Max Nang

Lust Verlust


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hatte wie Männer in den 70er Jahren. Und bei Männern über 40 läuft kaum noch was. Dagegen ist die Masturbationsrate explodiert. Immer mehr Menschen befriedigen sich selbst und vermeiden den Sexualkontakt mit anderen.

      In verschiedenen Umfragen sagen über 70% der Jugendlichen, sie würden auf eine einsame Insel ihr Smartphone mitnehmen – nicht den Partner oder die Partnerin! Sie würden lieber auf Sex mit dem Partner verzichten und das Smartphone dabeihaben. Ja, denn damit kann man ja Pornos anschauen und masturbieren.

      Die Flaute im Bett ist dramatischer, als man denkt. Immer weniger Menschen haben Sex. Die Sexaktivität in einer Partnerschaft war vor 20, 30 Jahren noch deutlich höher als heute und die Tendenz geht weiter stark nach unten. Bald wird Sex zwischen Frauen und Männern nur noch Traum sein. Die Roboter-Sexpuppen sind im Anmarsch.

      Unsere Beziehungsgewohnheiten sind primitiv geblieben und unser moderner Lebensstil ist ungesund und realitätsfern

      Unsere Beziehungsgewohnheiten sind primitiv geblieben und fördern die langfristige Lust am Sex überhaupt nicht. Wir leben in Beziehungen wie vor 2000 Jahren.

      In der Bibel steht: „Eheleute müssen einander treu sein. Ehebruch ist eine Sünde gegen Gott und gegen den Partner.“ (Hebräer 13:4). „Geschlechtsbeziehungen außerhalb der Ehe sind der einzige schriftgemäße Grund für eine Scheidung, der es einem erlaubt, sich wiederzuverheiraten.“ (Matthäus 19:6–9; Römer 7:2, 3).

      Vergleiche nun diese Aussagen mit der propagierten Einstellung der Gesellschaft. Es ist fast eine exakte Kopie, wenn man das Wort „Ehe“ durch „Beziehung“ ersetzt. Die Menschen wenden dieses biblische Gesetz 1:1 an und gehen sogar noch viel weiter, indem sie diese Theorien auf alle Formen von Beziehungen ausweiten und nicht nur auf die Ehe beziehen.

      Ich möchte hiermit nur die Verbindung aufzeigen, wie das sexuelle Leben von Menschen heute beeinflusst wird und darauf hinweisen, dass diese Einstellungen und Überzeugungen bei der Lustlosigkeit eine große Rolle spielen.

      Wir leben im 21. Jahrhundert und bezeichnen uns als die modernsten Menschen, welche die Welt je gesehen hat, aber die Sexualität folgt dieser Entwicklung allem Anschein nach nicht.

      Unbewusst halten Frauen und Männer an einer

      überholten, traditionellen und tief kirchlich

      geprägten Vorstellung von Sexualität, Liebe

      und Partnerschaft fest. Sie verteidigen also

      die Kirchentheorien, kritisieren aber trotzdem

      ständig die Kirche für ihre Einstellung

      zu Sexualität.

      Die Art, wie die Menschen in Beziehungen leben, ist eine Bremse für die Entfaltung der Sexualität. Ja, Monogamie ist einer der Hauptgründe für die Lustlosigkeit in Beziehungen. Hier ist zu unterscheiden zwischen Lust und Liebe. Man kann sich noch so sehr lieben, aber die Lust auf Sex wird in dieser Beziehungsform immer kleiner werden. Experten versuchen, die Menschen zu beruhigen, indem sie sagen, dass es normal wäre, wenn die Prioritäten in einer Partnerschaft sich verlagern, wenn man lange zusammen ist und der Alltag es nicht einfacher macht. Das ist aber nicht ganz wahr. Dass man nicht immer Sex oder Lust auf Sex haben muss, ist doch klar und natürlich. Dass es Sex-Low-Phasen gibt, ist okay; Menschen sind keine Maschinen. Aber dass in vielen Beziehungen, in manchen sogar nach nur einigen Monaten, der Sex erlahmt, dass junge Menschen unter 30 nach 6 Monaten Beziehung kaum noch miteinander schlafen, dass 20-Jährige nur noch masturbieren, das alles ist nicht normal. Ich habe viele Gespräche geführt und viele Verhaltensweisen analysiert. Ich habe das afrikanische und das westliche System beobachtet und das Ergebnis war sehr schnell sehr deutlich. Vieles liegt im archaischen, katholisch geprägten Beziehungsmodell und einem ungesunden modernen Lebensstil begründet.

