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Vom Träumen und Aufwachen


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überschreitet.

       Literatur

      (Es sind hier auch einige inhaltlich relevante Bücher aufgeführt, die im Text nicht erwähnt sind.)

      »Das Einheits-Gold wird braun«. Süddeutsche Zeitung, 1.11.2019.

      »Der Aufbruch«. Spiegel, 17/17.4.2020.

      Detering, H. (2019): Was heißt hier »wir«? – Zur Rhetorik der parlamentarischen Rechten. Ditzingen (Reclam).

      »Jeder vierte Deutsche denkt antisemitisch«. Zeit, 24.10.2019.

      Köpping, P. (2018): Integriert doch erst mal uns – Eine Streitschrift für den Osten. Berlin (Ch. Links).

      Kowalczuk, L.-S. (2019): Die Übernahme – Wie Ostdeutschland Teil der Bundesrepublik wurde. München (Beck).

      Ludwig, J. (2018): Populismus. Hamburg (Carlsen).

      Mancuso, S. (2015): Die Intelligenz der Pflanzen. München (Antje Kunstmann).

      Müller, J.-W. (2016): Was ist Populismus? Ein Essay. Frankfurt a. M. (Suhrkamp).

      Müller, J.-W. (2019): Furcht und Freiheit: Für einen anderen Liberalismus. Frankfurt a. M. (Suhrkamp).

      Pinker, S. (2011): Gewalt – Eine neue Geschichte der Menschheit. Frankfurt a. M. (S. Fischer).

      Pinker, S. (2018): Aufklärung jetzt. Für Vernunft, Wissenschaft, Humanismus und Fortschritt. Eine Verteidigung. Frankfurt a. M. (S. Fischer).

      Pohl, R. (2019): Feindbild Frau. Hannover (Offizin).

      Pötzl, N. F. (2019): Der Treuhand-Komplex. Legenden. Fakten. Emotionen. Hamburg (kursbuch.edition).

      Rosling, H. (2018): Factfulness – Wie wir lernen, die Welt so zu sehen, wie sie ist. Berlin (Ullstein).

      Simon, F. B. (2019): Anleitung zum Populismus. Oder: Ergreifen Sie die Macht! Heidelberg (Carl-Auer).

      Wüllenweber, W. (2018): Frohe Botschaft – Es steht nicht gut um die Menschheit – aber besser als jemals zuvor. München (DVA).

      5Atomwaffen-Division. Verfügbar unter https://de.wikipedia.org/wiki/Atomwaffen_Division [9.8.2021].

      6Siehe z. B. im Literaturverzeichnis unter Walter Wüllenweber und Steven Pinker.

      7Ein weiteres Merkmal des Populismus ist eine weitverbreitete Frauenfeindlichkeit. Die vermeintliche Schwächung weißer Männer durch eine Überschwemmung mit nichtdeutschen Migranten, deren besondere Fruchtbarkeit und die Verdrängung der »ursprünglichen, gesunden Kleinfamilie« nötigen deutsche Männer, sich jetzt als besonders stark und männlich zu erweisen und die Frauen zur intensivierten Wiedervermehrung des deutschen Volkes in ihre traditionelle Rolle als Mutter zurückzuverweisen. S. auch in der Literaturliste Rolf Pohl (2019). In diesem Text hier wird dieses Thema nicht zusätzlich behandelt.

      8Wörtliches Zitat: »Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in unserer übertausendjährigen Geschichte«. Am 2.6.2018 auf dem Bundeskongress der Jungen Alternative für Deutschland. Verfügbar unter https://afdbundestag.de/vollstaendige-rede-dr-alexander-gaulands-vom-02-juni-2018/ [4.10.2021].

      9»Lügenpresse« ist ein Begriff aus der 1848er-Revolution, der aus antisemitischen Ressentiments gegenüber den für Freiheit und Gleichheit Kämpfenden gebraucht wurde. »Lügenpresse« wurde in diesem antisemitischen Sinn später oft von den Nationalsozialisten verwendet, was die AfD bisher nicht daran hindert, den Begriff weiter einzusetzen (siehe auch den Eintrag »Lügenpresse« in Graf von Bernstorff 2020).

      10Grundgesetz-Artikel 23 ist der sog. Beitrittsartikel für die Aufnahme anderer deutscher Länder in die BRD. Artikel 146: »Dieses Grundgesetz, das nach der Vollendung der Einheit und Freiheit für das gesamte deutsche Volk gilt, verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist.«

      11Nach den gesetzlichen Vorgaben können Akten im Bereich des öffentlichen Rechtes erst 30 Jahre nach Auflösung der betreffenden Institution eingesehen werden.

      12»Wir brauchen eine kritische Auseinandersetzung mit den sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Ursachen und Folgen der Transformation [seit dem Mauerfall, Anm. d. Verf.]. In dieser Aufarbeitung müssen alle Erfahrungsräume Platz finden. […] Historische Entwicklungen seit dem 19. Jahrhundert, Prägungen durch den Nationalsozialismus und den SED-Kommunismus, die fehlende Aufarbeitung von Kolonialismus, Rassismus und Antisemitismus und der Transformationsprozess seit 1990 gehören in der Analyse zusammen […] als eine gesamtdeutsche Geschichte […]. Bundesdeutsche und DDR-Geschichte, deutsche und europäische, europäische und globale Geschichte gehören zusammen […]. Das könnte gelingen« (Kowalczuk 2019, S. 214).

      13Dieser wichtige und überaus kontrovers aufgenommene Text zur Treuhand wurde mir erst kurz vor Drucklegung dieses Textes hier bekannt.

       Meine Biografie. Mein Leben. Mein Beitrag.

       Anna Hoff und Ansgar Röhrbein

       Politische Bildung und Biografiearbeit – eine geniale, weil aktivierende Verbindung

      Das Leben ist politisch. Wir Menschen werden in politische Systeme hineingeboren, die unmittelbar Einfluss auf unser Dasein haben. Unsere medizinische Versorgung vom ersten Lebenstag an, unser Zugang zum Bildungssystem, die uns zur Verfügung stehenden Produkte im Supermarkt bis hin zur Frage, ob wir unsere gleichgeschlechtliche Partnerin heiraten dürfen oder nicht – das alles wird politisch verhandelt.

      Was ist, wenn sich das politische System verändert? 1945 (von heute, 2020, aus gesehen vor 75 Jahren) endete die Diktatur des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland. Mit dem Ende des heißen Krieges begann der Kalte Krieg und damit eine Zweiteilung der deutschen Gesellschaft. Die Menschen im Osten der heutigen Bundesrepublik erlebten weitere 40 Jahre Diktatur, diesmal unter kommunistischen Vorzeichen. Seit, von heute aus gesehen, 30 Jahren ist das politische Fundament der gesamten Bundesrepublik nun demokratisch verankert. Wer demnach heute im Osten Deutschlands lebt, rund 80 oder 90 Jahre alt ist und sein Leben überwiegend am gleichen Ort verbracht hat, hat drei politische Systeme erlebt. Das prägt – nicht zuletzt durch unterschiedliche Bildungsansätze (vgl. Hepp 2013). Aber mindestens so wirkmächtig wie Gesellschaftsgeschichte ist die eigene Familiengeschichte.

      Denn selbst wenn sich die politische Ordnung, in der Menschen miteinander leben, von heute auf morgen verändert, verändern sich nicht (automatisch) die Menschen (mit). Sie sind geprägt von den Geschichten ihrer Familien, von Glaubenssätzen und persönlichen Wertvorstellungen (vgl. Bode 2019).

      Wie bewusst sind uns all diese Zusammenhänge?

      Die Demokratie