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Das Neue Testament - jüdisch erklärt


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und die Lästerungen, so viel sie auch lästern mögen; 29 wer aber den Heiligen Geist lästert, der hat keine Vergebung in Ewigkeit, sondern ist ewiger Sünde schuldig. 30 Denn sie hatten gesagt: Er hat einen unreinen Geist.

       Mk 3,19b–35 Beelzebul und Satan (Mt 12,22–32.46–50; Lk 8,19–21; 11,14–23; 12,10) 3,21 Die Seinen […] wollten ihn ergreifen, so werden Jesu Verwandte in den Evangelien dargestellt: Sie missverstehen ihn oder sind gegen sein Wirken (Mt 12,46–50; Lk 8,19–21). 3,22 Beelzebul, ein Name Satans, abgeleitet vom kanaanäischen obersten Himmelsgott Baal; die Bezeichnung bedeutet vielleicht „Baal, der Prinz“ (in 2Kön 1,2.3 wird der Name als baal-sevuv, übers. „Herr der Fliegen“, also als beleidigende Parodie wiedergegeben). Dieser Abschnitt zeigt, wie sich Zaubereivorwürfe entwickeln: Was von einer Gruppe als Wunder wahrgenommen wird, wird von einer anderen dämonischen Kräften zugeschrieben. 3,23–27 Die Gleichnisse widerlegen die Anklage dämonischer Kraft, indem sie eine Analogie zu einem menschlichen Königreich ziehen, in dem gegenläufige Kräfte wirken. Daraufhin stellt Jesus eine weitere Analogie her: Jemand, der einen Starken fesselt, damit dessen Hausrat geraubt werden kann, ist wie Jesus, der die dämonische Welt vernichtet, indem er Satan besiegt. 3,28–30 Heiligkeit wurde in Israel mit Gott und dem Tempel, mit Engeln und gelegentlich mit dem ganzen Volk (Ex 19,6) oder den Propheten assoziiert; vgl. 2Kön 4,9; Mk 6,20. An dieser Stelle scheint der Heilige Geist mit Prophetie unter den Anhängern Jesu in Verbindung gebracht zu werden und wird noch nicht als Teil der Trinität verstanden; dieses Dogma wurde erst später entwickelt (vgl. aber Mt 28,19). Vgl. Anm. zu 1,40–45. In manchen jüdischen Apokalypsen (äthHen 38,2) ist der Heilige Geist die göttliche Macht, die die neue Gemeinschaft ins Leben ruft. In rabbinischen Texten sind Sünden gegen Gott und die Heiligkeit der Gemeinschaft von unentschuldbarer Art (mAv 3,11: „Rabbi Eleazar aus Modiim sagt: Wer die heiligen Dinge entheiligt, wer die Halbfeiertage verachtet, wer seinen Nächsten öffentlich beschämt, wer den Bund Abrahams, unseres Vaters, bricht, oder wer vor der Tora sein Gesicht nicht der Halaḵa entsprechend entblößt, der hat keinen Anteil an der zukünftigen Welt, auch wenn er Tora[kenntnis] und gute Taten aufzuweisen hat“). 3,28 Wahrlich, das hebr. amen wurde im Griechischen beibehalten; vgl. Anm. zu 1,15. Jesus verwendet Amen nicht auf die typisch biblische, bzw. jüdische Weise, um dem Gebet eines anderen beizupflichten, sondern als feierliche Bekräftigung dessen, was er zu sagen im Begriff ist (vgl. 1Kön 1,36 und Jer 28,6, wo der Prophet am Beginn seiner Rede „Amen“ verwendet, um sich – vermutlich ironisch – auf die vorherige Rede des Propheten Hananja zu beziehen). 3,31–35 In neuen religiösen Bewegungen wurden die Angehörigen oft als „Brüder und […] Schwestern“ bezeichnet, um sich als neue Familie zu verstehen; vgl. Anm. zu 10,29–30.

      3 Hört zu! Siehe, es ging ein Sämann aus zu säen. 4 Und es begab sich, indem er säte, fiel etliches an den Weg; da kamen die Vögel und fraßen‘s auf. 5 Anderes fiel auf felsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte, und ging bald auf, weil es keine tiefe Erde hatte. 6 Da nun die Sonne aufging, verwelkte es, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es. 7 Und anderes fiel unter die Dornen, und die Dornen wuchsen empor und erstickten‘s, und es brachte keine Frucht. 8 Und all das Übrige fiel auf das gute Land, ging auf und wuchs und brachte Frucht, und einiges trug dreißigfach und einiges sechzigfach und einiges hundertfach. 9 Und er sprach: Wer Ohren hat zu hören, der höre!