rel="nofollow" href="#ulink_85b3f995-4aae-5b77-a835-5cf2e297cf86">34 Und er heilte viele, die an mancherlei Krankheiten litten, und trieb viele Dämonen aus und ließ die Dämonen nicht reden; denn sie kannten ihn.
Mk 1,29–34 Kurze Angaben über viele Heilungen (Mt 8,14–17; Lk 4,38–41) Die Summarien, die beschreiben, wie Menschen zu Jesus drängen, werden später ironisch mit den Schweigegeboten Jesu kontrastiert (Mk 2,1–2; 3,7–8; 6,53–56). 1,30–31 Die Schwiegermutter [des] Simon [Petrus], sie erscheint nur in dieser Szene; die Frau von Petrus wird nie erwähnt, vgl. aber 1Kor 9,5. Diente, das gr. Wort für ihren Dienst (diakoneo, vgl. „Diakon“) greift zum einem dem Gebot Jesu voraus, Anderen zu dienen (Mk 10,45); andererseits verweist es auch auf die anderen Frauen, die Jesus zu Diensten waren (Mk 15,41).
35 Und am Morgen, noch vor Tage, stand er auf und ging hinaus. Und er ging an eine einsame Stätte und betete dort. 36 Und Simon und die bei ihm waren, eilten ihm nach. 37 Und da sie ihn fanden, sprachen sie zu ihm: Jedermann sucht dich. 38 Und er sprach zu ihnen: Lasst uns anderswohin gehen, in die nächsten Orte, dass ich auch dort predige; denn dazu bin ich gekommen. 39 Und er kam und predigte in ihren Synagogen in ganz Galiläa und trieb die Dämonen aus.
Mk 1,35–39 Der Auftrag Jesu (Mt 4,23–25; Lk 4,42–44) Die Jünger werden Jesu Identität und Mission ständig missverstehen, wobei Jesus tatsächlich oft recht mehrdeutig spricht. Dagegen wurde der Hörerschaft von Markus bereits in Mk 1,1 seine Bedeutung mitgeteilt. Einsame Stätte […] betete dort, Jesus betet häufig allein, was den Eindruck verstärkt, dass er von seinem Umfeld abgesondert blieb (z.B. Mk 1,12–13; 14,35; vgl. Mt 4,1–11 und in der Einleitung).
40 Und es kam zu ihm ein Aussätziger, der bat ihn, kniete nieder und sprach zu ihm: Willst du, so kannst du mich reinigen. 41 Und es jammerte ihn, und er streckte seine Hand aus, rührte ihn an und sprach zu ihm: Ich will‘s tun; sei rein! 42 Und alsbald wich der Aussatz von ihm, und er wurde rein. 43 Und Jesus bedrohte ihn und trieb ihn alsbald von sich 44 und sprach zu ihm: Sieh zu, dass du niemandem etwas sagst; sondern geh hin und zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, was Mose geboten hat, ihnen zum Zeugnis.
45 Er aber ging fort und fing an, viel davon zu reden und die Geschichte bekannt zu machen, sodass Jesus hinfort nicht mehr öffentlich in eine Stadt gehen konnte; sondern er war draußen an einsamen Orten; und sie kamen zu ihm von allen Enden.
Mk 1,21–45 Eine Reihe von Heilungen Krankheit wurde weitgehend mit dämonischer Besessenheit assoziiert (Ps 91; Jos.Bell. 7,185; bKet 61b). Bei Markus dienen Heilungen dem Vollzug der eschatologischen Versprechen von Jes 35,5–6, begründen die Macht Jesu über die Kräfte des Satans und sind ein Nachweis dafür, dass das Reich Gottes nahe ist. Unreine Geister wurden manchmal mit gefallenen Engeln in Verbindung gebracht. (äthHen 15,8–16,1; Jub 7,21; 10,1; 1QM 13,5; 11QPsa19,15). Der moderne Ansatz, zwischen den Heilungen Jesu einerseits und den Wundertaten von Juden seiner Zeit (etwa Chanina ben Dosa) oder nichtjüdischen Wundertätern (etwa Apollonius von Tyana) andererseits zu unterscheiden (vgl. „Jüdische Wundertäter und Zauberei in der Spätzeit des Zweiten Tempels“), ist vielleicht theologisch motiviert. Die Wunder der Evangelien bedienen sich derselben Verfahren, Heilungsformulare (z.B. „den Mund geknebelt bekommen“, „bedrohte ihn“ V. 25) und Erzählstrukturen wie auch die jüdischen und nichtjüdischen Quellen.
Mk 1,40–45 Heilung einer Hautkrankheit (Mt 8,2–4; Lk 5,12–16) Aussatz, der Begriff Lepra verweist heute auf die Hansen-Krankheit, eine schwerwiegende, entstellende und ansteckende Erkrankung. Das hebr. zara‘at (gr. lepros, übers. „schuppig, spröde“) bezeichnet wohl eher Schuppenflechte, einen Hautausschlag oder eine Pilzinfektion (vgl. Lev 13–14), also geringfügige Hautkrankheiten, die als eine Art ritueller Unreinheit galten. 1,41 Rührte ihn an, die Berührung des unreinen Mannes verletzt kein Gebot und die Bibel führt nicht explizit aus, dass die Unreinheit dieser Krankheit ansteckend ist. Rein, vier Mal betont Markus, dass Jesus den Mann rein von seiner Krankheit macht, was andeutet, dass dies das Hauptaugenmerk der Heilung ist. Diese Reinigung hebt die Reinheitsgesetze nicht mehr auf, als es die Reinigung des Naaman in 2Kön 5,10 tat. Jesus gebietet dem Mann, das in der Tora vorgeschriebene Opfer darzubringen. Im Hinblick auf die geistliche Welt unterscheidet Markus zwischen dem „heiligen“ Geist und unreinen Geistern (vgl. Sach 13,1–2; äthHen 10,17–11,2; 38,2; 1QS 4,20–21; 9,3). Das rabbinische Judentum erwähnt eine Reinigung, die nahe dem Tempelaltar stattfindet (mSev 9,1); in apokalyptischen Texten wird teilweise angenommen, dass diese Reinigung auch die errettete Gemeinschaft betrifft, die sich fern vom Tempel aufhält (1QM 13,2–6; 1QS 4,18–23). Bei Markus tilgt Jesus die jüdischen Unterscheidungen von Unreinheit nicht, sondern er besiegt unreine Geister durch die Tätigkeit des Heiligen Geistes. Diese Beseitigung der Unreinheit ist ein Zeichen der Erneuerung der Gemeinschaft am Ende dieses Zeitalters, was besonders in den Exorzismen sichtbar wird.
1 Und nach etlichen Tagen ging er wieder nach Kapernaum; und es wurde bekannt, dass er im Hause war. 2 Und es versammelten sich viele, sodass sie nicht Raum hatten, auch nicht draußen vor der Tür; und er sagte ihnen das Wort. 3 Und es kamen einige, die brachten zu ihm einen Gelähmten, von vieren getragen. 4 Und da sie ihn nicht zu ihm bringen konnten wegen der Menge, deckten sie