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Literatur und Mehrsprachigkeit


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WilHanks, Williamliam, Converting Words: Maya in the Age of the Cross, Berkeley 2010.

      Holquist, MichaHolquist, Michaelel, »What Would BakhtinBachtin, Michail M. Do?«, in: Critical Multilingualism Studies 2.1 (2014), S. 6–19; URL: http://cms.arizona.edu/index.php/multilingual/article/view/41 (Stand: 5.12.2016).

      Jostes, BrigitteJostes, Brigitte, »Monolingualism: An Outline of an Unpopular Research Programme«, in: Language and History 53.1 (2010), S. 27–47.

      Judson, PieterJudson, Pieter, Guardians of the Nation: Activists on the Language Frontiers of Imperial Austria, Cambridge, Mass. 2006.

      Kilchmann, EstherKilchmann, Esther, »Monolingualism, Heterolingualism, and Poetic Innovation: On Contemporary German Literature, with a Side Glance to the Seventeenth Century«, in: Liesbeth MinnaardMinnaard, Liesbeth/Till Dembeck (Hrsg.), Challenging the Myth of Monolingualism, Amsterdam 2014, 71–86.

      Makoni, SinfreeMakoni, Sinfree/Alastair PennycookPennycook, Alastair, »Disinventing and Reconstituting Languages«, in: Dies. (Hrsg.), Disinventing and Reconstituting Languages, Clevendon 2006, S. 1–41.

      Makoni, SinfreeMakoni, Sinfree/Barbara TrudellTrudell, Barbara, »Complementary and Conflicting Discourses of Linguistic Diversity: Implications for Language Planning«, in: Per Linguam 22.2 (2006), S. 14–28.

      Miller, JosMiller, Joshua L.hua L., Accented America: The Cultural Politics of Multilingual Modernism, Oxford 2011.

      Pitkänen-HuhPitkänen-Huhta, Anneta, Anne/Marja HujoHujo, Marja, »Experiencing Multilingualism—the Elderly Becoming Marginalized?«, in: Jan BlommaertBlommaert, Jan u.a. (Hrsg.), Dangerous Multilingualism: Northern Perspectives on Order, Purity, and Normality, London 2012, S. 261–283.

      Oller, JohnW.Oller, John W., »Monoglottosis: What’s Wrong with the Idea of the IQ Meritocracy and its Racy Cousins?«, in: Applied Linguistics 18.4 (1997), S. 467–507.

      Peel, QuentinPeel, Quentin, »The Monotony of Monoglots«, in: Language Learning Journal 23 (2001), S. 13–14.

      Pennycook, AlastairPennycook, Alastair, Language as a Local Practice, London 2010.

      Pennycook, AlastairPennycook, Alastair/Emi OtsujiOtsuji, Emi, Metrolingualism: Language in the City, London 2015.

      Phillipson, RobertPhillipson, Robert, Linguistic Imperialism, Oxford 1992.

      Pratt, MaryPratt, Mary Louise Louise, »›If English Was Good Enough for JesusJesus…‹ Multilinguismo y mala fe«, in: Critical Multilingualism Studies 1.1 (2012), S. 12–30.

      Pratt, MarPratt, Mary Louisey Louise, »Building a New Public Idea about Language«, in: Profession 1.2003, S. 110–119.

      SchmelSchmeling, Manfreding, Manfred, »Multilingualität und Interkulturalität im Gegenwartsroman«, in: Monika Schmitz-EmansSchmitz-Emans, Monika (Hrsg.), Literatur und Vielsprachigkeit, Heidelberg 2004, S. 221–235.

      Sollors, WernerSollors, Werner, Multilingual America: Transnationalism, Ethnicity, and the Languages of American Literature, New York 1998.

      Sugiharto, SetionoSugiharto, Setiono, »The Multilingual Turn in Applied Linguistics? A Perspective from the Periphery«, in: International Journal of Applied Linguistics 25.3 (2015), S. 414–421.

      Skutnabb-KangasSkutnabb-Kangas, Tove, Tove/Robert DunbarDunbar, Robert, »Indigenous Children’s Education as Linguistic Genocide and a Crime Against Humanity? A Global View«, in: Gáldu Čála. Journal of Indigenous Peoples’ Rights 1/2010 (ganzes Heft).

      Vertovec, StevenVertovec, Steven, »Super-Diversity and its Implications«, in: Ethnic and Racial Studies 30.6 (2007), S. 1024–1054.

      Yildiz, YaseminYildiz, Yasemin, Beyond the Mother Tongue: The Postmonolingual Condition, New York 2012.

