ihn ein wenig an Juri Brelow erinnerte, der beinahe ein Freund für ihn geworden wäre.
„Vielleicht möchten Sie noch etwas Spezielles wissen“, riss Volker Grün ihn aus seinen Gedanken. „Etwas, das für die Beschreibung Ihrer Romanfigur von Bedeutung sein könnte?“
Alexander überlegte einen Moment, dachte an das Verhalten Klaus Wagners Michelle gegenüber, bevor er fragte. „Vielleicht etwas zu deren Ansichten hinsichtlich der Geschlechterrollen?“
„Von feministischer Seite werden Burschenschaften oft als männliche Seilschaften bezeichnet, die sowohl im universitären als auch im wirtschaftlichen Bereich Postenschacher betreiben und damit Frauen explizit aus wichtigen Positionen ausschließen. Im Zentrum jeder Verbindung steht ein Verständnis von Männlichkeit, welches sich an Werten wie Ehre, Mut, Härte und Standfestigkeit orientiert. Emanzipationsbestrebungen von Frauen werden abgelehnt. Frauen bleiben grundsätzlich ausgeschlossen, da sie gegenüber dem Mann als minderwertig angesehen werden. In den Augen der Männer dort gilt der männliche Bund als Keim und Hort aller höheren Ordnung, zu der Frauen aufgrund ihrer angeblichen biologischen Beschaffenheit nicht in der Lage seien. So etwa hat es einmal ein konservativer hessischer Politiker ausgedrückt. Aber auch darüber besitze ich Material, das ich Ihnen geben kann.“
„Da wäre ich Ihnen dankbar“, sagte Alexander. „Sozialarbeiter und Lehrer, wie passt das zusammen?“
„Das bin ich schon oft gefragt worden. Eigentlich bin ich Sozialpädagoge. Weil es aber im Fach Gesellschaftslehre zurzeit einen gewissen Lehrermangel gibt, unterrichte ich als sogenannter Quereinsteiger an der Gesamtschule in diesem Fach. Wenn es Sie interessiert, kann ich Ihnen auch etwas über meine Lehrertätigkeit erzählen.“
Und wieder dachte Alexander an Juri Brelow. „Ja, gerne, aber zunächst muss ich verarbeiten, was ich heute von Ihnen erfahren habe. Vielleicht besuchen Sie mich einmal, wir wohnen ja nicht weit auseinander. Rufen Sie mich einfach an, wann immer Sie wollen.“
Als Alexander für sie beide die Rechnung begleichen wollte, wehrte Volker Grün ab. Er sagte, dass er sowieso hierher gegangen wäre.
„Ich würde mich wirklich freuen, wenn wir unser Gespräch fortsetzen könnten“, sagte Alexander zum Abschied.
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