Alessia Sandberg

Das Greta-Phänomen


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      Diese Erkenntnis ist ebenfalls nicht neu, vielmehr gibt es bereits in den 1960er Jahren besonders in den USA eine große Umweltschutzbewegung und in den 1970er Jahren viele Umweltschutzorganisationen, die die Ernsthaftigkeit der Klima- und Umweltkrise erkannt und aktiv etwas dagegen unternommen hatten.

      Leider ist seit dem viel Zeit vergangen, die größtenteils ungenutzt blieb, um aktiv und erfolgreich etwas für das Stoppen der Krise zu tun.

      Rigide Politiker*innen, Kriege, uneingeschränktes Konsumverhalten in den Industrieländern und das Nicht-Verlassen-Wollen der eigenen Komfortzone sind verantwortlich für eine vernachlässigte Umweltpolitik.

      Die Umwelt- und Klima-Krise ist bereits sehr fortgeschritten und es ist fast zu spät, diese zu stoppen.

      Dies ist nur möglich, wenn wir diese global und zugleich lokal betrachten. Dabei ist die Einsicht nötig, dass alles miteinander zusammenhängt, alles ist verbunden und geht in Resonanz miteinander.

      Für einen möglichen Stopp der Umwelt- und Klima-Krise brauchen wir eine Gesamtschau der vielen Faktoren, die das Klima und die Umwelt beeinflussen und gleichzeitig ebenso die Impulsgeberin Greta Thunberg mit ihren Fridays for Future-Aktionen, die global für eine schnelle Verbreitung der Nachricht in Bezug auf die Notwendigkeit eines zeitnahen Stopps der Klima- und Umwelt-Krise sorgen, dazu gehört auch ihre spektakuläre Rede beim Klima-Gipfel in New York.

      Dabei darf es zwar nicht um Schuldzuweisungen und Anklagen gehen, sondern vielmehr ist ein komplexes selbständiges Denken eines jeden Einzelnen, vom Politiker, Produkthersteller bis zum Konsumenten notwendig.

      Aber die Zeit drängt, und die Fakten der Menschheitsbedrohung sind nicht mehr zu leugnen.

      Durch die Auswirkungen der Klimakrise, die sich durch das immer noch existierende Ozonloch und den Treibhauseffekt im Schmelzen der Gletscher an den Polen zeigt, gibt es folgende sich weltweit ausbreitende unterschiedliche Symptome wie zunehmende Hitze, Auftauen der Perma-Frost-Schicht, Dürre, zunehmenden Regen, Stürme, Überschwemmungen usw.

      Die daraus folgenden Probleme wie Trinkwassermangel, gravierende Ernteausfälle und Wüstenbildung usw. gefährden das Leben und die Lebensräume von allen Lebewesen auf der Welt und stellen schlechte Aussichten für die gesamte Erde dar, wenn es nicht gelingt, die Klima- und Umwelt-Krise aufzulösen.

      Eine wichtige Ursache für die Umweltprobleme ist die Globalisierung.

      So ist es schwieriger geworden, etwas auf nationaler Ebene wirksam dagegen zu tun. Die Menschen sehen sich am "Ende der Natur" angekommen: Bevölkerungswachstum, die Ausbreitung der Giftstoffe, die weltweit eingesetzt werden, die Abholzung der Wälder, die Luftverschmutzung, die drohende Wasserknappheit, die Erosion der Böden und die Abnahme der Artenvielfalt sind Phänomene, die ebenfalls bereits global vernetzt sind.

      Mehrere dieser Phänomene bewirken als bösartigen Synergieeffekt den Klimawandel und den Abbau der Ozonschicht. (vgl. James Gustave Speth: „Wir ernten, was wir säen. Die USA und die globale Umweltkrise“, a. a. O.)

      Die Schwierigkeit, die Klima- und Umweltkrise zu lösen, besteht vor allem darin, dass es vielen Menschen vorrangig um Wirtschaftsinteressen ging und geht und nicht um das Klima, nicht um Klima-Gerechtigkeit und Ressourcenschonung. Vielmehr werden Zusammenhänge, die die Umwelt-Thematik betreffen, nicht hergestellt und vor allem nicht benannt.

      Es gibt Alibi-Studien, die von Interessen geleiteten Auftraggebern durchgeführt werden. Die wirklichen Sachverhalte zum Thema Klima- und Umweltkrise und die daraus entstehenden Probleme wie z. B. (Umwelt-)Erkrankungen, die den Menschen betreffen, aber auch die von Tieren und Pflanzen werden nicht genannt, und es werden die falschen Schlüsse gezogen und die Menschen werden in die Irre geführt.

      Um diese Krise überhaupt erst einmal wahrnehmen, sie verstehen und vielleicht sogar lösen zu können, ist es wichtig, den Menschen Aufklärung zu ermöglichen und seine eigene Befindlichkeit in den Fokus zu stellen, denn so kann er am authentischsten für diese Thematik sensibilisiert werden, im Sinne von Verstehen, Erkennen und Handeln.

