seine Auserwählten sammeln von den vier Winden, von einem Ende des Himmels bis zum andern.
32 An dem Feigenbaum lernt ein Gleichnis: Wenn seine Zweige jetzt saftig werden und Blätter treiben, so wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. 33 Ebenso auch: Wenn ihr das alles seht, so wisst, dass er nahe vor der Tür ist. 34 Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschieht. 35 Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen. 36 Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater.
Mt 24,15–35 Das Kommen des Menschensohns (Mk 13,14–32; Lk 21,20–33) 24,15 Gräuel der Verwüstung, Dan 9,27; 11,31; 12,11. Dieser Ausdruck bezog sich ursprünglich auf die Entweihung des Altars im Jerusalemer Tempel durch Antiochus IV (auch „Epiphanes“ genannt) im Jahr 168 oder 167 v.u.Z. (1Makk 1,54). 24,16 Fliehe, Matthäus spielt vielleicht auf den Aufstand von 66–70 u.Z. an, als Juden aus Jerusalem flohen (Eus.h.e. 3,5,3); vgl. auch Sach 14,5. 24,20 Am Sabbat, im jüdischen Recht darf der Sabbat gebrochen werden, um Leben zu retten (vgl. Anm. zu 12,2; 1Makk 2,41, bSchab 128b; bJom 85a-b). 24,21–22 Vgl. Joel 2,2; Dan 12,1. Auserwählte, bei Matthäus gläubige Mitglieder der Kirche (Ex 19,16; Dtn 30,3–4; Jes 11,11.16; 18,3; 27,13; Ez 39,27). Diese Tage [werden] verkürzt, Sir 36,10; syrBar 20,1–2; 54,1; 83,1; 4Esr 4,26. 24,23–24 Vgl. Anm. zu 24,5. 24,28 Geier, gr. aetoi, wörtl. „Adler“, vielleicht eine Anspielung auf die römischen Truppen. 24,29 Jes 13,10; Ez 32,7; Joel 2,10–11; Am 8,9; Zef 1,15. 24,30 Zeichen, d.h. das Kommen des Menschensohns, der sein eigenes Zeichen ist. [Der] Menschensohn komm[t] auf den Wolken des Himmels, vgl. Anm. zu 8,20 und 10,23; Mt 26,64; Dan 7,13–14; 1Thess 4,16. 24,31 Posaunen, vgl. Jes 27,13; Sach 9,14. Seine Auserwählten, vgl. Anm. zu 24,22. 24,34 Vgl. Mt 10,23; Anm. zu 16,28 und 23,36.
37 Denn wie es in den Tagen Noahs war, so wird es sein beim Kommen des Menschensohns. 38 Denn wie sie waren in den Tagen vor der Sintflut – sie aßen, sie tranken, sie heirateten und ließen heiraten bis an den Tag, an dem Noah in die Arche hineinging; 39 und sie beachteten es nicht, bis die Sintflut kam und raffte sie alle dahin –, so wird es auch sein beim Kommen des Menschensohns. 40 Dann werden zwei auf dem Felde sein; der eine wird angenommen, der andere wird preisgegeben. 41 Zwei Frauen werden mahlen mit der Mühle; die eine wird angenommen, die andere wird preisgegeben.
42 Darum wachet; denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. 43 Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausherr wüsste, zu welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, so würde er ja wachen und nicht in sein Haus einbrechen lassen. 44 Darum seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr‘s nicht meint.
Mt 24,36–44 Wachsamkeit (Mk 13,33–37; Lk 21,34–36; 17,26–35) 24,36Mt 11,27. Der Sohn erscheint dem Vater untergeordnet (vgl. Joh 14,28; 1Kor 15,28). Nur Gott weiß, wann die Zeit gekommen ist (Sach 14,7; syrBar 21,8). 24,37 Tage Noahs, sündhafte Zeit (Gen 6,11–12; vgl. Jes 54,9 und bSan 108a: „Die Zeitgenossen der Sintflut haben keinen Anteil an der zukünftigen Welt (hebr. ‘olam ha-ba’)“. 24,39 Kommen des Menschensohns, ohne Warnung. 24,40–41 Auf dem Felde […] mahlen mit der Mühle, geschlechtsspezifische Beispiele. 24,42 Wachet, Mt 25,13 (Mk 13,35.37; 14,34; 1Thess 5,6). 24,43 Wie ein Dieb, vgl. 1Thess 5,2; Offb 3,3; 16,15.
45 Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den der Herr über sein Gesinde gesetzt hat, dass er ihnen zur rechten Zeit Speise gebe? 46 Selig ist der Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, das tun sieht. 47 Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über alle seine Güter setzen. 48 Wenn aber der böse Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr kommt noch lange nicht, 49 und fängt an, seine Mitknechte zu schlagen, isst und trinkt mit den Betrunkenen, 50 dann wird der Herr dieses Knechts kommen an einem Tage, an dem er‘s nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt, 51 und er wird ihn in Stücke hauen lassen und ihm seinen Platz geben bei den Heuchlern; da wird sein Heulen und Zähneklappern.
Mt 24,45–51 Gleichnis des treuen Knechts (Lk 12,42–46) 24,45 Der treue und kluge Knecht, die Obersten der Gemeinschaft, die dafür verantwortlich sind, die Christusgläubigen bis zur Wiederkunft Jesu (des „Herrn“) im Glauben zu bewahren. Speise, geistliche Nahrung (Num 11,12–13; 1Kor 3,1–3; 2Tim 2,15; Hebr 5,12.14). 24,51 Vgl. Anm. zu 8,12; Mt