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Erfolg mit Werten - Führungskräfte setzen Impulse


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Gespür dafür, was richtig ist und was falsch. Doch allzu oft unterdrücken aufstrebende Nachwuchskräfte ihr eigenes Gewissen zu Gunsten vermeintlicher beruflicher Vorteile. Doch das lohnt sich nicht! Wer mit dem, was er im Job oder auch privat zu verantworten hat, nicht vollumfänglich im Reinen ist, wird nicht glücklich. Irgendwann wird es zur Belastung und kann gesundheitliche Auswirkungen nach sich ziehen. Daher meine Bitte: Wissen ist ein machtvolles Instrument. Das theoretische Rüstzeug für Ihre Karriere eigenen Sie sich mit dem Studium an. Setzen Sie dieses Wissen sorgsam ein. Hinterfragen Sie immer wieder Ihre Rolle. Welche Verantwortung möchten Sie tragen? Stehen Sie hinter dem, was Sie tun? Können Sie guten Gewissens in den Spiegel sehen? Opfern Sie Ihre Ideale nicht in der Hoffnung auf die schnelle Karriere!

      Was zeichnet aus Ihrer Sicht eine „anständige“ Führungskraft aus?

      Menschlichkeit, Fairness, Ehrlichkeit und Transparenz. Diese Eigenschaften zeichnen meiner Ansicht nach wirklich gute Führungskräfte aus. In exponierter Position müssen Führungskräfte teils Entscheidungen treffen, die massive Auswirkungen auf ihre Mitmenschen haben. Und ja, diese Entscheidungen können auch schmerzhaft sein. Wichtig ist es, auch in einer solchen Situation, nicht zu vergessen, dass es immer um Menschen geht, deren Gefühle und Belange es zu respektieren gilt. Fairness bedeutet für mich, mit gutem Beispiel voranzugehen. So entgegne ich den Anliegen aller Kolleginnen und Kollegen, vom Auszubildenden bis zum Bereichsleiter, immer mit Respekt und stehe für sie gerne zur Verfügung. In schwierigen Situationen währt Ehrlichkeit am längsten. Mitarbeiter und Kunden spüren sehr genau, ob man ihnen ehrlich gegenübertritt oder nicht. Unter Transparenz verstehe ich vor allem, nachvollziehbare Entscheidungen zu treffen. Führungskräfte, die nach Gutsherrenart über Wohl und Wehe entscheiden, sind auf Dauer nicht erfolgreich.

      (Norbert Müller

      „Ora et labora – bete und arbeite.“

      

Norbert Müller

      Vorsitzender der Geschäftsführung

      Rittal GmbH & Co. KG

      (bis 2008)

      gegenwärtige Position: geschäftsführender Inhaber advacon GmbH & Co. KG (seit 2010)

      Jahrgang 1943

      verheiratet, drei Kinder

      Hobbies: Sport und Fitness, Schreibgeräte sammeln

      Berufliche Laufbahn

      Nach Ausbildung zum Industriekaufmann Einkäufer im Ausbildungsbetrieb

      Ab der Gründung von Rittal in 1961 verantwortlich für weltweite Marketing- und Vertriebsaktivitäten

      1988–2001: Alleinvertretungsberechtigter Geschäftsführer Rittal International GmbH & Co. KG, Herborn

      2001–2008: Vorsitzender der Geschäftsführung Rittal International GmbH & Co. KG, Herborn

      1999–2010: CEO der E+M Engineering GmbH & Co. KG (Holding der Softwareunternehmen Eplan + Mind8 innerhalb der F.L.G.)

      Mitgliedschaften/Ehrenämter

      Mitglied des Senior Executive Boards Quadriga Capital, Frankfurt

      Mitglied in verschiedenen Aufsichts- und Beratungsgremien deutscher und europäischer Unternehmen

      1996–2010: Mitglied des Außenwirtschaftsausschuss des Zentralverband Elektroindustrie (ZVEI), ab 2001 stellvertretender Vorsitzender

      2004–2010: Mitglied des Asien-Pazifik-Ausschuss des Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI)

      2004–2010: Mitglied des Ausstellerbeirates der Hannover Messe

      2003–2008: Mitglied des Board of Advisors IBM iSeries, USA

      Mehr als drei Jahrzehnte ehrenamtliches Engagement in Vorständen/Verwaltungsräten kirchlicher/diakonischer Werke und Einrichtungen

      Aktivitäten bei THM-StudiumPlus: Gründungsmitglied, Vorstandsvorsitzender des CCD, Dozent

      Impulse

      „Nur ein Baum, der starke Wurzeln hat, kann eine große Krone tragen.“

      „Tradition heißt für mich nicht Anbetung der Asche, sondern Bewahrung des Feuers.“

      „Wer sich einsetzt, muss sich auch auseinandersetzen.“

      „Erst kommt Dienen, dann kommt nochmal Dienen und dann kommt das Verdienen von alleine.“

      „Glaubwürdigkeit braucht Charakter.“

      „Um erfolgreich zu sein, müssen Eignung und Neigung zusammenkommen.“ (Zitat von Felix von Cube)

      „Wir ertrinken in Informationen, aber den Menschen dürstet nach Wissen.“

      Profil

      „Mit dem Wissen von gestern kann man das Morgen nicht gestalten.“ Mit diesen wenigen Worten fasst Norbert Müller, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Rittal GmbH, die wichtigste Kernbotschaft für dauerhaft erfolgreiches Handeln zusammen. Um auf dem Weltmarkt bestehen zu können, müsse man nicht nur besser werden, man müsse auch schneller besser werden als die anderen.

      Seit der Gründung im Jahr 1961 durch Rudolf Loh hat sich die Rittal GmbH & Co. KG mit Hauptsitz in Herborn kontinuierlich zum weltweit führenden Systemanbieter für Schaltschränke, Stromverteilung, Klimatisierung, IT-Infrastruktur sowie Software und Service entwickelt. Das Unternehmen gehört zur Friedhelm Loh Group. Innerhalb der Firmengruppe ist Rittal das größte Unternehmen. Das Unternehmen beschäftigt rund 10000 Mitarbeiter in 13 Produktionsstätten und 58 Tochtergesellschaften in Europa, den Vereinigten Staaten von Amerika, Asien und Pazifik.

      „Diversity Management“, also das Management der Vielseitigkeit, stand im Zentrum des Ethik-Seminars; ein Management, das die individuellen Potenziale von Mitarbeitern unter dem Gesichtspunkt der Chancengleichheit fördert und nutzt. Auch bei Rittal lege man Wert darauf, Mitarbeiter zu stärken und zu fördern, sagte Norbert Müller. Integration werde dabei groß geschrieben. Das Engagement auf diesem Gebiet wurde 2006 mit dem Preis „Together in Hessen“ für die Integration internationaler Mitarbeiter ausgezeichnet.

      Innovation sei die Stärke von Rittal, mit seinen Schaltschränken sei das Unternehmen weltweit die Nummer eins. Mit der Wirtschaft sei es wie mit dem Sport: Nur wer ständig bessere Leistungen zeigt, bleibt im Wettbewerb. Um das zu erreichen, müsse man auch Risiken eingehen. „Man darf dabei auch Fehler machen, solange die Bilanz am Ende deutlich positiv bleibt.“

      Begeisterungsfähigkeit sei eine weitere Voraussetzung für Erfolg: „Nur wer sich selbst begeistern kann, kann auch andere begeistern.“ Und diese Begeisterungsfähigkeit, gepaart mit dem Willen zur Verbesserung und dem Wunsch, Vorbild für Menschen zu sein, gebe ihm den Antrieb für seine Arbeit. Seine Kraft schöpfe er aus seinem Glauben an Gott, „nur wer so ein Empfangender ist, kann auch geben“. Das persönliche Interesse am Menschen sei der Schlüssel für sein Engagement.

      Dennoch: „Leben ist für mich nicht nur arbeiten“, sagte Müller, der zugab, dass das Familienleben unter seinem beruflichen Engagement manchmal auch gelitten habe. Trotzdem sei es die persönliche innere Balance der vertikalen Gottesbeziehung, die ihm die Motivation erhalte. „Lebenslanges Lernen“ legte der erfahrene Unternehmer den eifrig fragenden Studierenden ans Herz, „lernen Sie Sprachen – Spanisch, Chinesisch.“ Soziale Intelligenz, Charakter, die Fähigkeit, zu begeistern, das seien die Fähigkeiten, die er von Führungskräften erwarte.

       [Das Gespräch fand am 29. November 2007 statt.]

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