Dennis Bock

Internal Investigations


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      Neben den Aspekten des Organisationsumfangs wie in Rn. 36 dargestellt und der ausgewogenen Ausgestaltung der Projektorganisation nach den Prinzipien der Stabilität und der Flexibilität ist zudem die Wahl der Organisationsform für die Projektabwicklung von grundlegender Bedeutung. Deshalb sollen nachfolgend ein kurzer Überblick über verschiedene Ausprägungen einer projektspezifischen Organisation sowie Hinweise zur Wahl der geeigneten Organisationsform für eine Internal Investigation gegeben werden.

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Einfluss-Projektorganisation (auch bezeichnet als Stabs-Projektorganisation oder Projekt-Koordination),
autonome Projektorganisation (auch bezeichnet als reine Projektorganisation),
Matrix-Projektorganisation.

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      Diese drei Grundtypen der Projektorganisation unterscheiden sich nach der Art der Kompetenzzuweisung zwischen der Stammorganisation und dem Projekt. Je nach Aufteilung der Führungs- und Entscheidungskompetenz ist der Freiheitsgrad des Projektleiters und des Projektteams größer oder geringer. Die zwischen der Stammorganisation und dem Projekt aufzuteilenden Verantwortungen und Befugnisse betreffen insbesondere die Fragen

des Einsatzes von Projektmitarbeitern,
der Abgrenzung zu erledigender Projektaufgaben und ihre Zuordnung zu einzelnen Projektmitarbeitern,
der fachlichen Durchführungen von Projektaufgaben,
der Festlegung und Kontrolle von Projektterminen,
der Budgetierung des Projektes nebst zugehöriger Kostenkontrolle sowie
der Qualitätskontrolle.

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      Die Einfluss-Projektorganisation ist dadurch gekennzeichnet, dass der Projektleiter über keinerlei Entscheidungs- und Weisungsbefugnis verfügt. Die funktionale Hierarchie der Stammorganisation wird nicht verändert. Lediglich der Stab wird um eine zusätzliche Stelle für den Projektleiter ergänzt. In seiner Stabsfunktion verfolgt dieser den Ablauf des Projekts und nimmt im Bedarfsfall gegenüber den Fachabteilungen Informations- und Beratungsaufgaben wahr. Notwendigerweise sind dem Projektleiter hierzu seitens der Fachabteilung alle relevanten Projektinformationen zugänglich zu machen.

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      Aufgrund fehlender Entscheidungs- und Weisungsbefugnisse für den Projektleiter und nur informeller Einflussmöglichkeiten verbleibt die Verantwortung für die Sach-, Termin- und Kostenziele des Projektes notwendigerweise in der Stammorganisation, d.h. bei der Unternehmensleitung bzw. den Vorgesetzten des Projektleiters. Dies führt tendenziell zu einer Überlastung der entsprechenden Instanzen innerhalb der Stammorganisation, da diese sich nicht ausschließlich mit dem betreffenden Projekt zu beschäftigen haben. Eine vergleichsweise geringe Reaktionsgeschwindigkeit bei projektbezogenen Konflikten und Störungen ist die Folge. Diesen Nachteilen steht der Vorteil des relativ geringen organisatorischen Aufwandes gegenüber. Eine Einfluss-Projektorganisation zeichnet sich ferner durch ein hohes Maß an Flexibilität bezüglich des Personaleinsatzes aus, da die Mitarbeiter in ihren Fachabteilungen verbleiben. Dieser Umstand erleichtert zudem den Aufbau und Austausch von Erfahrungen innerhalb der Stammorganisation über verschiedene Projekte hinweg.

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      Schon aus der Bezeichnung dieser Organisationsform lässt sich ableiten, dass für das Projekt eine eigenständige Organisation aufgebaut wird, die autonom neben die Stammorganisation tritt. In ihrer idealtypischen Ausprägung werden die gesamte Entscheidungskompetenz sowie die volle Führungsverantwortung dem Projektleiter übertragen. Alle Projektmitarbeiter sind ihm unterstellt.

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      Die Vorteile dieser Organisationsform ergeben sich aus der eindeutigen Zuweisung von Verantwortung und Entscheidungskompetenz zum Projektleiter und der direkten Unterstellung der Projektmitarbeiter. Dadurch wird eine hohe Identifikation des Projektteams mit den Projektzielen erreicht. Dies fördert gleichzeitig die Motivation, auftretende Konflikte zu bewältigen. Kurze Kommunikationswege und die in der Hand des Projektleiters gebündelte Weisungsbefugnis ermöglichen, dass kurzfristig auf Projektstörungen reagiert werden kann und notwendige Entscheidungen getroffen werden. Der Hauptnachteil liegt in der geringen Personalflexibilität. Für die Dauer des Projektes müssen die abgestellten Mitarbeiter in den jeweiligen Fachabteilungen ersetzt werden. Dies wiegt umso schwerer, sollten abgeordnete Spezialisten im Rahmen des Projektes nicht dauerhaft ausgelastet werden können. Die Projektmitarbeiter selbst müssen nach Abschluss des Projektes wieder eingegliedert werden. Letzteres kann sich auch deshalb als schwierig erweisen, weil diese Mitarbeiter für die Dauer des Projektes von der Know-how-Entwicklung ihrer Fachabteilung abgeschnitten sind.

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      Für kleinere Projekte kommt eine autonome Projektorganisation aufgrund des vergleichsweise hohen organisatorischen Umstellungsaufwandes und der damit verbundenen Kostenbelastung kaum in Betracht. Vielmehr eignet sich diese Organisationsform für besonders komplexe Vorhaben, mit vergleichsweise wenigen Berührungspunkten zu herkömmlichen Aufgaben des Unternehmens. Auch bei großer Dringlichkeit sowie Vorhaben mit hohem Risiko oder einschneidenden Auswirkungen für das Gesamtunternehmen kommen die Vorteile einer autonomen Projektorganisation besonders zum Tragen: Durch das hohe Maß an Eigenständigkeit erreicht das Projektteam als „Task Force“ schneller und durchsetzungsstärker die gewünschten Projektziele.

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