haushaltsrechtlichen Gegebenheiten der Flottengesetze als Großer Kreuzer. Sie waren nicht wie die britischen darauf ausgelegt, die Bewaffnung eines Schlachtschiffes unter Inkaufnahme einer schwachen Panzerung mit der Geschwindigkeit eines Kreuzers zu verbinden. Sie waren vielmehr - gemäß der Maxime von Admiral Alfred von Tirpitz, dass es die Hauptaufgabe von Schiffen sei, am Schwimmen zu bleiben - so konstruiert, dass sie in der Lage waren, gegnerischen Schlachtkreuzern im Gefecht standhalten zu können. Deshalb opferte man etwas Geschwindigkeit zugunsten einer vollwertigen Panzerung, die auch schweren Granaten standhielt. Wie bei den Schlachtschiffen glaubte man auf deutscher Seite, eine schwächere Bewaffnung aus folgenden Gründen in Kauf nehmen zu können:
Die deutschen 28-cm-Granaten waren qualitativ besser als die britischen (die Granaten der deutschen Großkampfschiffe hatten bessere Spreng-eigenschaften und größere Durchschlagfähigkeit)
Die Zünder der deutschen 28-cm-Geschosse waren zuverlässiger
Die größere Treibladung erbrachte eine höhere Mündungsgeschwindigkeit v0, damit einen größeren Rasanzbereich sowie eine größere Reichweite und Treffgenauigkeit wegen besserer ballistischer Eigenschaften
Die deutschen 28-cm-Kanonen hatten eine höhere Feuergeschwindigkeit, die den Mangel im Breitseitengewicht mehr als ausglich.
Spätere Baumuster wie die Derfflinger-Klasse erhielten 30,5-cm-Geschütze und waren etwas schneller. Grundsätzlich änderte sich aber an den Unterschieden zwischen deutschen und britischen Schiffen wenig: Die Briten setzten auf hohe Geschwindigkeit und starke Bewaffnung zu Lasten einer guten Panzerung, während die Deutschen Geschwindigkeit und Waffenstärke zugunsten eines besseren Schutzes opferten. Bei strenger Auslegung der Typdefinition waren diese Schiffe deshalb eigentlich keine Schlachtkreuzer.
Der unterschiedliche Ansatz ist auch aus den Aufgaben der Schiffe zu erklären: die britischen Schlachtkreuzer waren für lange Patrouillen auf den Weltmeeren vorgesehen und mussten deshalb mehr Raum für eine bequemere Unterbringung der Besatzung auf langen Strecken bereitstellen, während die Deutschen hauptsächlich für taktische Einsätze in heimischen Gewässern planten und deshalb den entsprechenden Platz für stärkere Maschinen und Panzerung nutzen konnten. Auch die Einsatzdoktrin selbst war unterschiedlich, die britische Admiralität hatte u.a. auch den Einsatz gegen feindliche Linien- und Schlachtschiffe im Auge gehabt und deshalb ein größeres Geschützkaliber gewählt, während bei den deutschen Schlachtkreuzern der Einsatz gegen die feindlichen Gegenstücke im Vordergrund stand, für die kleinere Granaten ausreichend waren.
Nach diesem Exkurs in die Schlachtkreuzer Strategie beider Seiten zurück zur Schlachtordnung der britischen Schlachtkreuzerflotte. Kommandiert wurde dieser britische Flottenteil von Vice-Admiral Sir David Richard Beatty, auf der HMS Lion als Flottenflaggschiff.
Schlachtkreuzer Flotten Flaggschiff
HMS Lion: Captain Alfred Ernle Montacute Chatfield
1st Battlecruiser Squadron :
Rear-Admiral Osmond de Beauvior Brock, C.B.
HMS Princess Royal (Flaggschiff): Captain Walter Cowan HMS Queen Mary: Captain Cecil Irby Prowse†
HMS Tiger: Captain Henry Bertram Pelly
2nd Battlecruiser Squadron:
Rear-Admiral. William Christoper Pakenham
HMS New Zealand (Flaggschiff): Captain John Green
HMS Indefatigable: Captain Charles Sowerby†
Leichte Kreuzer der Schlachtkreuzerflotte
1st Light Cruiser Squadron:
Commander Edwyn Sinclair Alexander-Sinclair
HMS Galatea Commander Alexander-Sinclair
HMS Phaeton: Captain John Ewen Cameron
HMS Inconstant: Captain Bertram Sackville Thesiger
HMS Cordelia: Captain Tufton Percy Hamilton Beamish
2nd Light Cruiser Squadron:
Commander William Edmund Goodenough
HMS Southampton: Commander Goodenough
HMS Birmingham: Captain Arthur Allan Morison Duff
HMS Nottingham: Captain Charles Blois Miller
HMS Dublin: Captain Albert Charles Scott
3rd Light Cruiser Squadron:
Rear-Admiral Trevylyan Dacres Willes Napier
HMS Falmouth (Flaggschiff): Captain John Edwards
HMS Yarmouth: Captain Thomas Drummond Pratt
HMS Birkenhead: Captain Edward Reeves
HMS Gloucester: Captain William Frederick Blunt
Flugzeugmutterschiff HMS Engadine:
Lieutenant-Commander Charles Gwillim Robinson
Flugzeuge: 4 Short Type 184 Seeflugzeuge
Zerstörer der Schlachtkreuzerflotte
13th Destroyer Flotilla: Captain James Uchtred Farie
HMS Champion (light cruiser): Captain Farie
1st division/13th Destroyer Flottilla
HMS Obdurate: Lieutenant-Commander Cecil Sams
HMS Nerissa: Lieutenant-Commander Montague Legge
HMS Termagant:
Lieutenant-Commander Cuthbert Blake
HMS Moresby: Lieutenant-Commander Roger Alison
2nd division /13th Destroyer Flottilla
HMS Nestor : Commander Edward Bingham
HMS Nomad : Lieutenant-Commander Paul Whitfield
HMS Nicator: Lt Jack Ernest Albert Mocatta
HMS Onslow: Lieutenant-Commander John Tovey
3rd division/13th Destroyer Flottilla
HMS Narborough:
Lieutenant-Commander Geoffrey Corlett
HMS Pelican: Lieutenant-Commander Kenneth Beattie
HMS Petard: Lieutenant-Commander Evelyn Thomson
HMS Turbulent: Lieutenant-Commander Dudley Stuart
Zusätzliche Verstärkung:
Harwich Zerstörerflottille der 9th Destroyer Flotilla:
Commander Malcolm Lennon Goldsmith
1st division/9th Destroyer Flotilla
HMS Lydiard: Commander Goldsmith
HMS Liberty: Lieutenant-Commander Philip King
HMS Landrail: Lieutenant-Commander Francis Hobart
2nd division/9th Destroyer Flotilla
HMS Moorsom: Commander John Hodgson
HMS Laurel: Lt Henry Dawson Crawford Stanistreet
HMS Morris: Lieutenant-Commander Edward Graham
5th Battle Squadron
Das 5. Schlachtschiffgeschwader war eine spezielle Einheit, die aus Schlachtschiffen der schnellen Queen Elizabeth-Klasse gebildet wurde.
Die 5th Battle Squadron hatte die Aufgabe, als weitere Vorhut vor der eigentlichen Schlachtflotte zu dienen. Bei der Skagerrak Schlacht operierten die Schiffe zusammen mit der Schlachtkreuzerflotte. Sie wurden dabei von der 1. Zerstörer Flottille begleitet. Kommandiert wurde die Einheit von Rear-Admiral Hugh Evan-Thomas.
HMS Barham (Flaggschiff): Captain Arthur William Craig