Kathrin Noreikat

Das Kombiticket


Скачать книгу

bitte”, stammelte Conrad. Was sollte er jetzt machen? Er sah ratlos hinauf zum Dachfenster. Als ob dort draußen im unendlichen Weltall die Lösung stehen würde. Doch so war es. Nachdem Conrad den Blick wieder gesenkt hatte und in die erwartungsvollen Gesichter der Crew schaute, wusste er alles. Mit fester Stimme teilte er mit: “Ich bin Ingenieur der Luft- und Raumfahrttechnik und habe an der Stuttgarter Universität studiert. An Bord bin ich für das Antriebssystem im Maschinenraum zuständig und um sonstige technische Gerätschaften. Wenn etwas kaputt gehen sollte, werde ich es reparieren.”

      “Das hoffe ich doch!”, rief der Captain.

      Als letztes stellte sich eine asiatisch aussehende Frau vor. Sie war klein und zierlich, wirkte eher wie ein Kind als eine Erwachsene. Ihr Haar war schwarz und war zu einem akkuraten Pagenschnitt geschnitten.

      “Mein Name ist Dr. Asuka Kobayashi und ich komme aus Nagoya. Das ist in Japan, und ich bin die Bordärztin. Wenn sich jemand unwohl fühlt, kann er gerne zu mir kommen. Auf Deck 12 gibt es eine Krankenstation. Sie ist mit den neuesten medizinischen Geräten ausgestattet ist. Ich bin, wie unser Captain schon erwähnt hat, für den Aufweckprozess der Kolonisten zuständig. Wenn wir auf der neuen Erde gelandet sind, werde ich mich selbstverständlich um Verletzungen und auftretende Krankheiten kümmern. Natürlich hoffe ich, dass nichts Ernsthaftes geschehen wird.”

      “Gut, somit sind wir mit der Vorstellungsrunde fertig”, erklärte Captain Albertsson knapp, er berührte das Touchscreen. Das Wort “Vorstellungsrunde” wurde auf der virtuellen Liste sogleich grün.

      “Kommen wir zum nächsten Punkt: Arbeitszeiten”, sagte der Isländer.

      Es wurde ein langes Meeting, das durch eine Pause unterbrochen wurde.

      Ein kleiner Roboter, der wie R2D2 aussah, aber in Wirklichkeit ein Eddy-Modell war, servierte Getränke und belegte Brote. Die Jakoby Brüder bedienten sich, da sie hungrig und durstig waren. Leider mussten sie feststellen, dass die Brote nicht besonders gut schmeckten. Trotzdem griffen sie reichlich zu. Theodors Frage, ob es Fanta geben würde, verneinte der Eddy-Roboter.

      Die Besprechung wurde fortgesetzt.

      Endlich wandelte sich das letzte Wort auf der virtuellen Agenda in einen Grünton und der Captain erklärte: “Ich erwarte täglich von jedem einzelnen einen Bericht. Ihr könnt ihn mit der Sprachfunktion in den Bordcomputer sprechen. Außerdem erhaltet ihr jetzt jeder einen Kommunikator. Er funktioniert wie ein Walkie-Talkie. So können wir jederzeit miteinander in Kontakt treten. Einfach darauf tippen und sprechen. Die Eddy-Roboter und Adana sind damit ebenso ausgerüstet.”

      Albertsson stand auf und verteilte die Geräte. Der Kommunikator war rund und hatte einen Durchmesser von etwa zwei Zentimeter und in goldenen Buchstaben stand Invictus darauf. Die Crewmitglieder befestigten ihn mit der an der Rückseite befindenden Klammern, an der rechten Brusttasche.

      “Auf eine gute Zusammenarbeit und eine erfolgreiche Mission!”, meinte der Captain zum Schluss.

      Die Crewmitglieder klopfen auf den Tischrand und signalisierten damit ihre Akzeptanz gegenüber dem Captain. Dieser lächelte breit und verließ mit großen Schritten den Besprechungsraum.

