Simone Stöhr

Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft


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einladend positioniert und Catherine vermutete, dass sie das Vorspiel war und er sich danach seiner Arbeit wieder widmen wollte. Das kam ihr sehr gelegen, da dadurch die 500 $ in weniger als einer Stunde verdient waren. Etwas unschlüssig stand sie herum und wusste nicht, was sie tun sollte. Erwartete er jetzt einen Striptease oder wie sollte das Ganze jetzt weitergehen? Catherine verstand langsam was Jasmin mit ihrer Kategorisierung der Männer meinte. Am einfachsten waren wirklich die schüchternen und hässlichen. Sie waren zwar nicht erregend, aber immerhin waren sie anspruchslos und waren mit schlichtem Sex, meist in Missionarsstellung, zufrieden. Dagegen war dieser Mann nicht einschätzbar und launisch dazu. Catherine war schlichtweg überfordert mit ihm und hoffte, dass die Zeit schnell verstrich. Insgeheim beschloss sie diesen Kunden das erste und letzte Mal besucht zu haben. Sie fühlte sich absolut nicht wohl und das war auch das ganze Geld nicht wert, das er ihr anbot. Sie versuchte es mit ihrem ersten Gedanken – einem Striptease und bewegte sich langsam uns lasziv zu einer imaginären Musik. Sie entledigte sich des Blazers und ging auf ihren Freier zu.

      „Was soll der Blödsinn? Damit kommst du auch nicht um deine Nachhilfe herum! Setz dich endlich, damit wir anfangen können!“, herrschte er sie an.

      „Nachhilfe? Welche Nachhilfe denn?“, fragte sie verwundert.

      „Physik, wenn du es genau wissen willst. Und ich hoffe für dich, dass du heute vorbereitet bist!“

      „Was soll der Blödsinn? Sie haben mich für Sex gebucht, was soll ich mit Physik jetzt anfangen?“

      „Den Sex wirst du schon noch bekommen! Aber jetzt bekommst du erst noch etwas Bildung. Also setz dich und fang mit den Aufgaben an. Du hast 30 Minuten Zeit und danach werden wir ja sehen, wie deine Benotung aussehen wird!“, gab er in dominantem Ton von sich.

      Catherine verstand die Welt nicht mehr. Der Kerl zahlte 500 $ die Stunde, dass sie die Hälfte davon mit Physikaufgaben verbrachte?! Was sollte das Ganze? Hatte er einen sozialen Drang dazu anderen zu helfen? Sie setzte sich, noch immer verwundert, und blickte auf den Stapel von Blättern vor ihr, die über und über mit Fragen übersät waren. Wie sollte sie diese in einer halben Stunde nur schaffen können? Das war doch unmöglich! Was würde mit ihr passieren, wenn sie es nicht schaffte? Er hatte eisig blaue Augen, die die Basis für jeden Horrorfilm waren und auch der Ausdruck und der Blick, wie er sie ansah, ließ ihr einen Schauer über den Rücken laufen. Sie konnte ihn absolut nicht einschätzen und er war ihr mehr als nur unheimlich. Schließlich holte sie sich einen Block und Stift für die Antworten und durchstöberte die Aufgabenblätter, um die Themengebiete nach etwas Bekanntem durchzuforsten.

      1 Blatt: Mechanik

      2 Blatt: Kräfte

      3 Blatt: Elektrizität

      4 Blatt: Optik

      5 Blatt: Wärme

      Catherine hatte von jedem Sachgebiet schon einmal gehört und war in diesem Moment froh, dass Naturwissenschaften mit zu ihren besten Fächern gehörten, bevor sie die Schule abgebrochen hatte. Sie entschied sich für das Aufgabenblatt Kräfte, das ihr beim ersten Überfliegen am leichtesten erschien.

      1 Ordne die folgenden Begriffe den beiden Kategorien plastische und elektrische Verformung zu!

      Blechschaden, Knetmasse formen, Reibung, Magnetwirkung von Leitern, schneiden mit der Schere