      Trotz zahlreicher Indizien, dass unsere jetzige

      Beziehungsform die Probleme der Menschen in

      Partnerschaften nicht lösen kann und angepasst

      werden müsste, verharren wir dennoch in ihr.

      Weiterentwicklungen auf diesem Gebiet des

      menschlichen Zusammenlebens gibt es nicht.

      Wir beharren auf einem System, das seine Grenzen deutlich gezeigt hat: Es gibt immer mehr Singles, Scheidungen erreichen ein bedenkliches Niveau, in Beziehungen ist der Sex nach einigen Jahren, manchmal gar Monaten, schon lahmgelegt. Manche Partner leben nebeneinander her wie Geschwister. Männer kriegen immer schwerer einen hoch, halten kaum noch die Potenz und kommen immer früher. Frauen spüren immer weniger Lust, kennen ihren Körper immer weniger, usw.

      Da stellt man sich zwangsläufig die Frage, ob es noch zeitgemäß ist, den Sex mit der Liebe gleichzustellen? Ist der Begriff Liebe, wie man ihn uns gelehrt hat – diese Anziehungskraft zwischen zwei Menschen – nicht zu sehr überromantisiert, eingeschränkt und überbewertet?

       Viele Ratgeber greifen diese Fragen nur oberflächlich auf und viele Bücher über Sexualität scheinen mir immer sehr idealistisch zu sein, weit von der Realität und dem, was die Menschen wirklich machen, leben und erleben, entfernt. Sie beschreiben das Problem nicht so, wie die Menschen es erleben, sondern wie einige Psychologen, Therapeuten, Denker, die Medien, die Wirtschaft und die Medizin es haben wollen. Aber zu glauben, dass gesellschaftliche Veränderungen keine tiefgreifenden Veränderungen in Sex und Beziehungsformen mit sich bringen, ist - ob man es will oder nicht - eine große Heuchelei, die die totale Schwäche und das totale Versagen der Menschen aufzeigen.

      20 Gründe, die dazu führen, dass die Lust stirbt

      Verschiedene Gründe können dazu führen, dass die Lust in einer Beziehung stirbt. Bei manchen Menschen kommen viele dieser Faktoren zusammen, bei anderen liegt nur ein Faktor vor.

      Im ersten Moment weiß man nicht, warum die Lust kleiner geworden ist. Wenn man lange zusammen ist oder sich liebt, versucht man, sich einzureden, dass es normal ist, dass die Lust vergeht.

      Doch wenn man sich ein bisschen mit sich selbst, seinen Bedürfnissen und denen des Partners auseinandersetzt, kann man erkennen, woran die Lust gestorben ist, und noch so einiges reparieren.

       Hier folgen die 20 wichtigsten Gründe, warum die Lust in einer Beziehung sterben kann.

      1. Schlechte Ernährung tötet die Lust

      Die Ernährung ist der allererste und größte Feind der Libido.

      Der erste Grund, warum die Lust überhaupt stirbt und warum immer weniger Menschen Sex haben, ist die schlechte Ernährung, auch wenn kaum jemand davon redet und die große Mehrheit der Menschen es nicht weiß. Im Buch von Len‘ssi „EREKTIONS & POTENZ-KILLER – Iss, trink & denk dich impotent und schlapp“ (ISBN 978-3-946551-71-3) habe ich detailliert darüber geschrieben.

      Jahrelange ungesunde Ernährung kann zu einer Übersäuerung des Körpers und zu einem Mangel an Nähr- und Vitalstoffen führen. Ein Körper in saurem Zustand kann kaum nachhaltig eine gesunde Potenz haben. Ungesunde Ernährung durch ungesunde Nahrungsmittel ist eine echter Lust- und Potenzkiller.

       Ein übersäuerter Körper führt zwangsweise

       irgendwann zu Erektionsschwäche, trockener

       Scheide, Impotenz und Lustlosigkeit.

       Zu den schlechten säurebildenden Lebensmitteln gehören

       Fleischwaren, Wurstwaren, Schinken

       Milch und Milchprodukte (Quark, Joghurt, Kefir und alle Käsesorten, auch von Schaf und Ziege; gerade auch