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Das Neue Testament - jüdisch erklärt


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rel="nofollow" href="#ulink_953accf0-6dbb-52c5-949b-4e282c973f69">35 Und Jesus fing an und sprach, als er im Tempel lehrte: Wieso sagen die Schriftgelehrten, der Christus sei Davids Sohn? 36 David selbst hat durch den Heiligen Geist gesagt (Psalm 110,1): »Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde unter deine Füße lege.« 37 David selbst nennt ihn ja »Herr«. Woher ist er dann sein Sohn? Und die große Menge hörte ihn gern.

       Mk 12,35–37 Der Messias und der Sohn Davids? (Mt 22,41–46; Lk 20,41–44). Hier wird ein kurzes Schriftargument dahingehend eingeworfen, dass der Messias nicht nur der Sohn Davids ist (d.h. ein König von davidischer Abstammung), sondern etwas Größeres (vgl. Anm. zu 10,47). An anderer Stelle bekräftigt Markus die Verbindung Jesu zu David (Mk 2,25–26; 10,47). 12,36 Ps 110 wird eröffnet mit „Ein Psalm Davids. Der Herr sprach zu meinem Herrn [dem Messias, nicht David]: […]“. Dem Argumentationsgang liegt zugrunde, dass David, der angenommene Sprecher von Ps 110,1, den Messias „mein Herr“ nannte, was folglich bedeutet, dass der Messias David übergeordnet war.

       Mk 12,38–44 Reiche Schriftgelehrte und eine arme Witwe (Mt 23,6; Lk 20,46–47; 21,1–4) Mt 23 entwickelt diese Kritik weiter. Die markinische Version erwähnt die Pharisäer nicht und ist ausdrücklich ökonomischer orientiert: Die Ansprüche der Schriftgelehrten führen zu einem Vergleich mit einer armen Witwe (was bei Matthäus ausgelassen wird). 12,43–44 In der Forschung wurde teilweise erwogen, dass Markus die Großzügigkeit der Frau kritisiert, aber der Text deutet das nicht an. Der Tempel ist ein Ort, an dem sowohl Reiche als auch Arme etwas beitragen können.