4,7; 16,1; 19,3; 22,35. Heuchler, vgl. Mt 6,2.5.16; 15,7; 23 passim; 24,51. 22,19 Silbergroschen, ein Tageslohn; vgl. Anm. zu 20,2. 22,21 Gebt dem Kaiser, Jesus bittet seine Gesprächspartner selbst zu entscheiden, was Gott gehört (vgl. Anm. zu 17,27; Röm 14,13–23; 1Kor 9,19–23; 1Petr 2,17; vgl. im Gegensatz dazu Offb, v.a. Kap. 13).
23 An demselben Tage traten Sadduzäer zu ihm, die sagen, es gebe keine Auferstehung, und fragten ihn 24 und sprachen: Meister, Mose hat gesagt (Deuteronomium 25,5): »Wenn einer stirbt und hat keine Kinder, so soll sein Bruder die Frau heiraten und seinem Bruder Nachkommen erwecken.« 25 Nun waren bei uns sieben Brüder. Der erste heiratete und starb; und weil er keine Nachkommen hatte, hinterließ er seine Frau seinem Bruder; 26 desgleichen der zweite und der dritte bis zum siebenten. 27 Zuletzt nach allen starb die Frau. 28 Nun in der Auferstehung: Wessen Frau wird sie sein von diesen sieben? Sie haben sie ja alle gehabt.
29 Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irrt, weil ihr weder die Schrift kennt noch die Kraft Gottes. 30 Denn in der Auferstehung werden sie weder heiraten noch sich heiraten lassen, sondern sie sind wie Engel im Himmel. 31 Habt ihr denn nicht gelesen von der Auferstehung der Toten, was euch gesagt ist von Gott, der da spricht (Exodus 3,6): 32 »Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs«? Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden.
33 Und als das Volk das hörte, entsetzten sie sich über seine Lehre.
Mt 22,23–33 Fragen zur Auferstehung (Mk 12,18–27; Lk 20,27–40) 22,23 Es gebe keine Auferstehung, die Sadduzäer bestritten das Konzept einer körperlichen Auferstehung (Apg 4,1–2; 23,6–10). Vgl. Anm. zu 3,7 und „Strömungen innerhalb des Judentums in neutestamentlicher Zeit“. 22,25 [Er hinterließ] seine Frau seinem Bruder, vgl. Anm. zu 1,3; Gen 38,8; Dtn 25,5–10; Jos.Ant. 4,254–56; mJev 2,2. 22,28–30 Wessen Frau wird sie sein von diesen sieben, die Sadduzäer versuchen herauszustellen, wie absurd das Konzept einer körperlichen Auferstehung ist (vgl. syrBar 51,10–11; äthHen 39,5; 69,11; bBer 17a). Jos.Bell. 3,374 überliefert, dass die verstorbenen Rechtschaffenen in der kommenden Welt „heilige Leiber beziehen dürfen“. 22,32 Gott Abrahams […] Jakobs, die Tora betont die ewige Natur der Beziehung Gottes mit Israel (Ex 3,6.15–16; 1Chr 29,18; 2Chr 30,6; und äthHen 22,3–14; 62,15–16; 2Makk 7,9.36).
34 Als aber die Pharisäer hörten, dass er den Sadduzäern das Maul gestopft hatte, versammelten sie sich. 35 Und einer von ihnen, ein Lehrer des Gesetzes, versuchte ihn und fragte: 36 Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz? 37 Jesus aber sprach zu ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt« (Deuteronomium 6,5). 38 Dies ist das höchste und erste Gebot. 39 Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (Levitikus 19,18). 40 In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.
Mt 22,34–40 Das höchste Gebot (Mk 12,28–34; Lk 10,25–29) 22,35 Lehrer des Gesetzes, gr. nomikos; der Begriff tritt bei Matthäus nur hier auf; daneben in Lk 7,30; 10,25; 11,45.46.52; 14,3; Tit 3,13. Den Titusbrief ausgenommen, wo „Zenas, der Rechtsgelehrte“ ein Mitglied der Gemeinschaft zu sein scheint, treten die Gesetzeslehrer in den Evangelien nur in Erscheinung, um Jesus auf die Probe zu stellen. Versuchte, vgl. Anm. zu 4,7. 22,36 Welches […] Gebot, die traditionelle Zahl der Gebote in rabbinischer Literatur ist 613; teilweise wurde versucht, das Gesetz zusammenzufassen (vgl. z.B. bMak 23b; bSuk 49b zitiert Mi 6,8 und andere Verse). 22,37 Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben, Dtn 6,5. Dtn 6,4–5 ist das Schema, die grundlegende Bekräftigung des jüdischen Glaubens. 22,39 Du sollst deinen Nächsten lieben, Lev 19,18; mAv 1,2: „Auf drei Dingen ruht die Welt: auf der Tora, auf dem Gottesdienst und auf den Werken der Barmherzigkeit“; vgl.Röm 13,9; Gal 5,14; Jak 2,8. 22,40 Hängt das ganze Gesetz, vgl. Anm. zu 7,12. Jesus verbindet zwei Gebote (Gottesliebe, Menschenliebe) zu einem „höchsten“ Gebot. Diese Kombination findet sich auch in älteren jüdischen Quellen (z.B. TestIss 7,6: „Den Herrn liebte ich und ebenso jeden Menschen mit aller meiner Kraft“; vgl. auch das jüngere TestDan 5,3).
41 Als nun die Pharisäer beieinander waren, fragte sie Jesus 42 und sprach: Was denkt ihr von dem Christus? Wessen Sohn ist er? Sie sprachen zu ihm: Davids. 43 Er sprach zu ihnen: Wie nennt ihn dann David im Geist »Herr«, wenn er sagt (Psalm 110,1): 44