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Das Neue Testament - jüdisch erklärt


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       Mk 9,33–50 Die Aufnahme von Jüngern (Mt 18,1–9; Lk 9,46–50) 9,34–37 Diener, eine Ermahnung, sich auf eine Position niedrigeren Status vorzubereiten, gefolgt von einem Beispiel. Das Kind repräsentiert sowohl Unschuld, aber auch eine untergeordnete soziale Stellung. Symbolisch gesprochen entspricht die Annahme eines Kindes in meinem Namen der Aufnahme von Jesus als den von Gott Gesandten (Mk 10,13–16). 9,38–41 Vgl. Anm. zu 13,6. 9,41 Christus, oder Messias; vgl. Mk 1,1; 8,29; 14,61–62. 9,42 Zum Bösen verführt, bedeutet hier, Menschen davon abzubringen, innerhalb der Bewegung zu bleiben. 9,43 Hölle, gr. gehenna aus dem hebr. ge’hinom, bezeichnet eigentlich das Tal der Söhne Hinnoms südlich von Jerusalem. Dieser rituelle Kultort wird in Jer 7,31 verflucht und schließlich zum Begriff für die Hölle (Mt 5,22; Lk 12,5). Die Bilder, wie etwa das des Ertränkens (V. 42), stehen für Zerstörung (Ertrinken, Verbrennen und von Würmern verzehrt zu werden, all das zerstört den Körper). 9,43–47 Hand […] Fuß […] Auge, sind die Mittel, um sündhafte Werke auszuführen (Diebstahl, Begierde usw.); sollten speziell sexuelle Sünden gemeint sein, könnten hier Anspielungen auf die hebr. Worte für „Fuß“ (als Euphemismus für die Genitalien [Jes 7,20]) bzw. „Auge“ (als Übertretung sexueller Grenzziehungen [Lev 20,17–21]) vorliegen. 9,45 Hölle, vgl. Anm. zu V. 43. Man ging davon aus, dass das Gericht dort stattfinden würde; vgl. Mt 23,33. 9,48 Jes 66,24. 9,49 Mit Feuer gesalzen, bedeutet vielleicht durch eine Strafe, die selbst bereits einer Vernichtung nahe kommt, vor einem schlimmeren Schicksal bewahrt zu werden.

       Mk 10,1–16 Ehe, Scheidung und Kinder (Mt 19,1–15; Lk 18,15–17). 10,1 Jesus zieht nach Judäa, wo auch Jerusalem liegt. 10,2–9 Wie in Mk 2,25–26 wird die originelle und kluge Antwort (V. 9) auf die Herausforderung durch die Pharisäer (V. 2) durch einen auf die Schrift bezogenen, rechtlichen Argumentationsgang (V. 3–8) untermauert. Hier wird eine größere Strenge als in der Tora empfohlen (vgl. Mt 5,20.31–32; 23,1–3): das Gebot, das die Scheidung erlaubt (Dtn 24,1–4), wurde nur aufgrund des Herzens Härte gegeben. Markus besteht darauf, dass das Verbot der Scheidung auf die Schöpfung zurückgeht (Gen 1,27; 2,24), ein juristischer Schachzug, der der paulinischen Argumentation in Gal 3,17 ähnelt, die ebenfalls nach dem Vorrang verschiedener Schriftstellen fragt. Auch andere neutestamentliche Texte überliefern das Scheidungsverbot (Mt 5,32; 1Kor 7,10–11), das vermutlich von Jesus selbst stammt. Die Behauptung, es sei zum Schutz von Frauen eingeführt worden, damit diese nicht verlassen werden können, wird durch keinen dieser Texte gestützt. Die Qumrangemeinschaft verbot Scheidung mit demselben Schriftargument: Die Institution der Ehe wurde bei der Schöpfung eingesetzt (CD 4,19–5,2). Unter den Anhängern Jesu könnte das Scheidungsverbot an diejenigen gerichtet gewesen sein, die sich für ein zölibatäres Leben trennen wollten (Mt 19,10–12; Lk 18,29–30; 1Kor 7,5; vgl. auch Weish 4,1–9). 10,11–12 Das biblische Recht erlaubte nur Männern, eine Scheidung einzuleiten (Dtn 24,1–4), aber in jener Zeit forderten auch Frauen – in Übereinstimmung mit dem römischen Recht – Scheidungen, was Markus und Paulus andeuten. 10,13–16