      4. Sprache als Medium von (Des-)Integration

      Jörg Roche

      a) Grundbegriffe: Leitsprachigkeit, Quersprachigkeit und Mehrsprachigkeit

      Sowohl Einsprachigkeit als auch Mehrsprachigkeit können kulturell und gesellschaftlich integrativ fungieren bzw. politisch mit Blick auf Integration instrumentalisiert werden: Unter mittelalterlichen literati ist Latein das Integrationsmedium, in Luxemburger Schulklassen eine (orale) Mehrsprachigkeit, die mindestens Luxemburgisch, Deutsch und Französisch umfasst. Die Frage, wie genau welche Sprache(n) wo und wann Medium der Integration oder eben der Desintegration sind, hat daher entscheidenden Einfluss auf das Verständnis mehrsprachiger Literatur.

      Fragen der gesellschaftlichen und kulturellen Integration werden in der Forschung in erster Linie, aber bei weitem nicht ausschließlich, mit Blick auf die Integration von Migranten in westliche Gesellschaften untersucht. Denkbar sind aber sehr unterschiedliche Konstellationen sprachlich-kultureller Integration. Im Folgenden geht es weitgehend um solche Konstellationen, die in der Gegenwart oder der jüngsten Vergangenheit beobachtet werden können. Historische Studien zum Zusammenhang von Sprache und Integration sind relativ selten.

      Die Beherrschung einer Nationalsprache gilt verbreitet als Ziel und Beleg gelungener Integration in eine Gesellschaft. Dieser politisch gewollten »Leitsprachigkeit« steht aber die natürliche Variabilität der Sprachen und die Mehrsprachigkeit der Sprecherinnen und Sprecher entgegen. Mario WandruszkaWandruszka, Mario (Die Mehrsprachigkeit des Menschen) bezeichnet sie als ›innere Mehrsprachigkeit‹. Sie entwickelt sich zeitlebens mit dem Erschließen neuer Lebens- und Arbeitsbereiche weiter, obwohl gesellschaftliche Sanktionen und mangelnde Förderung in den frühen Lebensjahren nicht selten ihre volle Entfaltung behindern. Zu den Dimensionen des Variationskontinuums der inneren Mehrsprachigkeit gehören diatopische, diastratische, diasituative, diaphasische, mediale, modale, adaptive, pragmatische und andere mehr. Die Beherrschung der jeweils relevanten Umgebungssprache, auch wenn diese von den Normen der Leitsprache abweicht, ist das eigentliche Symbol gelungener Integration. Eine »quersprachige Kompetenz« besitzen Gudula List (»Eigen-, Fremd- und Quersprachigkeit«, 133) zufolge diejenigen, die in unterschiedlichen Umgebungen integriert sind und zwischen den Umgebungen wechseln und deren Symbolsysteme gegebenenfalls mischen können.

      b) Wertschätzung und Wertschöpfung: Sprache als kulturelles Kapital

      Die Vorstellung von Sprache als gesellschaftlichem ›Produktionsmittel‹, als entscheidendem ›Kapital‹ zur Erschließung sozialer und wirtschaftlicher Potentiale, geht auf Pierre BourdieuBourdieu, Pierre zurück (BohnBohn, Cornelia/HahnHahn, Alois, »Pierre BourdieuBourdieu, Pierre«). Die herkömmliche Vorstellung von Kapital als materiell-ökonomischer Größe wird damit um weitere Kapitalformen ergänzt, unter anderen um das Konzept des kulturellen Kapitals. Das kulturelle Kapital umfasst die inkorporierten Wissensbestände (inklusive der Sprachenkenntnisse), die Mehrwerte erzeugen können, und zwar entweder durch die Anreicherung weiteren Wissens (kulturellen Kapitals) oder durch die Transformation dieses Kapitals in andere Kapitalformen. Diese Modellvorstellung ist hilfreich, um die strukturelle Beschaffenheit einiger typischer Zugangsprobleme von Migranten zur gesellschaftlichen Teilhabe darzustellen. Die Transformationsmöglichkeiten für bestimmte Kapitalformen sind nicht beliebig, sondern von den vorliegenden Macht- und Herrschaftsstrukturen einer jeweiligen Gesellschaft abhängig. Typisch für die Situation von Migranten ist es daher, dass sie einen großen Anteil ihres kulturellen Kapitals für Transformationen nicht einsetzen können, obwohl das Kapitalvolumen an sich einen beträchtlichen Umfang aufweisen kann. Das liegt daran, dass die entsprechenden sprachgebundenen Bestandteile ihres kulturellen Kapitals in der Zielgesellschaft als nicht konvertierbar – also integrierbar – gelten, die Migranten aber andererseits nicht ausreichend über die integrierbaren Kapitalformen der Zielkultur verfügen.

      Wohin dieses Dilemma bei Zuwanderern führt, illustriert Katharina BrizićBrizić, Katharina (»Ressource Familiensprache«)