dass er ihm die Hand auflege. 33 Und er nahm ihn aus der Menge beiseite und legte ihm die Finger in die Ohren und spuckte aus und berührte seine Zunge 34 und sah auf zum Himmel und seufzte und sprach zu ihm: Hefata!, das heißt: Tu dich auf! 35 Und sogleich taten sich seine Ohren auf, und die Fessel seiner Zunge wurde gelöst, und er redete richtig.
36 Und er gebot ihnen, sie sollten‘s niemandem sagen. Je mehr er‘s ihnen aber verbot, desto mehr breiteten sie es aus. 37 Und sie wunderten sich über die Maßen und sprachen: Er hat alles wohl gemacht; die Tauben macht er hören und die Sprachlosen reden.
Mk 7,31–37 Die Heilung eines Tauben (Mt 15,29–31) Manche rabbinische Quellen behandeln einen Gehörlosen (cheresch) ähnlich wie einen Minderjährigen (hebr. qatan) oder eine psychische kranke Person (schote); solche Menschen wurde nicht für mündig gehalten, das Gesetz einhalten zu müssen (bJev 99b). 7,33–34 Spuckte […] berührte […] seufzte, Jesu Heilungen wurden wurde gewöhnlich durch das Wort allein vollbracht, aber hier und in Mk 8,23 tritt ein physischer Kontakt hinzu. Hefata, vgl. Anm. zu 5,41. 7,36 Markus hebt den ironischen Gegensatz zwischen dem Messiasgeheimnis und dem Drängen der Nachfolgenden hervor. 7,37 Ein Zitat von Jes 35,5–6 über die ideale Zukunft; an anderer Stelle (Ex 4,11) hat nur Gott die Macht, Stumme zum Reden 0zu bringen.
1 Zu der Zeit, als wieder eine große Menge da war und sie nichts zu essen hatten, rief Jesus die Jünger zu sich und sprach zu ihnen: 2 Mich jammert das Volk, denn sie harren nun schon drei Tage bei mir aus und haben nichts zu essen. 3 Und wenn ich sie hungrig heimgehen ließe, würden sie auf dem Wege verschmachten; denn einige sind von ferne gekommen. 4 Seine Jünger antworteten ihm: Woher nehmen wir Brot hier in der Einöde, dass wir sie sättigen? 5 Und er fragte sie: Wie viele Brote habt ihr? Sie sprachen: Sieben. 6 Und er gebot dem Volk, sich auf die Erde zu lagern. Und er nahm die sieben Brote, dankte, brach sie und gab sie seinen Jüngern, dass sie sie austeilten, und sie teilten sie unter das Volk aus. 7 Sie hatten auch einige Fische; und er sprach den Segen darüber und ließ auch diese austeilen. 8 Und sie aßen und wurden satt. Und sie sammelten die übrigen Brocken auf, sieben Körbe voll. 9 Es waren aber etwa viertausend; und er ließ sie gehen.
10 Und alsbald stieg er in das Boot mit seinen Jüngern und kam in die Gegend von Dalmanuta. 11 Und die Pharisäer kamen heraus und fingen an, mit ihm zu streiten, versuchten ihn und forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel. 12 Und er seufzte in seinem Geist und sprach: Was fordert doch dieses Geschlecht ein Zeichen? Wahrlich, ich sage euch: Es wird diesem Geschlecht kein Zeichen gegeben werden! 13 Und er verließ sie und stieg wieder in das Boot und fuhr ans andere Ufer.
Mk 8,1–10 Die Speisung der Viertausend (Mt 15,32–39). Dieses zweite Speisungswunder findet in einem vorwiegend nichtjüdischen Gebiet statt (vgl. Anm. zu 6,30–44). Während des Exodus gab es zwei Begebenheiten, an denen eine Speisung in der Wüste stattfand (Ex 16; Num 11). 8,5 Sieben, könnte Vollkommenheit symbolisieren, wie die Tage der Schöpfung (Gen 1) oder die Fülle des Lobpreises („Ich lobe dich des Tages siebenmal“, Ps 119,164).
Mk 8,11–13 Die Pharisäer fordern ein Zeichen (Mt 12,38–39; 16,1–4; Lk 11,16.29) 8,11 Zeichen, gr. sēmeion, hebr. ’ot; die Handlung eines Propheten, die beglaubigt, dass er von Gott gesandt wurde; Josephus beschreibt, dass Endzeitpropheten häufig solche Nachweise erbrachten (Ant. 20,167–70). Zeichen sind ein verbreitetes Motiv in der Hebräischen Bibel, weshalb die Anfrage der Pharisäer angemessen erscheinen könnte. Markus beschreibt Jesu Wunder eher als „Machttaten“ (gr. dunameis), weniger als Zeichen; vgl. Mk 13,22, im Gegensatz dazu Joh 2,11; 4,54. In der Hebräischen Bibel werden Zeichen teilweise missachtet (z.B. Ex 4,8.9); Gott bietet sie als Anzeichen von Verheißungen an (Ri 6, wo Gideon drei Zeichen erhält; Jes 7,11–14, wo der König Bedenken hat und dennoch ein Zeichen erfährt).
14 Und sie hatten vergessen, Brot mitzunehmen, und hatten nicht mehr mit sich im Boot als ein Brot. 15 Und er gebot ihnen und sprach: Merkt auf, seht euch vor vor dem Sauerteig der Pharisäer und vor dem Sauerteig des Herodes. 16 Und sie überlegten hin und her, weil sie kein Brot hatten. 17 Und er merkte das und sprach zu ihnen: Was bekümmert ihr euch, dass ihr kein Brot habt? Versteht ihr noch nicht, und begreift ihr noch nicht? Habt ihr ein erstarrtes Herz in euch? 18 Habt ihr Augen und seht nicht und habt Ohren und hört nicht? Und denkt ihr nicht daran: 19 Als ich die fünf Brote brach für die fünftausend, wie viele Körbe voll Brocken habt ihr da aufgesammelt? Sie sagten: Zwölf. 20 Und als ich die sieben brach für die viertausend, wie viele Körbe voll Brocken habt ihr da aufgesammelt? Und sie sagten: Sieben. 21 Und er sprach zu ihnen: Begreift ihr denn noch nicht?
Mk 1,16–8,21 Die Verwirklichung des Reiches Gottes
Mk 8,14–21 Der Sauerteig (die Hefe) der Pharisäer und des Herodes (Mt 16,5–12;