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Das Neue Testament - jüdisch erklärt


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getan hatte. 33 Die Frau aber fürchtete sich und zitterte, denn sie wusste, was an ihr geschehen war; sie kam und fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit. 34 Er aber sprach zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht; geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage!

      35 Als er noch redete, kamen Leute vom Vorsteher der Synagoge und sprachen: Deine Tochter ist gestorben; was bemühst du weiter den Meister? 36 Jesus aber hörte nicht auf das, was da gesagt wurde, und sprach zu dem Vorsteher: Fürchte dich nicht, glaube nur! 37 Und er ließ niemanden mit sich gehen als Petrus und Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus.

       Mk 5,21–43 Die Auferweckung der Tochter des Jaïrus und die Heilung der blutflüssigen Frau (Mt 9,18–26; Lk 8,40–56) Jesus kehrt schnell wieder um, zurück zum westlichen, stärker jüdisch geprägten Ufer. 5,22 Vorsteher der Synagoge, vermutlich kein religiöser Amtsträger, sondern eine bedeutende Persönlichkeit der Gemeinschaft. 5,25 Blutfluss, das jüdische Recht unterschied zwischen menstruierenden Frauen (nidda) und einer Frau, die unter irregulärem und anhaltendem Blutfluss leidet (sava; Lev 15,19–30), worauf sich Markus hier bezieht. Lev 15 behandelt reguläre und irreguläre genitale Ausflüsse. Alle verursachen rituelle Unreinheit, für die allerdings unterschiedliche Reaktionen vorgeschrieben sind. Im Text wird allerdings gar nicht erwähnt, ob eine solche rituelle Unreinheit auch in einem hiesigen Dorf ein Problem gewesen wäre, wo der Zugang zum Tempel keine Rolle spielte. 5,25–34 Häufig wird angenommen, dieses Wunder stelle die Zurückweisung solcher jüdischer Reinheitsvorschriften durch Jesus dar, die als besonders belastend für Frauen angesehen wurden. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass es hier um die Unterscheidung zwischen Krankheit und Heilung aus Glauben geht, wie der Text zweifach bemerkt (V. 28–29; 34). Wie auch in Mk 1,40–45, wo die Reinigung durch Jesus im Mittelpunkt steht, ist das Reich Gottes eine Zeit der Befreiung von Unreinheit, nicht von Reinheitsgesetzen (Sach 13,1–2; 14,20–21). 5,41 Talita kum, die aramäische Fassung von Jesu Worten ist vermutlich der Überrest einer mündlichen Tradition und vielleicht, für die griechisch sprechende Leserschaft von Markus, die Andeutung einer magischen Formel. 5,42 Zwölf Jahre, das Alter des Mädchens entspricht der Leidensdauer der blutflüssigen Frau (V. 25), was ein Verweis auf die Erneuerung des gesamten Israels sein kann, da „zwölf“ für die zwölf Stämme und damit für das gesamte israelitische Volk stehen kann. Es besteht keine Verbindung zum heiratsfähigen Alter.

       Mk 6,1–13 Die zweite Ablehnung in Jesu Heimatstadt und die Aussendung der Zwölf (Mt 10,1–14; 13,53–58; Lk 4,16–30; 9,1–6). 6,3 Bruder […] Schwestern, die christliche Tradition hat diese Geschwister teilweise als Söhne Josefs mit einer anderen Frau als Maria erklärt, bzw. als Cousins und Cousinen. Die hebräischen, aramäischen und griechischen Worte für „Bruder“ und „Schwester“ können jedoch auch einfach „Verwandter“ bedeuten (Tob 7,9). Der Kontext legt nahe, dass es sich um nahe Familienmitglieder handelt; die Jungfrauengeburt Jesu wird bei Mk nicht erwähnt (Mt 1,18–25; Lk 1,34–35). Das Wesentliche ist, wie auch in