Kerstin Wagner

Der Funken Liebe


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die beiden zu. „Hab mir schon gedacht, dass Du das bist, Huffner“, sagte sie forsch zu Mick und schüttelte ihm die Hand. Die drei anderen wssten sofort, dass Abi log und Wilks war sehr verwundert.

      „Mick bitte. Oder Michael.“ Als Mick Abis Hand ergriff zog er sie gleichzeitig näher an sich heran. Wie in der Sendung.

      Seine Augen waren wieder irritierend grün befand Abi atemlos. Ein aufregend attraktiver Mann.

      „Happy Birthday, Abi“, raunte der aufregend attraktive Mann mit einem sehr aufmerksamen Blick bei dem sich Abi sofort unwohl fühlte, weil sie mitten im Fokus stand.

      „Danke.“

      Er ließ sie los und Rosie nahm Abi sogar in die Arme. „Wir haben uns ja erst ein Mal getroffen, aber trotzdem muss das Geburtstagskind umarmt werden. Happy Birthday!“

      Abi hatte einen Kloß im Hals. Michael Huffner war Mick? Rosies Mick? Das zu verkraften dauerte bestimmt eine Weile! Hatte Wilks davon gewusst?

      Abi riss sich zusammen und fuhr Wilks liebevoll an: „So Mr. Ding-Dongen, das Fleisch trägt sich nicht alleine nach draußen.“

      Rosie aber drückte ihr erst mal ein kleines Päckchen in die Hand. „Micks und mein Geschenk.“

      Abi blickte zufrieden auf das Päckchen. Es war liebevoll eingewickelt und in der Schleife steckte eine malvefarbene Gerbera. „Danke!“, hauchte Abi entzückt.

      Sie knibbelte die Schleife auf und entwickelte das Päckchen. „Ich bekomme zu gerne Geschenke.“

      Eine weiße, blanke CD-Hülle war in dem Päckchen und Abi öffnete die Hülle und las den Titel der CD. Fragend blickte sie Rosie an, weil sie sich nicht traute in Micks Augen zu sehen.

      „Eine Microsoft Office Version für Deinen Rechner. Ohne Outlook“, erklärte Rosie und wiederholte damit die genauen Worte von Magnus, Micks dänischem IT-Bekannten, der Mick die CD verkauft hatte.

      Abi schaltete und blickte Wilks an. „Hast du denen das verraten?“

      Alle drei schmunzelten und Wilks nickte. „Ja, eigentlich wollte ich Dir die CD schenken, aber Mick kennt da jemanden, der jemanden kennt, der die Dinger legal und günstig besorgen kann. Deshalb ist die CD lose.“

      Abi fühlte Zufriedenheit in sich aufsteigen. „Danke!“, sagte sie ehrlich. „Jetzt könnt Ihr Euch setzen.“

      „Nachdem wir die Geschenke abgeliefert haben?“, grinste Rosie amüsiert.

      „Genau. Was möchtet Ihr trinken?“

      Abi verschwand in der Küche und Mick, Rosie und Wilks hörten sie hantieren.

      „Meinst Du sie hat sich gefreut?“, fragte Rosie Wilks.

      „Auf jeden Fall. Ich installiere ihr die CD morgen. Dann kann sie ihren Krempel umkopieren.“

      „Warum hat sie getan als wüsste sie von Mick?“

      Wilks zog konsterniert die Augenbrauen zusammen. „Ich habe keine Ahnung, aber ich werde es noch rausfinden.“ Er merkte, dass ihm die Grillzange fehlte. „Mick, kannst Du mal grad am Grill schauen? Ich hole die Grillzange.“

      Mick sprang sofort auf. „Kein Problem.“

      So stand Mick am Grill als Abi wieder in den Garten trat.

      Er sah sie durch die Terassentür treten und fand sie spontan bezaubernd. Aus ihren weißblonden Spaghettihaaren hatte sie einen wilden Pferdeschwanz gebunden und das einzige Haar das man von vorne sehen konnte, war der zackige Pony auf ihrer Stirn. Ihre blass-grünen Augen waren ungeschminkt und trotzdem sahen sie ihn eindringlich an.

      „Blondierst Du Deine Haare eigentlich, Abs?“, erkundigte sich Rosie plötzlich, der die Frisur scheinbar auch aufgefallen war.

