R.J. Simon

Bis dass der Tod euch vereint


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bei der Sortierung nur ein Brief in neutralem Umschlag. Diesen öffnet sie gleich, sich dabei hin setzend mit dem Brotmesser, weil sie voller Spannung, Erwartung und Unruhe auf einen bestimmten Absender hofft. Einen ordnungsgemäßen Brieföffner zu holen hätte Brigitte zu lange gedauert.

      Mit aufgeregten Fingern nimmt Brigitte die zusammengelegten Papiere heraus, entfaltet sie und liest mit leiser Stimme die oberste Zeile, die Überschrift: „Meiner lieben Brigitte!“

      Ja, diese Zeilen sind von Pierre. Von ihrem Pierre! Diese Handschrift wirkt so vertraut auf Brigitte und erweckt eine so wohltuende Wärme in ihr, ohne dass sie jemals zuvor einen Schriftzug von Pierre gesehen hatte. Außer einem Brief, der eigentlich nicht zählt, weil Pierre dabei absichtlich versuchte eine weibliche Schreibweise zu imitieren.

      Wenn ihr Pierre nur hier wäre, um ihr helfen zu können, sie zu trösten und um sie vorm Wahnsinn zu bewahren. Mit ihm an ihrer Seite konnte ihr die Welt nichts böses tun. In seinen starken Armen würde sie sich sicher fühlen. Brigitte versteht aber und weiß genau, dass er jetzt nicht bei ihr sein kann. Also liest Brigitte wenigstens seinen Brief, der sie über einiges hinweg tröstet.

       Meiner lieben Brigitte!

       Guten Morgen mein Täubchen. Ich schreibe guten Morgen, weil ich weiß, dass Du bestimmt jeden Tag als erstes zum Briefkasten eilst und diesen Brief erwartest.

       Ich wäre sehr gerne bei Dir! Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als das. Dich brauche ich, wie eine Blume die hellen Strahlen der Sonne. Ohne ihr Licht würde sie jämmerlich und ohne jegliche Chance zu Grunde gehen.

       In meiner Einsamkeit denke ich jede Stunde, Minute und Sekunde nur an Dich und deinen Liebreiz. Ohne Deine Anwesenheit fühle ich mich wie Romeo ohne Julia. Die Welt ist so leer und hoffnungslos ohne Dich, dass ich die Zeit herbeisehne in der wir, nicht um eine Sekunde getrennt zu werden, zusammen sein können.

       Ich weiß, dass es nicht möglich ist Dich zu treffen, Dich nur kurz zu sehen. Aber manchmal bin ich der Versuchung so nahe, trotz aller Risiken zu Dir zu fahren, um Dich in meine Arme zu schließen und Dich innig fest zu halten.

       Bedauernswerte Chérie! Dir ergeht es bestimmt nicht besser als mir. Deshalb verrate ich Dir aus Sicherheitsgründen nicht meinen Aufenthaltsort, weil ich weiß, dass Du noch schwerer der Verlockung widerstehen kannst mich zu sehen, als ich.

       Meine Verbannung wird bald zu Ende sein und dann lasse ich Dich keinen Augenblick mehr aus den Augen. Wir werden uns lieben bis in alle Ewigkeit! Nie wieder werden wir uns trennen müssen und alles gemeinsam tun und erleben.

       So vieles hätte ich Dir noch zu schreiben, aber ich mache jetzt Schluss, denn je mehr ich meine Sätze formuliere, umso dringender fühle ich den unbezwingbaren Drang zu Dir. Mein Herz, meine Seele und mein ganzer Körper gehören nur Dir. Bewahre sie gut auf bis zu unserem Wiedersehen meine geliebte Zaubernixe.

       Bis bald, Kopf hoch und immer tapfer,

       tausend heiße Küsse und alles Liebe,

       Dein Pierre

       P.S.: Verbrenne diesen Brief sofort, wenn Du ihn gelesen hast, damit ihn keine dritte Person in die Hände bekommen kann. Denke immer daran, wie sehr ich Dich liebe.

      Vergessen ist der Kaffee und der Hunger. Brigittes Gedanken wirbeln nur noch um Pierre. ´Wo mag er sein und sich verborgen halten? `

      Doch noch so intensives Überlegen bringt Brigitte zu keinem Ergebnis.

      Zuerst muss alles überstanden werden, dann wird Brigitte ihn wieder sehen können. Kein Mensch, am wenigsten die Polizei, durfte von ihrem Verhältnis erfahren, sonst würde sich ein Mordverdacht automatisch ergeben, ja regelrecht aufzwingen. Das konnte den Untergang ihrer Beziehung für alle Zeiten durch den Richter bedeuten, wenn es ihnen nicht gelänge ihre Unschuld an dem Unfall zu beweisen.

      Brigitte holt sich aus dem Wohnzimmerteil des Raumes den großen Ständeraschenbecher, um die Blätter zu verbrennen. Sie platziert ihn neben dem Esstisch auf dem Boden und stellt die Papiere wie ein Zelt hinein. Das Papier mit einem Streichholz angezündet, sieht Brigitte zu, wie die gelben Flammen es langsam zerfressen. Der brennende Brief wird zunächst zu rot glühender und dann nach und nach schwarzer Asche. Die schwarzen, undefinierbaren Flocken knistern noch nach und es ist wie ein Flüstern, das die geschriebenen Worte von Pierre in akustische umsetzen will.

      Zu gerne würde Brigitte jetzt seine streichelnden Hände auf ihrem Körper spüren, seine Liebkosungen und Küsse genießen. Alles, was Brigitte besitzt, gäbe sie dafür her, Pierre bei sich zu haben. Pierre, ihr Pierre, ist in der Lage ihr in einer Minute mehr zu geben, als Dominik je vermochte.

      Am Tisch sitzend, den bereits erkaltenden Kaffee zur Seite geschoben, den Kopf auf die Fäuste gestützt, schweifen Brigittes Gedanken ab in die Vergangenheit, als sie Pierre das aller erste Mal sah.

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