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Das Neue Testament - jüdisch erklärt


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Der erste Tag der Woche, Sonntag, also der dritte Tag nach Jesu Tod. Im Judentum ging man teilweise davon aus, dass die Seele den Körper nach drei Tagen verlasse (mJev 16,3; jMQ 3,5/82b; bSan 90b–91a; bSchab 151b; BerR 100; Sem 8,1). Um nach dem Grab zu sehen, sowohl Frauen als auch Männer besuchten und/oder pflegten Gräber. 28,2 Vgl. ActPil 13. Großes Erdbeben, vgl. Anm. zu 8,24 und 27,51–53. 28,3 Sein Gewand [war] weiß wie der Schnee, vgl. Dan 7,9; 10,6 und Offb 1,14; 2,18; bzgl. des Lichts vgl. 1QS 3,20; 1QM 13,9–10. 28,4 [Sie] wurden, als wären sie tot, die Wächter fürchten sich mehr als die Frauen. 28,6 Er ist nicht hier, viele Juden glaubten an eine körperliche Auferstehung, die beim Anbruch des messianischen Zeitalters geschehen würde (Dan 12,2; Jos.Bell. 2,158.163; 3,374; Ant. 10,277–80; 16,397–98; 18,14; PsSal 3,11–12; 15,12–13; äthHen 22,13; bSan 90). 28,7 Sagt seinen Jüngern, die Frauen werden als Überbringerinnen des Evangeliums eingesetzt. Nach Galiläa, Mt 4,12; vgl. Anm. zu 26,32. 28,9 Da begegnete ihnen Jesus, vgl. Joh 20,14–18. Fielen vor ihm nieder, gr. proskyneō, übers. „niederknieen“ oder wörtl. „fußfällig verehren“ (in der LXX für das hebr. schacha, „sich niederwerfen“ in Anbetung, z.B. Ps 5,8); vgl. Mt 28,17.

       Mt 28,11–15 Der Bericht der Wächter 28,13 Seine Jünger sind in der Nacht gekommen und haben ihn gestohlen, diese Erzählung blieb im Umlauf (Iust.dial. 102,8). Während wir schliefen, die matthäsche Darstellung ist eher unwahrscheinlich, da römische Wächter wohl nicht behauptet hätten, sie hätten geschlafen. 28,15 Bis auf den heutigen Tag, eine biblische Formel, die sich auf die Zeit der Autorenschaft des Matthäus bezieht (Mt 11,12.23; 27,8; vgl. auch Gen 35,20; Dtn 11,4).

       Mt 26,1–28,20 Passion und Auferstehung (Mt 16,21–23; 17,22–23; 20,17–19). Die Bezeichnung „Passion“ für die Erzählung von Jesu Gefangennahme, Prozess und Kreuzigung stammt aus dem lat. passio, übers. „Lei-den(-sgeschichte)“.

       Mt 28,16–20 Der Missionsbefehl Vgl. ActPil 14,1. 28,16 Wie Mose gibt auch Jesus seine letzten Anweisungen von einem Berg aus (vgl. Dtn 32,48–49). 28,17 Einige aber zweifelten, Zweifel an und Treue zur Mission Jesu schließen sich nicht gegenseitig aus. 28,18 Alle Gewalt im Himmel und auf Erden, der Herrschaftsbereich des auferstandenen Christus ist nun die ganze Welt (vgl. Mt 11,27; Dan 7,14.18.27; Eph 1,20–23; Phil 2,9–11). 28,19 Lehret alle Völker, die Veränderung von Jesu Status führt zur Ausweitung der Mission (Mt 10,6; 15,24) und umfasst jetzt Juden und Nichtjuden (Mt 8,10; 9,17; 15,28; 18,6; 21,21; 24,13–14; 28,20). Alle Völker, gr. panta ta ethnē kann als „alle Nichtjuden“ gelesen werden. Die Mission an Israel wird nie aufgehoben. Auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, die Trinitätslehre wurde nicht vor dem zweiten Jahrhundert – frühestens – offizielle christliche Lehre. (Did 7,1–3; Ign.Mag. 3,2; vgl. 1Kor 8,6; Eph 4,6); eine ähnliche Formel findet sich nur in 2Kor 13,13. Dieser Ausdruck könnte den liturgischen Gebrauch in der späteren Gemeinde des Matthäus widerspiegeln, da andere Taufberichte (z.B. Apg 2,38) die Formel nicht verwenden. 28,20 Ich bin bei euch alle Tage, der Rahmen des Evangeliums (Mt 1,23; 18,20; 28,20). Indem Jesus als dauerhaft Anwesender dargestellt wird, der die weltweite Mission anordnet, wird die Spannung der Parusieverzögerung durch den Missionsbefehl abgeschwächt. Vgl. Jer 1,19 („Denn ich bin bei dir“), der auf Jer 1,17 („Predige Ihnen alles, was ich dir gebiete“) als prophetische Bevollmächtigung folgt.

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