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Das Neue Testament - jüdisch erklärt


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hebr. jod, der kleinste Buchstabe. Wenn selbst der kleinste Buchstabe nicht verändert werden kann, muss sicherlich auch der Rest der Tora auf dieselbe Weise aufrechterhalten werden. Tüpfelchen vom Gesetz, die rabbinische Lehre erlaubt nicht, auch nur einen Buchstaben der Tora zu verändern (jSan 2,6/20c; bSan 90a; SchemR 6,1, WaR 19,2). Das „Tüpfelchen“ bezeichnet den kleinsten Teil eines Buchstabens, der ihn von anderen unterscheidet. 5,19 Kleinsten Gebote, alle Gebote der Tora sind zu befolgen, egal wie scheinbar unbedeutend sie erscheinen mögen (vgl. Jak 2,10; mAv 2,1; 4,2; mQid 1,10; bNed 39b; bSchab 70b; ARN B 35). 5,20 Besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, ein hoher Anspruch, da die Pharisäer als rechtschaffene Menschen galten.

       Mt 5,21–48 Antithesen Die übliche Bezeichnung „Antithesen“ (wörtl. „Gegensätze“) für diese sechs Lehrsprüche ist irreführend; manche dieser Sätze stellen keine entgegengesetze Lehrmeinung, sondern eine Zuspitzung dar (vergleichbar zum Prinzip „einen Zaun um die Tora [machen]“; vgl. mAv 1,1). 5,21 Du sollst nicht töten, Ex 20,13; Dtn 5,17. Wer aber tötet, vielleicht eine Paraphrase von Gen 9,6; Ex 21,12. Gericht, ein Todesurteil für Mord konnte nur von einer jüdischen Instanz ausgesprochen werden (Dtn 16,18; 21,1–9). Die Rabbinen erörtern die nötigen Verfahrensschritte für Zivil- und Strafrechtsprozesse, vgl. mSan 1,4; bSan 35a; 72a-b. 5,22 Du Nichtsnutz, Beleidigungen konnten eine strafbare Handlung sein (z.B. konnte das jüdische Gericht eine Person, die ihren Lehrer beleidigt hatte, aus der Gemeinschaft ausschließen; vgl. bBer 19a; vgl. auch bBM 58b). Hoher Rat, gr. synhedrion, hebr. sanhedrin, verweist allgemein auf das jüdische Gerichtswesen, wobei sich Sanhedrin auch konkret auf den obersten Gerichtshof in Jerusalem beziehen könnte (Mt 26,57). Aber auch Bezugnahmen auf ortsansässige Gerichte sind üblich, vgl. mMak 1,10; mSan 1,6; tSan 1,7). Höllisch, Hölle, gr. gehenna, abgeleitet vom hebr. gehinnom, dem Namen eines Tales südlich von Jerusalem, das mit Kinderopfern assoziiert wurde (2Kön 23,10; Jer 7,31; 2Chr 28,3; 33,6). In neutestamentlicher Zeit wurde gehinnom aufgrund seines düsteren Rufs mit dem Purgatorium und/oder der Hölle in Verbindung gebracht, wo – nach manchen Überlieferungen – die Gottlosen nach dem Tod gefoltert werden (vgl. Mt