Alicia Sérieux

Die Magie der Mandalas


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      Alicia Sérieux

      Die Magie der Mandalas

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Prolog

       Wie alles begann

       Namen und Gesichter

       Auf ein Neues

       Ein guter Anfang

       Happy Birthday, Leah!

       Vom Hinfallen und Aufstehen

       Das Kästchen der Schande

       Stille Nacht

       Flugangst

       Mumbai

       Bunte Saris und böse Blicke

       Mitternachtsmusik

       Geheime Orte

       Von bösen Hexen, die es selbst in Bollywood gibt

       Die Nacht des großen Gewitters

       Vom Vermeiden großer Dummheiten

       Die Flucht zum Gate of India

       Das große Fest

       Die Chance, das Richtige zu tun

       Es ist nirgends schöner als zu Hause

       Zur falschen Zeit am falschen Ort

       Aus und vorbei

       Zwei Schritte zurück

       Abgesteckte Grenzen

       Diebische Elstern

       Die Magie beginnt

       Gibt es ein Zurück?

       Hope Destiny

       Ein neuer Anfang

       Was nun?

       Frangipani und Chai

       Impressum neobooks

      Prolog

      Es heißt, dass ein Mandala das große Ganze in seiner göttlichen Vollkommenheit repräsentiert. In stunden- und tagelanger Kleinstarbeit verweilen die Mönche in ihren Tempeln und lassen diese wundervollen, kreisrunden Bildnisse entstehen. Sie benutzen dazu bunten Sand, aus dem sie schweigend wunderschöne Ornamente erschaffen. Verschiedene Formen und Farben, die miteinander zu verschmelzen scheinen. Mandala heißt soviel wie „Kreis“ oder auch „Zentrum“. Alle farbigen Ornamente umgarnen den Kern des Mandalas. Wenn die Mönche nach langer, hingebungsvoller Arbeit ihr Kunstwerk beendet haben, bewahren sie es nicht etwa auf. Sie wischen es einfach weg. Es soll ein Symbol dafür sein, nicht an weltlichen Dingen festzuhalten. Denn all diese Dinge sind vergänglich. Es soll symbolisieren, dass es um den Weg an sich geht und nicht darum, möglichst schnell sein Ziel zu erreichen. Es soll den Blick schärfen für die Dinge, die wirklich wichtig und erstrebenswert sind. Ein Mandala zu erschaffen soll diesem Menschen helfen, zentriert zu werden. Die Umwelt und ihre vielen Reize nicht mehr wahrzunehmen und besser auf das hören zu können, was das Herz uns zuflüstert wenn der Verstand schon längst nicht mehr weiter weiß. Denn der Verstand hat seine Grenzen. Doch das Herz ist frei, wenn wir es nur schaffen, dann und wann einfach los zu lassen.

      Wie alles begann

      *

      Nervös sah ich auf meine Uhr. Und das zum gefühlten tausendsten Mal. Die Londoner Underground war gerammelt voll und ich wurde von einem Mann im Anzug, der ein überaus penetrantes Rasierwasser trug, gegen die Stange gedrückt an der ich mich festhielt. Ich lag gut in der Zeit, war pünktlich aus dem Haus gegangen und hatte ausnahmsweise auch einmal die frühere Bahn erwischt. Das allein machte mich schon stolz. Für eine hoffnungslose Chaotin wie mich war das wirklich eine beachtliche Leistung. Die Bahn stoppte an der nächsten Haltestelle und eine Frau stieg mit ihrem Baby ein. Ich machte ihr so gut Platz, wie es mir in diesem beengten Raum möglich war und beobachtete, wie ein junger Mann ihr sogar einen Sitzplatz anbot. Ein Akt von ganz und gar nicht alltäglicher Höflichkeit. So etwas sah man in dieser anonymen Großstadt leider selten. Die Frau ließ sich mit dankbarem Blick erschöpft auf den Platz sinken und positionierte ihr Baby so auf ihrem Schoß, dass es für sie beide einigermaßen bequem war. Auf einen Kinderwagen hatte sie verzichtet und stattdessen eines dieser modischen Tragetücher umgebunden, das bei keiner trendbewussten, jungen Mutter dieser Tage fehlen durfte. Ihr Baby lächelte sie fröhlich an, doch sie schien es nicht zu bemerken. Sie gähnte diskret in ihre Hand und strich ihr vom Wind zerzaustes Haar zurück. Ich schätzte sie so ungefähr auf mein Alter, vielleicht etwas jünger. An ihrer Hand glitzerte ein goldener Ehering. Noch vor einem Jahr hätte ich sie sein können. Noch vor einem Jahr war ich verheiratet gewesen, hatte in kleines Haus in der Vorstadt besessen, dazu einen attraktiven Ehemann und einen gut bezahlten Job als Assistentin der Geschäftsleitung. Ich hatte ein ruhiges und angenehmes Leben ohne finanzielle Sorgen geführt und dachte bereits darüber nach, ein Baby zu bekommen. Doch irgendwann begann ich, unzufrieden zu werden. Eine heftige und nagende Unruhe ergriff mich, die ich weder verstehen noch erklären konnte. Nächte lang lag ich