Juli van Bohm

Sterne, die begehrt man nicht


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„Kann es sein, dass Sie frieren?“

      „Ein bisschen“, gab Emily zu. Connor zog seine Jacke aus und legte sie behutsam über ihre Schultern.

      „Ich möchte auf keinen Fall, dass Sie sich meinetwegen erkälten.“

      Dankbar zog sie die Jacke fester um sich. Sie roch angenehm nach Leder und seinem Aftershave. Es war ein Duft, der sie immer an ihn erinnern würde, dessen war sie sich sicher.

      „Ich wünschte, der Abend würde nie enden.“

      Noch ehe sie die Worte ausgesprochen hatte, wurde Emily bewusst, wie missverständlich und abgedroschen das klang. „Verstehen Sie mich bitte nicht falsch“, verlegen versuchte sie, sich zu rechtfertigen. Aber Connor legte ihr seinen Finger sanft auf den Mund.

      „Pst, Sie brauchen nichts zu erklären. Ich empfinde es ebenso, also belassen wir es dabei.“ Er legte seinen Arm um sie und zog sie näher zu sich heran. Emily spürte seinen warmen, muskulösen Körper, kuschelte sich an seine Schulter und fühlte erneut diese ungewohnte Vertrautheit. Sie hatte das beängstigende Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Warum nur hatte sie den Eindruck, diesen Mann bereits seit Ewigkeiten zu kennen? Erst spät machten sie sich auf den Heimweg, nachdem sie lange nebeneinander gesessen und still ihre Nähe genossen hatten. Auch während der anschließenden Fahrt zum Hotel sprach Connor kein Wort. Allmählich beunruhigte Emily sein anhaltendes Schweigen, doch sie hatte Angst, durch eine unbedachte Äußerung den Zauber des Abends zu zerstören. Nervös parkte sie ihren Käfer in der Nähe des Hotels.

      „Ich hoffe, Ihre aufdringlichen Fans sind inzwischen verschwunden.“

      Zaghaft lächelte sie ihn an. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Es klang alles banal.

      „Vermutlich haben sie es längst aufgegeben, den Eingang zu belagern. Ansonsten kenne ich ja jetzt eine Alternative“, er unterdrückte mühsam ein Gähnen. „Entschuldigung. Nicht dass Sie denken, ich hätte mich gelangweilt. Ich bin einfach hundemüde.“ Ihre Blicke trafen sich für Sekunden. „Es war ein wunderschöner Tag. Ich danke Ihnen dafür“, vorsichtig berührten seine Finger ihre Wange. „Ich freue mich schon auf Sonntag. Haben Sie Lust, mit mir essen zu gehen, bevor wir uns mit dem Interview befassen? Es gibt bestimmt ein gemütliches Restaurant in der Nähe Ihrer Wohnung.“

      Emily bemühte sich, ihre Anspannung zu verbergen. Ihre Gedanken überschlugen sich förmlich. Es war völlig ausgeschlossen, in ein Restaurant zu gehen. Sie müssten Tobias und Jessie mitnehmen – und das wäre nun wirklich eine Katastrophe. Sophie hatte für Sonntagabend Karten für ein Rockkonzert, sie fiel also definitiv als Kinderbetreuung aus. Vielleicht könnte sie ihre Mutter bitten? Aber dann müsste sie wieder eine endlose Litanei an Vorhaltungen über sich ergehen lassen. Ihre Mutter wollte nicht begreifen, dass Emily ein anderes Leben führte als sie selbst. Sie seufzte unbewusst.

      „Es muss nicht sein, wenn es Ihnen Schwierigkeiten bereitet“, erst als Connors Worte sie aus ihren Überlegungen rissen, wurde ihr klar, wie lange sie geschwiegen hatte.

      „Nein, nein“, Emily versuchte, die Situation zu retten. „Mir kam nur gerade die Idee, dass ich für uns kochen könnte. Das wäre vielleicht netter.“

      „Gerne“, er schien sich über ihren spontanen Einfall zu freuen. „Also dann, bis Sonntag.“ Er hauchte ihr einen zarten Kuss auf die Wange, stieg aus dem Wagen und winkte ihr noch einmal zu. Kurz darauf war er in der Dunkelheit verschwunden, und Emily war sich plötzlich nicht mehr sicher, ob sie alles nur geträumt hatte.

      ⋆⋆⋆

      Zufrieden lächelnd betrat Connor seine Hotelsuite. Er warf seine Jacke über den Sessel und summte leise vor sich hin. Es war ein schöner Abend gewesen, der schönste seit langer Zeit. Emily war ihm so vertraut erschienen. Und das, obwohl er nicht das Geringste über sie wusste, denn sie hatte wenig von sich erzählt. Dennoch ging sie ihm nicht aus dem Kopf. Ihre grünen Augen, die niedliche Nase, der schelmische, leicht verlegene Blick und das wunderschöne, kastanienbraune Haar. Außerdem hatte sie eine ungezwungene Art, sich zu bewegen. Sie war ohne Zweifel eine tolle Frau. Dabei war es nicht nur ihr Aussehen, das ihm gefiel. Sie strahlte Wärme und Herzlichkeit aus. Er freute sich wirklich, sie bald wiederzusehen. Connor musste sich zwingen, Emilys Bild zu verdrängen, um sich gedanklich mit der morgigen Sendung auseinanderzusetzen. Es war eine Gameshow, kombiniert mit Talk- und Musikeinlagen. Soweit ihn Holmes informiert hatte, war diese Show ein absolutes Highlight der deutschen Unterhaltungsbranche. Die Gäste waren elitär und nutzten jede Gelegenheit, ihre aktuellen Projekte dort vorzustellen. Es würde also ein bunter Tummelplatz der Eitelkeiten sein, davon war auszugehen.

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