b) Heuristisches (Suche nach neuem Wissen) und kommunikatives (Vermittlung/Weitergabe der neuen Erkenntnisse) Grundverständnis.
Übung 2:
Objektivität/Neutralität:
Ausgewogenheit in der Argumentation, erkennbar an den Ausdrücken einerseits/ andererseits und nicht nur/ sondern auch
Verwendung des Passiv (werden beschrieben, soll gezeigt werden, soll verdeutlicht werden)
Nominalstil (Bereicherung, der Anregung und der Faszination, Prozessen der Attribuierung etc.)
Läuft der Objektivität zuwider: Ich-Referenz (Ich werde zunächst einen Überblick über die Gattungsanalyse geben)
Universalität/Kontextunabhängigkeit:
Grundlage für die Überprüfbarkeit sind Hinweise auf andere Studien und Quellen (Zugleich verdeutlichen Studien zur interkulturellen Kommunikation, dass…)
Exaktheit/Eindeutigkeit:
Verwendung von Fachbegriffen (Interkulturelle Kommunikation, Attribuierung, kommunikative Gattungen, Gattungsanalyse etc.)
Fehlen von Ausdrücken der Unschärfe
Übung 3:
typisch wissenschaftssprachliches Merkmal | Textbeleg |
Fachbegriffe und Fremdwörter | Kooperativität, inferieren, sequenziell, Interaktion, multimodal, Turn-Taking, Ethnography of Communication, konzeptualisieren etc. |
Partizipialkonstruktionen | von den Anthropologen und Linguisten Dell Hymes und John J. Gumperz ins Leben gerufene, disziplin-übergreifende Forschungsrichtung |
Zitate | “to generate different local flavours” |
Quellenangaben | (Levinson 2006:56), (Silverstein/Urban 1996; Gumperz/Levinson 1996; Günthner/Linke 2006) etc. |
Nominalisierungen | Verhaltensdisposition, Kooperativität, Ausrichtung am Gegenüber Einsatz multimodaler Ressourcen zur Herstellung und Interpretation kommunikativer Handlungen |
Passiv und Passiversatzformen | wird Kultur reaktiviert ist…zu verstehen |
Übung 4:
a) Text 1: Alltagssprache, Text 2: Wissenschaftssprache
b)
Kategorie | Alltagssprache | Wissenschaftssprache |
Wortwahl | hab, ne, nem, mal (gesprochensprachliche Verkürzungen) also, ja, so (Partikeln, Füllwörter) rödeln, basteln (Umgangssprache) sehr, furchtbar (wertend, nicht-sachlich) geschleppt (Umgangssprache) Bib (Kopfwort) wirklich (Füllwort) Wagenladungen (metaphorisch, nicht-sachlich) | Kompetenz, Despositum, kognitive Prozeduren, donotativ, Habitus, Common sense, konnotativ (Fremd- und Fachwörter) domänenspezifischer, Strukturierungsleistung, Ausdrucksinventar, Wissenschaftskommunikation, Anspielungswert, Ausdruckstypik, Strukturierungspotenzial (Komposita) |
Satzbau | kaum Satzverknüpfungen (und) | Satzverknüpfungen (damit, im Unterschied dazu, in dieser Sicht) hypotaktisch (Relativsatz) |
Stilebene | Umgangssprache (siehe Wortwahl) subjektiv gefärbter Stil salopper Stil | gehobener und sachlicher Stil |
Sonstiges | willkürliche Interpunktion in Anlehnung an gesprochensprachliche Einheiten | Quellenangaben |
Übung 5:
Alltagssprache | Wissenschaftssprache | Kriterium |
Man erwartet, dass man beim Schreiben einer wissenschaftlichen Arbeit mit fremdem Gedankengut richtig umgeht. | Beim Schreiben einer wissenschaftlichen Arbeit wird ein korrekter Umgang mit fremdem Gedankengut erwartet. | Passiv statt Aktiv (man) Nominalisierung (Umgang) des dass-Nebensatzes |
Immer wenn wir atmen, verbrauchen wir eine recht große Menge Sauerstoff. | Beim Atmen wird eine große Menge Sauerstoff verbraucht. | Passiv statt Aktiv Nominalisierung (beim Atmen) des Nebensatzes (immer wenn) Weglassen der Partikel recht |
Der Verfasser dieses Artikels schimpft über die angeblich falschen Theorien seiner Vorgänger. | Der Verfasser dieses Artikels kritisiert die Theorien seiner Vorgänger als unzutreffend. | Wissenschaftlicher Stil (kritisiert) statt Umgangssprache (schimpft) sachlich-distanziertes Adjektiv (unzutreffend) statt unsachlicher Wertung (angeblich falsch) |
Der Verfasser des Artikels hat am Ende seines Kapitels keine Zusammenfassung geschrieben. Das ist aber nicht so tragisch. | Der Verfasser des Artikels hat am Ende seines Kapitels keine Zusammenfassung geschrieben. Dies stellt jedoch kein Defizit dar. | sachlich-distanzierter Stil (kein Defizit) statt dem umgangssprachlich-saloppen Ausdruck (nicht so tragisch) Nominalisierung (Defizit) des Adjektivs (tragisch) |
Das Inhaltsverzeichnis entspricht nicht den wissenschaftlichen Ansprüchen, weil es ist nicht vollständig. | Das Inhaltsverzeichnis entspricht nicht den wissenschaftlichen Ansprüchen, weil es nicht vollständig ist. | korrekte Syntax: weil+Nebensatz |
Die genaue Festlegung der Gedankenführung wird natürlich schon im Inhaltsverzeichnis vorgenommen. | Die genaue Festlegung der Gedankenführung wird schon im Inhaltsverzeichnis vorgenommen. | Weglassen des Füllwortes natürlich |
Man muss heute differenzieren und individualisieren, wenn man gut unterrichten will. | Für einen guten Unterricht muss heute differenziert und individualisiert werden. oder Differenzierung und Individualisierung sind heute notwendig für einen guten Unterricht. | Passiv, Nominalisierung |
Ich ging eigentlich davon aus, dass dies ein fruchtbarer Ansatz wäre. |
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