      1 An was erkennen wir eine Kraft?

      2 Wo kann man nicht sehen wenn eine Kraft wirkt?

      3 Welche Bewegungszustände unterscheiden wir?

      4 Wie nennt man die Änderung des Bewegungszustandes noch?

      5 Nenne 3 Beispiele für Kräfte!

      6 Beschreibe die Wirkung der Schwerkraft!

      Die Zuordnung war nicht schwierig und schnell hatte sie die Begriffe Blechschaden, Knetmasse formen und schneiden mit der Schere zu plastischer Verformung hinzu sortiert. Der Rest musste daher zu elektrischer Verformung gehören. Die Kraft kann man an seiner Wirkung erkennen, soviel war ihr klar und auch aus der nächsten Frage herauszulesen. Doch wo man die Kraftwirkung nicht sehen kann, war ihr dagegen nicht ganz klar. Also ließ sie die Frage aus. Die Bewegungszustände dagegen waren wieder einfach und sie schrieb beschleunigen, abbremsen und Stillstand. Die Änderung des Bewegungszustandes lag ihr schon auf der Zunge, aber sie kam einfach nicht auf den Fachbegriff. Die Schule war einfach schon zu lange her! Also ließ sie die Frage auch aus und widmete sich Frage Nummer 6: Schubkraft, Zugkraft und Hubkraft. Die Fragen waren größtenteils einfacher, als sie gedacht hatte. Und auch die letzte Frage konnte sie mühelos beantworten. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass 27 Minuten bereits vergangen waren und kaum Zeit für die restlichen Fragen vorhanden waren. Also versuchte sie sich auf die restlichen Fragen des Blattes zu konzentrieren, um mit einem kompletten Blatt glänzen zu können. Ihr Freier hatte es sich mittlerweile auf der Couch gemütlich gemacht und beobachtete sie unentwegt, wie ihr durch einen Seitenblick nicht entgangen war.

      „Bist du schon fertig, Carolin?“, fragte er sie, als er ihren Blick bemerkte.

      „Nein, aber mir fällt ehrlich gesagt nichts mehr ein!“, gestand sie.

      „Das ist aber schlecht. Hast du dich nicht vorbereitet? Du weißt doch, was die Konsequenzen sind! Oder muss ich dich jedes Mal wieder bestrafen?“

      Er stand auf und Catherine wurde mulmig zu Mute. Der Typ war ein Psychopath und jetzt würde sie es zu spüren bekommen! Sie spürte, wie er dicht hinter ihr stand und sie zuckte unwillkürlich zusammen, als würde ihr alter Lehrer hinter ihr stehen. Er schnappte sich ihre Notizen mit den Lösungen für die Aufgaben. Sie beobachtete, wie er mit Stirnrunzeln die Lösungen musterte und sie erstaunt ansah.

      „Du bist nicht so dumm, wie die anderen, das muss man dir lassen, aber noch lange nicht gut genug! Du hast nur 5 von 7 Aufgaben richtig! Es wird Zeit für deine Bestrafung! Steh auf und beug dich vornüber!“, kommandierte er.

      Catherine hatte nicht die geringste Ahnung was er vorhatte und wollte es auch gar nicht wissen. Sie stand auf und wollte gehen, doch er erkannte sehr schnell ihren Wunsch und drückte ihr von hinten den Nacken auf die Tischplatte, so dass ihr eine Flucht unmöglich war. Mit der einen Hand drückte er weiterhin ihren Kopf hinunter und mit der anderen schob er ihren Rock nach oben und riss ihren Tanga entzwei, der ihr beim zerreißen die Haut an den Hüften aufrieb. Cathy schrie auf vor Angst, aber auch vor Überraschung über die plötzliche Sinneswandlung des älteren Herren, der seine Dominanz nun auch körperlich zeigte. Doch das schreckte ihn nicht ab, sondern bestärkte ihn weiter in seinem Tun, wie sie seinem Gelächter entnehmen konnte. Nur Sekunden später schlug er gnadenlos mit einem Stock auf ihren entblößten Po und sie spürte den brennenden Schmerz, der alsbald vom nächsten Schlag noch übertroffen wurde. Minutenlang drosch er auf sie ein und Catherine liefen die Tränen aus den Augen. Sie hoffte nur, dass es schnell wieder vorbeigehen würde und sie endlich diesen grausigen Ort, hoffentlich noch lebend, verlassen könnte. Nach etlichen Schlägen hielt er plötzlich inne und sie konnte hören, wie ihn die Schläge körperlich anstrengten, aber an seinem Stöhnen war auch die Erregung zu hören, die ihn seine Bestrafung an ihr bescherte.

      „So Carolin, ich will für dich hoffen, dass du das nächste Mal besser vorbereitet bist. Ich bin es leid, dich immer bestrafen zu müssen, aber du lässt mir einfach keine Wahl. Diese Faulheit und Dummheit kann ich einfach nicht hinnehmen. Das waren die einfachsten Fragen überhaupt und selbst die hast du nicht vollständig beantwortet. Frage Nummer 3: wo kann man nicht sehen, wenn eine Kraft wirkt?“

      Er zog Catherine an den Haaren zurück und sah sie verächtlich an.

      „Seinen Körper verkaufen und noch nicht einmal wissen, dass das Blut, das durch die Adern gepumpt wird, die Wirkung der Herzkraft ist. Einfach nur erbärmlich!“

      Lahm vor Angst, was er noch alles mit ihr vorhatte, bewegte sie sich nicht mehr und ließ ihn völlig alleine schalten und walten. Er zog sie hoch und schließlich drehte er sie um, dass sie die eisig blau verzerrten Augen wieder sehen musste. Augen, die sie schier durchbohren wollten, wenn sie könnten. Es war eine Mischung aus Gier und Geilheit, die sie ausstrahlten