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Das Neue Testament - jüdisch erklärt


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href="#ulink_2245eebb-d585-5b4c-88f2-2fcef93fd8a6">Markus 11

      11 Und er ging hinein nach Jerusalem in den Tempel und er besah ringsum alles, und spät am Abend ging er hinaus nach Betanien mit den Zwölfen.

       Mk 11,1–11 Einzug nach Jerusalem (Mt 21,1–9; Lk 19,28–38; Joh 12,12–19). 11,1 Ölberg, der Schauplatz der bevorstehenden eschatologischen Schlacht (Sach 14,4). Eine messianische Gestalt jener Zeit, der so genannte ägyptische Prophet, verkündete ebenfalls, dass Gott auf dem Ölberg erscheinen würde (Jos.Ant. 20,168–72). 11,2 Von einem Füllen spricht die apokalyptische Vision in Sach 9,9. Sie greift dabei den Segen Abrahams für Juda (Gen 49,11) auf; das Ausbreiten der Kleider (V. 8) wurde mit der Königskrönung in Israel in Verbindung gebracht (2Kön 9,13). 11,3 Der Herr, könnte sich auf jede ehrbare Person beziehen, aus Sicht der Leserschaft jedoch identifiziert der Titel Jesus als Herrn. 11,8 Grüne Zweige, vgl. 1Makk 13,51. 11,9 Hosianna, „rette doch“ auf Aramäisch. Das Zitat, das in das Hallel eingearbeitet wurde, stammt aus Ps 118,25–26 und wurde an den Pilgerfesten Pesach, Schawuot (hebr. für „Wochen“) und Sukkot (hebr. für „Hütten“) sowie zu anderen festlichen Anlässen gesungen. 11,10 Kein Zitat, sondern eine Ergänzung, um die Verbindung zum Kommen des davidischen Reiches herzustellen.

       Mk 11,12–25 Der Fluch über den Feigenbaum und das prophetische Gericht über den Tempel (Mt 21,12–13.18–22; Lk 19,45–48). 11,15–18 Im Johannesevangelium wird die Tempelaktion sehr früh platziert (Joh 2,13–22), aber Markus, dem Matthäus und Lukas folgen, schildert sie erst zu Beginn der Passionserzählung. Für Markus beschwört die Szene im Tempel die Hinrichtung Jesu durch die römischen Autoritäten herauf. Das Jerusalemer Tempelareal war flächenmäßig das größte der Antike. Im äußeren Vorhof (manchmal auch Vorhof der Heiden genannt) tätigten Geldwechsler und Viehhändler die nötigen Geschäfte, damit Pilger ihre Opfer darbringen konnten. 11,14 Der Text nennt keinen Grund für diesen Fluch. Die Zerstörung eines Feigenbaums ist ein Bild für das göttliche Gericht (Jes 34,4; Jer 5,17). 11,15–17 Warum Jesus Einspruch erhebt, ist unklar. Vorschläge umfassen: (1) Er erkennt eine Verletzung der Heiligkeit des Tempels (vgl. mBer 9,5, nicht auf Geld, sondern allgemein auf das Verhalten im Tempelbezirk bezogen); (2) Für alle Völker bedeutet ein Ende des Ausschlusses der Nichtjuden; oder (3) er verurteilt die angebliche ökonomische Ungerechtigkeit der von den Römern eingesetzten Oberschicht des Tempels, die verlangt, dass Geld am Tempel gewechselt