entweder Äpfel oder Apfelsinen zu pflücken. Sie können sowohl Äpfel als auch Apfelsinen für 1 Euro pro Stück verkaufen, aber die Produktion beider Früchte unterliegt den abnehmenden Grenzerträgen, sodass zusätzliche Arbeiter, die als Pflücker eingesetzt werden, immer kleiner werdende zusätzliche Mengen an Output erzeugen, und zwar unabhängig davon, welche Frucht sie pflücken.
Beispielsweise ist es unproduktiv, alle Arbeiter zum Pflücken von Apfelsinen einzuteilen, weil der Output des letzten Apfelsinenpflückers viel geringer sein wird als der Output des ersten Apfelsinenpflückers.
Hier ist es klug, einen Arbeiter vom Apfelsinenpflücken abzuziehen und zum Apfelpflücken einzuteilen. Als letzter Apfelsinenpflücker hat er nicht viel produziert; aber als erster Apfelpflücker erntet er sehr viele Früchte. Weil Sie ihm unabhängig von den Früchten, die er erntet, denselben Lohn bezahlen, setzen Sie Ihre Arbeit intelligenter ein, wenn sie ihn zum Apfelpflücken einsetzen, da ein Apfel für genauso viel Geld verkauft wird wie eine Apfelsine.
Möglicherweise sollten Sie auf diese Weise auch einen zweiten Arbeiter und vielleicht einen dritten oder vierten anders einteilen. Aber weil die abnehmenden Grenzerträge nicht nur für das Pflücken von Apfelsinen, sondern auch für das Pflücken von Äpfeln gelten, sollten Sie nicht alle Arbeiter neu einteilen. Jeder zusätzliche Arbeiter, den Sie zum Apfelpflücken einteilen, produziert weniger als der vorangegangene Pflücker. Irgendwann wird Ihnen ein zusätzlicher Arbeiter, der vom Apfelsinenpflücken abgezogen und dem Apfelpflücken zugeteilt wird, keinen zusätzlichen Nutzen beziehungsweise Ertrag mehr bringen; dann haben Sie erreicht, was Wirtschaftswissenschaftler als optimale Allokation Ihrer Arbeitsressourcen bezeichnen. Sobald Sie dieses Optimum gefunden haben, haben Sie keinen weiteren Anreiz, Arbeiter vom Pflücken einer Frucht abzuziehen und zum Pflücken einer anderen Frucht einzuteilen, weil Sie den Früchte-Gesamtoutput durch eine weitere Umverteilung der Arbeit nicht weiter steigern können. An diesem Punkt haben Sie Ihren Früchte-Output maximiert.
Die Produktionsmöglichkeiten grafisch darstellen
Tabelle 3.2 zeigt, wie sich der Gesamtoutput an Äpfeln und Apfelsinen ändert, wenn Sie fünf verfügbare Arbeiter in verschiedenen Kombinationen zum Pflücken von Äpfeln und/oder Apfelsinen einsetzen. Wenn Sie beispielsweise alle fünf Arbeiter nur zum Pflücken von Äpfeln einteilen, werden 700 Äpfel und null Apfelsinen geerntet. Wenn Sie einen Arbeiter zum Apfelsinenpflücken einteilen (sodass vier Arbeiter Äpfel pflücken und ein Arbeiter Apfelsinen pflückt), werden 680 Äpfel und 300 Apfelsinen geerntet. Wegen der abnehmenden Erträge wird der Äpfel-Output nur um 20 Stück reduziert, wenn Sie einen Arbeiter vom Apfelpflücken abziehen und zum Apfelsinenpflücken zuteilen, während gleichzeitig der Apfelsinen-Output um 300 Stück steigt, weil dieser Arbeiter der Erste ist, der Apfelsinen erntet, und deshalb die niedrig hängenden Früchte pflücken kann.
Komb. 1 | Komb. 2 | Komb. 3 | Komb. 4 | Komb. 5 | Komb. 6 | |
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Apfelsinenpflücker | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
Apfelpflücker | 5 | 4 | 3 | 2 | 1 | 0 |
Apfelsinen-Output | 0 | 300 | 500 | 620 | 680 | 700 |
Äpfel-Output | 700 | 680 | 620 | 500 | 300 | 0 |
Tabelle 3.2: Outputs an Äpfeln und Apfelsinen, wenn die Zuordnung der Arbeit geändert wird
Die Kombinationen grafisch darstellen
Sie können Ihre Produktionsmöglichkeiten in einer Grafik darstellen, die die verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten der beiden Outputgüter in Abhängigkeit vom Einsatz Ihrer Ressourcen zeigt. Abbildung 3.1 stellt die sechs Outputkombinationen grafisch dar, die den verschiedenen Allokationskombinationen der Arbeiter aus Tabelle 3.2 entsprechen. Damit werden alle Ihre Produktionsmöglichkeiten und zugehörigen Outputmengen visualisiert. Bei Punkt A setzen Sie alle Ihre Arbeiter zum Apfelpflücken ein. Bei Punkt B setzen Sie vier Apfelpflücker und einen Apfelsinenpflücker ein.
Abbildung 3.1: Die Transformationskurve für die Daten aus Tabelle 3.2
Jeder der sechs Punkte auf der Kurve ist erreichbar oder stellt eine Produktionsmöglichkeit dar. Sie können tatsächlich die entsprechenden Mengen Obst produzieren, wenn Sie die fünf Arbeiter entsprechend einteilen. Andererseits ist ein Punkt wie C nicht erreichbar. Sie können Ihre fünf Arbeiter nicht so einteilen, dass sie die zugehörigen Mengen an Äpfeln und Apfelsinen pflücken können. Vielleicht könnten Sie eine solche Outputkombination produzieren, wenn Sie mehr Arbeiter hätten, aber Sie sind auf fünf Arbeiter begrenzt.
Stellen Sie sich vor, dass Sie die Arbeit nicht nach Arbeitern, sondern nach Zeit verteilen. Die fünf Arbeiter arbeiten jeweils einen Tag, sodass Sie die Arbeit von fünf Arbeitertagen verteilen können. Jetzt können Sie beispielsweise 3,2 Arbeitertage auf das Pflücken von Äpfeln und 1,8 Arbeitertage auf das Pflücken von Apfelsinen verwenden. Sie können die Grafik leicht ergänzen und eine Linie zeichnen und so die sechs Punkte verbinden, die den Outputkombinationen entsprechen, die Sie bei einer Verteilung der Arbeit nach Arbeitern erhalten.