Hubert Schönwetter

I'm a Man


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so sagen: I’m just a soul who’s intentions are good.“

      „Ach, Eric Burden and the Animals! Der Song ist wirklich OK, ein gutes Omen, versuchen wir es doch einfach mal – ganz entspannt und locker am besten. Hier haben wir noch eine Decke – damit sind wir under cover, sozusagen“ war sie überraschend schnell einverstanden.

      Ich streckte meinen Arm unter Nicoles Nacken aus, sie legte sich zur Seite, ihren linken Arm über meine Brust und ihr linkes Bein über meine Beine. So, als ob wir schon lange sehr vertraut miteinander gewesen wären. Durch die Berührungen und diese absolute Nähe streiften wir schnell die vorhandene Anspannung ab und verfielen in einen leichten Dämmerzustand.

      Nicole drehte sich auf ihre linke Seite, ich ebenfalls und schmiegte mich von hinten eng an ihren warmen, wohlgeformten Körper. Sie schien unsere Position ebenfalls als angenehm zu empfinden, jedenfalls kuschelte sie sich auch enger an mich. Nach einiger Zeit im Halbschlaf streichelte ich sanft ihren Bauch, meine Hand wanderte unter ihrem Pulli hoch zu ihrem vollen Busen, den ich zart massierte. Sie drehte sich zu mir um und schlüpfte aus ihrer Trainingshose und ihrem Slip, so dass sie unten nackt war. Ich zog mich ganz aus, wir küssten uns und streichelten gegenseitig die schönsten und erogensten Stellen unserer Körper. Leise und vorsichtig legte sie sich auf mich, ich drang ganz langsam in sie ein. Es dauerte alles lange, wir nahmen uns viel Zeit und waren sehr zärtlich. Niemand im Abteil konnte etwas bemerken, so kaum vernehmbar gingen wir vor. Danach waren wir ziemlich entspannt, das monotone Stakkato der Gleisgeräusche trug auch dazu bei, dass wir schnell einschliefen. Wir wachten auf, als der Zug einen weiteren Halt machte. Da es sehr spät bzw. schon sehr früh war, gab es kaum Reisende, die zustiegen. Wir lagen uns auf der Seite gegenüber und sahen uns lange an, dann liebkosten und liebten wir uns wieder, leise und behutsam, bis wir wieder einschliefen.

      Zunächst schlief ich tief und fest. Dann plagten mich wirre Träume. Uniformierte Beamte hielten plötzlich Wache am Eingang des Abteils und tuschelten miteinander, so leise, dass ich nichts verstehen konnte. Ich wollte näher zur Tür kriechen, aber ich konnte mich überhaupt nicht mehr bewegen, ich hatte gar keine Kraft mehr in meinen Muskeln. Dann kamen mehrere Männer in Trenchcoats und Hüten in unser Abteil. Sie sahen genauso aus wie früher die Gestapo-Gestalten. Ich wollte Nicole warnen, aber sie war nicht mehr da, auf einmal verschwunden. Die Männer packten mich und zogen mich nackt aus dem Abteil, dabei beschimpften sie mich mit den übelsten Worten. Ich konnte mich einfach nicht wehren. Im Gang öffneten sie die Waggontür und wollten mich hinausstoßen. Jetzt kamen meine Kräfte wieder zurück. Ich stemmte mich fest gegen den Türrahmen, so fest, dass mich wahrscheinlich nicht einmal Herkules hätte hinausstoßen können. Da fuhr ich hoch, merkte, dass dies ein Traum gewesen war, und dass ich noch nackt war. Der Zug fuhr im Bahnhof Nürnberg ein. Nicole war tatsächlich nicht mehr da, vielleicht auf der Toilette? Oder verschleppt? Ich musste mich ganz schnell anziehen und meine Sachen zusammensuchen. Es war 4 Uhr morgens, der Zug hielt schon und würde gleich nach München weiterfahren. Am Morgen musste ich ja unbedingt wieder in der Kaserne sein. Einmal war ich schon zu spät gekommen, ein zweites Mal durfte mir das nicht passieren. So schnell es ging, raffte ich meine Sachen in meine Tasche und eilte aus dem Abteil. Aber wo war Nicole? Ich musste gehen, konnte ihr nicht mal mehr eine liebe Nachricht hinterlassen. Ich sprang aus dem Zug und der Schaffner gab schon das Abfahrtssignal. Neben dem fahrenden Zug wanderte mein Blick hin und her, und da sah ich sie endlich an einem Fenster stehen. Ich lief und sprang neben dem Zug her, um mich ihr bemerkbar zu machen, was endlich gelang. Überrascht starrte sich mich an, ich versuchte mich durch Kusshände und Armwinken zu entschuldigen und gleichzeitig zu verabschieden. Ich hatte vergessen, ihr zu sagen, dass ich in Nürnberg aussteigen musste. Das versuchte ich jetzt durch Zeichensprache in den letzten zwei Sekunden, in denen wir uns noch sehen konnten, nachzuholen. Und, ich glaube, noch ein Lächeln auf ihrem Gesicht und eine Kusshand erkannt zu haben. Dann war sie weg.

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