie wieder und bringen andere mit.“

       P. Heribert Niederschlag SAC

      10 Abgeschminkt

      „Das musst Du Dir zunächst einmal schön abschminken! Das müssen wir uns für’s Erste einmal abschminken! Das schminken Sie sich ein für alle Mal ab!“ Eine Redensart; einmal als freundlicher Rat gemeint oder als ernster Hinweis angesprochen; oder gleichsam als Diktat mit guten Gründen ohne Wenn und Aber ausgesprochen. Eine Wortwahl mit reichen Zwischentönen und einem Geltungsbereich für privates, häusliches, wirtschaftliches, politisches, selbst auch kirchliches Miteinander. Sie bedarf wenig Erklärung oder Erläuterung; sie spricht für sich selbst mit dem Kernwort: „Abschminken“!

      Es erinnert zunächst einmal an Auftritte auf der Bühne im Theater, an Schauspiel, Film und Fernsehen. In diesen Branchen und Bereichen werden die Akteure in den Ateliers geschminkt; es wird aufgelegt, nachgelegt, damit Teint und Hautfarbe überzeugender und damit authentischer zur Rolle passen, die jetzt dieser Person zufällt, damit ihr auch steht, was oder wen sie zu präsentieren hat. Ist der Dienst beendet, die Rolle gespielt, wird alles auf den Normalzustand zurückgeführt, eben abgeschminkt! Ein Wort aus der Bühnenwelt hat Geltung und Bedeutung in der Alltagswelt gefunden und jedermann und jedefrau haben sich dieses Wortes bedient oder es selber gesagt bekommen: Eltern ihren Kindern,

      Lehrer ihren Schülerinnen und Schülern und selbst auf höchster Ebene, wenn auch unter vorgehaltener Hand heißt es schon einmal: „Am besten wir schminken uns das einmal ab!“ Und gut, wenn sich die Beteiligten darauf einlassen.

      Abschminken: auf den Normalzustand zurückführen oder wieder eigene Bodenhaftung gewinnen, wo und wann sie verloren wurde, weil der einzelne sich zu hoch eingeschätzt hat, Forderungen zu hoch angesiedelt wurden oder private wie unternehmerische als auch politische Verhältnisse zu optimistisch, zu Erfolg versprechend eingeschätzt wurden. Denn der Erfolg ist und bleibt der Motor alles Handelns und der Ehrgeiz ist sein Diesel, Super oder E10. Das eine wie das andere bleibt gut und ist notwendig, solange der Mensch als einzelner das Sagen in seinem Lebenshaus behält und sich nicht in das Schlepptau des einen wie des anderen nehmen lässt. Dann

      geschieht, was nicht geschehen sollte: zu hoch gepokert; sich und die Lebensumstände einfach überschätzt. Und je nach Stellung, Rang und Namen erfolgt die Quittung mit der Einsicht: abschminken und ernüchtert – weder ausgenüchtert noch eingeschüchtert – wieder neu anzufangen mit mehr Bodenhaftung und bescheidenerer Einschätzung. Ein Weg zu unternehmerischer, lebenstauglicher Persönlichkeit, die sich nicht als Macher, wohl als Gestalter versteht. Ganz im biblischen Sinn.

       P. Bernhard Pieler SAC

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