      Fühlt sich der Mensch krank, dann muss auch seine Umgebung, seine Mitwelt krank sein:

       die Tiere, die Flüsse, die Meere, die Luft, die Atmosphäre und umgekehrt.

      Insgesamt droht auf Grund der Probleme in der Atmosphäre, die alle miteinander zusammenhängen, die größte Umweltkatastrophe der Geschichte. (Vgl. ebd.)

      Weltweit haben sich im Laufe der letzten Jahrzehnte die Umweltbedingungen sehr stark verändert, für die der Mensch verantwortlich ist.

      Das gesamte Ökosystem und auch das menschliche Immunsystem haben kaum eine Möglichkeit, sich an den von Menschen gemachten Klimawandel und seiner Umweltverschmutzung (wie z. B. durch Pestizideinsätze- allein in Deutschland 40.000 Tonnen pro Jahr-, Schwermetalle usw.) anzupassen.

      So wird der Mensch krank und seine Mitgeschöpfe ebenfalls. (Vgl. A. Sandberg, Vortragsreihe "Der Mensch im Klimawandel…“ a.a.O.)

      Die globale Temperaturerhöhung durch den Treibhauseffekt und das Schmelzen der Pole durch die Zerstörung des Ozonlochs wegen zu viel Co2 – Ausstoßes und zu vielen anderen Schadstoffen, die durch Emissionen in die Luft gelangen und Synergismen eingehen wie z. B. die Chloratome der Pestizide, haben drastische Auswirkungen auf die Umwelt und das Leben der Menschen, denn alles wird verändert, die Mikroben, die Bakterien und die Viren.

      Hitzewellen, Stürme, Überschwemmungen und Dürren treten häufiger auf als je zuvor. Durch den selbst gemachten Klimawandel verändern sich Ökosysteme und werden sogar zusammenbrechen.

      Alles Leben auf der Erde wird dahingehend verändert, dass die Natur krank wird, es weltweit Artensterben an Land und in den Flüssen und Meeren für Pflanzen und Tiere gibt und dass viele neurologische und andere Erkrankungen und Veränderungen den Menschen treffen.

      Das alles nimmt immer mehr zu, wenn wir so weitermachen wie bisher!

      Und es macht wütend, wenn man das verstanden hat und wie Greta Thunberg denkt und fühlt und das, was um uns herum geschieht, wirklich ernst nimmt.

      „Wut ist ein Geschenk“, so zitiert Arun Gandhi seinen Großvater Mahatma Gandhi in seinem gleichnamigen Buch.

      Als Enkel hat Arun Gandhi von seinem Großvater gelernt, seine Wut zu zügeln und sie gleichzeitig als große Kraft anzusehen, die in gewaltlose Energie umgewandelt werden kann.

      So wird es möglich, die Ungerechtigkeiten dieser Welt nicht nur zu erkennen, sondern sich gegen diese mit Gewaltlosigkeit zu wehren.

      Das ist auch Gretas Anliegen. Auf diese Weise will die sehr junge Klima-Aktivistin aus Schweden, die zunächst selbst unter vielen unterschiedlichen Symptomen gelitten hatte, nämlich unter Depressionen, Angst- Zwangs- und Essstörungen und unter ihrer Asperger-Betroffenheit, die Klima-Krise möglichst sofort stoppen.

      Mit dem Hinweis auf die Enge der Zeit baut Greta Thunberg großen Druck gegenüber Politikern und allen anderen Menschen auf, die es verpasst haben, sich dem von Menschen gemachten Klimawandel rechtzeitig zu stellen.

      Das ist so gewollt und nötig, da „das Haus brennt“, was Greta Thunberg gern als beeindruckendes Bild verwendet. So sagt sie auch „Ich will, dass ihr in Panik geratet“ (Greta Thunberg, “Ich will, dass ihr in Panik geratet!“, a. a. O., Titel).

      Mit ihrem persönlichen Einsatz macht Greta Thunberg es möglich, die Menschen weltweit aus ihrem Schlaf der Unbewusstheit aufzuwecken, indem sie mutig als Einzelne vor den Regierungsgebäuden z. B. in Stockholm und Brüssel seit 2018 gestreikt und eine weltweite Bewegung für Schülerinnen und Studenten, nämlich „Fridays for Future“ ins Leben gerufen hat.

      Diese Bewegung ist mit ihrer plakativen, aber schnellen Nachrichtenvermittlung für das Wahrnehmen und Verstehen der Umwelt- und Klima-Krise weltweit notwendig und ergänzt die unabhängigen Wissenschaftler mit ihren komplexen Forschungen und Erkenntnissen zum Thema Klimakrise.

      Dabei ist bemerkenswert, dass Greta Thunberg seit ihrem Engagement für den Klima- und Umweltschutz ihre persönlichen