      Die Jakoby Brüder hatten durch die ganze Informationsflut vergessen, Captain Albertsson nach der Planetariumstür zu fragen. Das würden sie morgen machen, beschlossen sie. Jetzt waren die Brüder müde und folgten den anderen Crewmitgliedern. So gelangten sie zu den Mannschaftsunterkünften. An zwei nebeneinanderliegenden Türen standen ihre Namen.

      “Gute Nacht”, wünschte Conrad seinem Bruder. “Gute Nacht”, sagte Theodor und mit einem leisen Zischen glitt die Kabinentür zur Seite. Theodor betrat das Zimmer und augenblicklich ging das Licht an. Der Raum erinnerte Theodor an die Kabine auf dem Kreuzfahrtschiff, auf dem er letztes Jahr mit seiner Familie durch das Mittelmeer gefahren war. Nur wirkte es nicht so gemütlich, obwohl es mit einem Bett, Nachttisch, Sofa, Schreibtisch, Sessel, Stuhl und Schränken möbliert war. Es gab sogar ein von einem Meter Durchmesser großes Bullauge über dem Schreibtisch. Theodor blickte hinaus. Er sah jedoch kein Meer oder Hafen, sondern nur das unendliche Weltall.

      Die Müdigkeit ließ ihn gähnen. Rasch warf er noch einen Blick ins angrenzende Badezimmer. Unter die Dusche wollte er jetzt nicht mehr gehen. Daher zog er die unbequemen Schuhe und die Uniform aus und legte sich ins Bett.

      Da er nirgends einen Lichtschalter entdecken konnte, probierte Theodor etwas aus. “Licht aus”, bestimmte er. Sofort wurde es dunkel. Stockdunkel und totenstill. Wie in einem Grab. Theodor hörte keinen Straßenverkehrslärm, keine Sirene eines Krankenwagens oder Polizeiautos und kein Vogelgezwitscher. Die Stille kam ihm sehr laut vor. Schließlich schlief er ein.

      Sein jüngerer Bruder schlief schon tief und fest, als Conrad neugierig die Schränke in seiner Kabine öffnete. Darin hingen mehrere marineblaue Uniformen und normale Alltagskleidung wie Jeans, T-Shirts, Pullover und eine Regenjacke.

      In der Schreibtischschublade fand er ein Notizbuch und ein paar Kugelschreiber. Unschlüssig hielt er das Buch in der Hand und entschloss spontan, es als Tagebuch zu verwenden.

      So schrieb Conrad auf die erste leere Seite `Tag 1

      Heute waren Tante Ruth, Theo und ich erst im Dinosauriermuseum und nachmittags im Planetarium. Theo und ich hatten Durst und wollten etwas zu trinken kaufen. Da riss Theo ein Bild von der Wand. Manchmal ist er ein echter Tollpatsch. Zum Glück hat es niemand gesehen, wobei, im Nachhinein wäre es besser gewesen.

      Hinter dem Bild war nämlich eine Tür. Durch diese sind wir hindurchgegangen. Wir landeten auf dem Raumschiff Invictus, das auf dem Weg zu Kepler-186f ist. Das ist ein erdähnlicher Planet oder wird auch als Super-Erde bezeichnet! Total cool!

      Tante Ruth wird bestimmt wütend sein, wenn wir nicht rechtzeitig zurückkommen. Mama und Papa machen sich sicher auch Sorgen, wenn sie uns nicht bei Tante Ruth abholen können. Doch wir haben ein Problem: Die Tür zum Planetarium ist verschwunden. Sehr blöd!

      Morgen müssen wir unbedingt diese Tür finden!

      Da fällt mir gerade ein: Morgen werde ich eine Mathearbeit schreiben.

      Theodor öffnete seine Augen und sah nichts.

      “Mama!”, rief er.

      “Das habe ich nicht verstanden. Bitte wiederholen Sie”, hörte er eine Computerstimme. Da fiel es Theodor wieder ein. Er war nicht zuhause in seinem Kinderzimmer, sondern in einer Kabine auf einem Raumschiff. “Licht!”

      Sofort ging das Deckenlicht, die Nachtisch- und Schreibtischlampe an. Aus dem Badezimmer strahlte ebenso Licht ins Zimmer. Er stand auf und merkte, wie hungrig er war. Wo gab es Frühstück?

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCBHQC7gDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEI