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Vom Träumen und Aufwachen


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und Klientinnen dahin gehend, diese Überzeugung hinter sich zu lassen und sich auf einen neuen biochemischen Cocktail einzulassen, der sie in ihren Visionen unterstützen und nähren wird.

      Ich habe den Verdacht, dass unsere Biochemie durch Ängste und durch Stress gespeist wird. In beiden Fällen tritt eine evolutionär bedingte Kampf-, Flucht- oder Totstellreaktion ein. Adrenalin und Noradrenalin werden ausgeschüttet. Der Blutzuckerspiegel steigt. Wir fühlen uns vorübergehend vermeintlich in der Komfortzone. Um diesen Zustand aufrechtzuerhalten, brauchen wir zwangsläufig immer wieder Trigger, die die geschilderte Reaktion auslösen.

      In einem Hypnose-Webinar bei Gabriel Palacios – einem Schweizer Hypnotherapeuten – lernte ich eine Trance kennen mit der Idee, den Schalter stillzulegen und auszubauen, der mich z. B. begrenzt am Erreichen von Zielen und/oder an Glaubenssätzen festhalten lässt. Mit Begeisterung wandte ich die Hypnose an. Wird es mir gelingen, einen Schalter zu finden und auszubauen, der meine biochemische Programmierung aus der Zeit im Mutterleib aufrechterhielt? In mehreren Trancezuständen ging ich zu angstauslösenden und stressbesetzten Themen auf Entdeckungsreise.

       Übung: Schalter der biochemischen Programmierung ausbauen

      Es kann ein Kippschalter älteren Modells sein mit einer kleinen Nase oder auch ein Kippschalter neueren Modells mit einer großen Kippfläche.

      Es kann ein uralter schwarzer Drehschalter sein.

      Es könnte sein, dass dein Schalter über das Ziehen einer Kordel aktiviert wird.

      Vielleicht siehst du einen Schalter in Form eines Hebels, der von links nach rechts bewegt wird. Möglicherweise ähnelt dein Schalter auch einem Hahn, der auf- oder zugedreht werden kann.

      Als Nächstes lade ich dich ein, diesen Schalter auszubauen.

      Nun visualisiere, wie neben dir ein unbemannter Heißluftballon landet. Gib alles, was du ausgebaut hast, in den Korb hinein. Vielleicht brauchst du sogar einen zweiten oder dritten Heißluftballon, um alles zu entsorgen.

      Beobachte, wie der Heißluftballon aufsteigt, immer weiter aufsteigt … bis du ihn nicht mehr siehst. Gehe davon aus, dass es kosmische Energien und Kräfte geben wird, die sich der Transformation des Inhaltes annehmen werden.

      Nun blicke nochmals dorthin, wo du den Schalter ausgebaut hast. Braucht es hier noch etwas dafür, eventuell die entstandene Lücke zu schließen? Dann nimm dich der Lücke an. Folge deinen Eingebungen und Ideen …

      Allmählich wird es Zeit, wieder ins Hier, Heute und Jetzt zurückzukommen. Nimm einen tiefen Atemzug, öffne deine Augen, recke und strecke dich.

      Einerseits begleite ich meine Klienten und Klientinnen darin, sich von wenig förderlichen Bindungen zu trennen, andererseits halte ich mit ihnen Ausschau nach ihrem noch nicht registrierten Potenzial.

      Es gibt nach meinem Dafürhalten einen weiteren Schritt im Prozess der Wiedervereinigung, den ich zum Abschluss meiner momentanen Gedanken noch ansatzweise zu Papier bringen mag.

      Die Wiedervereinigung Ost- und Westdeutschlands könnte man mit einer Metapher so ansehen, als seien die beiden Teile den »Bund der Ehe« eingegangen.

      Wenn zwei Menschen eine Bindung eingehen und zum Beispiel heiraten, sind sie zunächst an ihr Herkunftssystem mit den jeweiligen Werten, Rollen und Prägungen gebunden. Das Paar ist vor die Herausforderung gestellt, sich neu zu definieren. Wenn es beiden gelingt, das Herkunftssystem im anderen zu achten und beide sich liebevoll dafür öffnen, das zu entdecken, was sich weiterzuführen und an gemeinsamem Neuen zu entwickeln sich lohnt, dann wird Partnerschaft gelingen.

      Vielleicht wird die Wiedervereinigung von einigen nicht als Liebes-, sondern eher als Zwangsheirat empfunden.

      Könnte in diesem Fall der erste Schritt darin bestehen, zu registrieren, was wir aneinander haben, worin der Gewinn unserer Beziehung liegt?

      Ich persönlich erfreue mich an einer wunderbaren Schwiegertochter und zwei entzückenden Enkeltöchtern, die es so nicht gäbe, wäre die Mauer nicht gefallen. Und so vertraue ich darauf, dass es gut weitergehen wird.

      2In dem Webinar bei Gabriel Palacios erlebte ich viele kleine Trancezustände, aus denen sich in meiner Praxis diese Trance entwickelte.

      3Hals, Körper, … Herzgegend …

      4Vielleicht steckst du an irgendeiner Stelle fest und kommst nicht weiter. Dann visualisiere eine Farbe. Atme die Farbe zum Ort deiner Aufmerksamkeit, beobachte, wie sich die Farbe von dort aus immer mehr in deinem Körper verteilt. Bald hat jede Zelle deines Körpers diese Farbe aufgenommen. Vielleicht magst du dir sogar noch ein Kraftfeld in dieser Farbe um dich herum vorstellen.

       Populismus und Mauerfall – Anmerkungen zur Auflösung einer unheilsamen Verbindung

       Albrecht Mahr

      Als Erstes möchte ich zwei zentrale Tatsachen hervorheben, die unsere ganze Aufmerksamkeit brauchen.

      Populismus stellt eine ernste Gefahr dar, gegenwärtig vor allem in zwei seiner Ausprägungen: als rechtsextreme Splittergruppen und als Antisemitismus.

      Der Antisemitismus wächst in Deutschland. Nach einer repräsentativen Studie des Jüdischen Weltkongresses in Deutschland (Zeit 24.10.2019) sind 27 % der Deutschen antisemitisch eingestellt, Tendenz steigend. Antisemitische Parolen auf Hauswänden, Pöbeleien oder körperliche Attacken gegen Juden auf offener Straße nehmen zu. Uns allen wünsche ich die Entschlossenheit und den Mut, dagegen aufzustehen!

       Einleitung

      Bei der Formulierung meines Themas, »Populismus und Mauerfall«, vor ein paar Monaten meinte ich, dass ich biografisch zu solchen Anmerkungen vielleicht etwas qualifiziert sei, weil meine Mutter in Chemnitz aufgewachsen ist und ich damit ein »halber Sachse« bin und weil ich seit vielen Jahren hier in Naumburg bei Beate Jaquet in Aufstellungsseminaren arbeite … Aber ich war bei der Vorbereitung dann alsbald perplex und betroffen davon, wie wenig ich von Mauerfall und Nachwendezeit de facto wusste!

      Ich bin in Göttingen aufgewachsen, 30 km von der »Zonengrenze«, wo wir, meine Eltern und ich, glaube ich, nur einmal hinfuhren – wie an einen etwas exotischen und eigentlich unwichtigen Ort. 1989 lebten wir, meine