Thomas Meinhof

Selbstständig mit Yoga


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dadurch.

       3.CHANCEN UND RISIKEN

      Chance: Ich glaube, dass ich anders/besser bin als andere (ich weiß, schwierig fürs Yogi-Herz). Insbesondere, weil ich über folgende Qualifikation(en) verfüge:

       Deine ultimative Superkraft von oben hier nochmals einfügen

      Risiko: Es kann unter Umständen sein, dass die tatsächliche Nachfrage nach meiner Kombination von Qualifikationen nicht ganz so hoch ist, wie ich mir das wünsche.

       4.ZIELGRUPPEN

      Außer „normalen“ Yogis kann ich aufgrund meiner speziellen Qualifikation auch diese Zielgruppe unterrichten:

       Schüler:innen einfügen, die du nur aufgrund deiner ultimativen Superkraft erreichst

       5.VERTRIEBSWEGE

      Stellen und Yogastudios finde ich über:

      •persönliche Bewerbungen vor Ort

      •Kontakte über mein Teacher Training

      Teilnehmer:innen für meine Yogakurse generiere ich über:

      •meine Website

      •Facebook

      •Instagram

      •Flyer und

      •Mundpropaganda

      Bei der Erstellung der Werbematerialien unterstützt mich:

       Hier coole/n Freund:in einfügen, der/die dir für kleines Geld dein Logo etc. gestaltet

       6.FINANZPLAN

       Siehe Kapitel „Finanzplan“

      Und das war es eigentlich auch schon. Wie du sehen kannst, ist es am wichtigsten, dass du irgendwie anders bist als die anderen. Mehr dazu erfährst du im Kapitel „Marketing“.

      FORMULARE & BEHÖRDENGÄNGE

       PAPIERKRIEG ZU ENDE GEDACHT

       DAS KAPITEL IN DREI SÄTZEN

      •Bevor du offiziell selbstständig bist, musst du noch ein paar wirklich unangenehme Formulare ausfüllen.

      •Die meisten Antworten sind bei allen Yogalehrer:innen identisch – du kannst sie also direkt aus einer Vorlage übernehmen.

      •Eine gute Sache ist eineRegistrierung zur elektronischen Kommunikation mit dem Finanzamt (ELSTER in Deutschland, FinanzOnline in Österreich oder, abhängig vom Kanton, eTax in der Schweiz)

      Du hast die „Krähe“ gemeistert (einhändig!). Du hast die Namen von 108 Yogahaltungen auf Sanskrit gelernt. Du hast dich vor 20 wildfremde Menschen gestellt und in der Abschiedsvorstellung deines Teacher Trainings ein verdammtes Lied gesungen. Aber jetzt kommt der schwierigste Teil. Eine der vielleicht letzten Herausforderungen unserer Zeit, eine Prüfung, beinahe so hart wie das Leben selbst. Es ist der unheilige Dreiklang, der Fluch derer, die in ihrem Leben nach einem höheren Ziel suchen: Das Ausfüllen des Fragebogens zur steuerlichen Erfassung und gegebenenfalls die Antragstellung für die Umsatzsteuer-Identnummer. Und wenn du schon dabei bist, solltest du gleich den Antrag auf Feststellung des sozialversicherungsrechtlichen Status erledigen. Bääm! Was bringt dir deine Krähe jetzt?

      Dieser unendliche Schrecken aus Formularfeldern ist die letzte Prüfung, bevor dein Leben als Yogalehrende:r beginnen kann. Und damit diese Hürde für dich möglichst niedrig liegt, kannst du den Inhalt für die notwendigen Formulare weitestgehend hier nachschlagen. Wichtig: Bitte verwende die Formulare deiner zuständigen Behörden (im Web suchen und als PDF herunterladen) und setze natürlich deine eigenen Angaben (Name, Adresse etc) ein.