      „Jupp. Meine Haare sind sonst langweilig-straßenköterblond. Ich finde Deine Haare toll. Meine sind so fusselig. Ich weiß damit nie was anzufangen.“

      „Ihr habt beide schöne Haare“, beendete Wilks das Gespräch. „So und jetzt kommt das Fleisch auf den Grill.“

      Abi fühlte sich in Gegenwart von Mick nicht wohl. Das lag daran, dass sie sich minderwertig vorkam.

      Er war wirklich groß, schlank und wunderschön und sie – nicht. Na gut, er hatte ein Zahnkrone und er hatte schon Falten auf der Stirn, aber klassisch gesehen war Mick ein extrem schöner Mann. Abi kam sich bloß klein und unbedeutend vor. Das ließ sie über den Abend missmutiger werden.

      Wilks bemerkte das. Nach dem Essen zitierte er sie diplomatisch in die Küche und wies sie zurecht.

      „Was hast Du?“, hörten Mick und Rosie ihn trotzdem von drinnen fragen.

      „Nichts.“

      „Lüg mich nicht an, Kleines. Du weißt, Du bist grandios schlecht darin. Also? Ich höre!“

      „Es ist … irgendwie nichts. Ich benehme mich kindisch.“

      „Ich weiß! Ist es wegen Rosie?“

      Abis Stimme schnaubte entgeistert aus. „Rosie? Nein! Rosie ist toll!“

      „Dann ist es Mick.“

      Abi sagte nichts. Dann hörte man Wilks‘ Stimme. „Gib es zu. Du kannst ihn auch wirklich nicht leiden!“

      „Nein. Doch. Nein. Ich weiß nicht.“

      Rosie sah Mick aufmerksam an. Der verzog aber keine Miene.

      Wilks sprach weiter. „Du weißt es und ich verlange, dass Du es mir sagst, Miss Abigail! Ich lass mir wegen Dir nicht Deinen Geburtstag vermiesen!“

      „Er ist…er ist…“

      „Ja?“, fragte Wilks‘ schnippische Stimme.

      „Er ist so schön!“

      Mick und Rosie sahen sich verdutzt an.

      Abis Art schien Wilks zu amüsieren. „Und das ist ein K.O-Grund ihn nicht zu mögen? Ich bin auch schön und Du erträgst mich seit 15 Jahren.“

      Jetzt hatte er Abi endlich zum Lachen gebracht. Mick und Rosie konnten aber nicht sehen, dass Abi Wilks umarmte. „Er ist nett und freundlich“, sagte Abis Stimme. „Und er ist wunderschön. Er ist so schön, dass ich mir völlig minderbemittelt vorkomme.“

      „Das ist absoluter Blödsinn, Abs. Das weißt Du. Was hattest Du noch gesagt, was er für Fehler hat?“

      Rosie sah Mick draußen begeistert an. Beide warteten gespannt.

      „Er hat eine Zahnkrone und eine Narbe auf der Hand. Und Falten auf der Stirn.“

      Wilks lachte wieder. „Siehst Du, er ist also eingeschränkt schön. Behindert schön quasi. Kannst Du damit leben?“

      „Ich bemühe mich, ok? Aber ich kann nichts versprechen.“

      „Dafür hast Du noch ein erstaunlich loses Mundwerk, Fräulein!“, fand Wilks.

      „DAS funktioniert IMMER!“

      Als die beiden wieder in den Garten zurückkamen taten Rosie und Mick so als sei nichts gewesen. Aber besonders Mick sah Abi jetzt mit anderen Augen. Da er sich selbst nicht besonders schön fand, fand er es nämlich sehr seltsam, dass Abi das anders sah und es sie sogar irgendwie beängstigte.

      „Was hat Wilks Dir geschenkt?“, fragte Mick sie obwohl er es ja wusste.

      „Eine DVD von Dir und einen Gutschein.“

      „Eine DVD von mir? Welchen Film?“

      „Daisy Miller.“

      „Oh ok. Ja, der Dreh war lustig.“

      „Wo habt Ihr gedreht?“, fragte Wilks.

      „In den Pinewood Studios und in Schottland. Geny war die ganze Zeit total erkältet