       1.FRAGEBOGEN ZUR STEUERLICHEN ERFASSUNG

      In Deutschland wurde dieses wunderschöne Papierformular ab 2021 quasi abgeschafft und ersetzt durch das super-hippe ELSTER-Portal. Zur Nutzung des Portals und damit der Anmeldung beim Finanzamt benötigst du ein sogenanntes Software-Zertifikat (das ist eine freakig-nerdige Spezialdatei, die du auf deinem Rechner speicherst). Für die Anmeldung zu ELSTER (Elektronische Steuererklärung) brauchst du außerdem etwas Zeit (wie für eigentlich alles, was mit dem Finanzamt zu tun hat). Hast du den ersten Schritt der Online-Registrierung durchgeführt, erhältst du anschließend ein Schreiben mit der Post, um die Registrierung abzuschließen. Das Gute: Das so gewonnene Zertifikat lässt sich danach auch zum Versand von Steuervoranmeldungen und -erklärungen etc. nutzen. Praktisch, oder?

      Inhaltlich geht es im Fragebogen hauptsächlich um deine Basisdaten:

      •Name

      •Adresse

      •Ggf. Familienstand und Ehepartner:in

      •Steuer-Identifikationsummer

      •Art der Tätigkeit (= Yogaunterricht)

      •Gründungsart (= Neugründung) und -datum

      •Deine voraussichtlichen Einkünfte (im Zweifelsfall lieber eher niedrig schätzen)

      •Die Art der Gewinnermittlung (= Einnahmenüberschussrechnung).

      •Dein Wirtschaftsjahr (weicht normalerweise nicht vom Kalenderjahr ab; wenn doch, wüsstest du es).

      •Anwendung der Kleinunternehmer-Regelung (das kannst du höchstwahrscheinlich machen, es spart dir Stress; mehr dazu im Kapitel „Umsatzsteuer“)

      In den allermeisten Fällen kannst du alle anderen Fragen mit „Nein“ beantworten oder ignorieren. Im Zweifelsfall solltest du natürlich deine:n Steuerberater:in fragen. Aber auch, wenn du versehentlich etwas vergisst oder offensichtlich falsch ausfüllst, ist es nicht schlimm: Das Finanzamt meldet sich dann bei dir und du hast die Möglichkeit, deinen Fehler zu korrigieren.

       2.ANTRAGSTELLUNG FÜR DIE UMSATZSTEUER-IDENTNUMMER

      Es kann sein, dass du diese Nummer nie brauchst. Und zwar dann, wenn du keine Geschäfte mit Menschen im Ausland machst. Denn die Umsatzsteuer-Identnummer (wieder so ein schönes deutsches Wort) ist eine Art internationale Steuernummer, die dich als Unternehmen identifiziert. Kurz gesagt lässt sich mit der Erstattung der Umsatzsteuer bei internationalen Geschäften relativ einfach lukrativer Betrug begehen. Und diese eindeutige Nummer soll dabei helfen, diesen Betrug zu vermeiden oder wenigstens hinterher aufzuklären. Aber wie gesagt: Eigentlich brauchst du die USt.-Id.Nr. (sogar die Abkürzung ist uncool) nur, wenn du nach der Yoga-Weltherrschaft greifst oder mal ein Retreat auf Malle anbietest.

       3.ANTRAG AUF FESTSTELLUNG DES SOZIALVERSICHERUNGSRECHTLICHEN STATUS

      In Deutschland auch bekannt als „Formular V0027“. Studiobetreiber kennen und fürchten es, weil es im Grunde über Schein- und echte Selbstständigkeit von Yogalehrer:innen entscheidet (siehe Kapitel „Scheinselbstständigkeit“). Dazu gibt es noch eine Anlage (Formular C0031, das ebenfalls wenig Freude bereitet). Du hast keine automatische Verpflichtung, das Formular auszufüllen, es kann aber sein, dass ein Yogastudio dich darum bittet, um Missverständnisse zu vermeiden. Das Formular sollte natürlich nach bestem Wissen und Gewissen ausgefüllt werden, im Normalfall kannst du aber die Antworten übernehmen, die du hier findest: