Mel Mae Schmidt

Die vom glänzenden See


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      Mel Mae Schmidt

      Die vom glänzenden See

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       I.) HEUTE – 4. November 2016, Feldberg-Bärental, Schwarzwald

       II.) AD 1204 n.Chr., Schwarzwald, Heiliges Römisches Reich

       III.) HEUTE – 05. November 2016, TODTNAU/FREUDENSTADT, SCHWARZWALD

       IV.) 1204 - 1209 n.Chr., HEILIGES RÖMISCHES REICH, SCHWARZWALD

       V.) 05.November 2016 – KINDERHEIM/SCHLOSSHOTEL, SCHWARZWALD

       VI.) 1204 - 1209 n.Chr., SCHWARZWALD, HEILIGES RÖMISCHES REICH

       VII.) 05. November 2016, FREUDENSTADT, SCHWARZWALD

       VIII.) 1209 n.Chr., SCHWARZWALD, HEILIGES RÖMISCHES REICH

       IX.) 05. November 2016 – FREUDENSTADT, SCHWARZWALD

       X.) 1223 n. Chr. SCHWARZWALD, HEILIGES RÖMISCHES REICH

       XI.) 05.November 2016 – FREUDENSTADT, SCHWARZWALD

       XII.) 1223 n.Chr., SCHWARZWALD, HEILIGES RÖMISCHES REICH

       XIII.) 05.November 2016 – BURG HÖWENEGG, IMMENDINGEN

       XIV.) 1223 n.Chr., SCHWARZWALD/IMMENDINGEN, HEILIGES RÖMISCHES REICH

       XV.) 06.November 2016 – SCHLOSSHOTEL WALDLUST, SCHWARZWALD

       XIV.) 1223 n.Chr. SCHWARZWALD, HEILIGES RÖMISCHES REICH

       XVII.) 06.November 2016 – FREUDENSTADT, SCHWARZWALD

       XVIII.) 1223 n.Chr., SCHWARZWALD/IMMENDINGEN, HEILIGES RÖMISCHES REICH

       XIX.) 06.November 2016 – FREUDENSTADT, SCHWARZWALD

       XX.) 06.November 2016 – SCHLOSSHOTEL WALDLUST, SCHWARZWALD

       EPILOG – Schlosshotel Waldlust, Schwarzwald

       Ahnentafel

       Mel Mae Schmidt im Gespräch

       Die Autorin

       Buchdeckel

       Impressum neobooks

      I.) HEUTE – 4. November 2016, Feldberg-Bärental, Schwarzwald

      Als der Zug genau vor ihrer Nase anhielt, war sie gerade damit beschäftigt, ihren heißen Coffee to go zu bugsieren. Ihre volle Tasche und ihr dicker Wintermantel machten es ihr schwer, alles zu verstauen, sodass sie sehr darum bemüht war, ihren Kaffee nicht zu verschütten.

      So kam es dann auch, dass der Zug genau vor ihrer Nase abfuhr, als sie es endlich schaffte, von ihrer Geschäftigkeit hochzublicken.

      „Verdammter Mist!“, schimpfte sie, als sie ihrem Zug nachsah und schaute aufgeregt auf die Uhrzeit auf ihrem Smartphone. „Ich komme schon wieder zu spät!“ Den Bus zuvor hatte sie ebenfalls bereits verpasst und einen späteren nehmen müssen. Dieses ständige Pendeln am Morgen machte sie immer nervös.

      Es war zehn Uhr am Morgen und Lavinia Normandell stand hibbelig am Bahnsteig. Der nächste Zug würde erst in einer Stunde kommen. In einer Stunde müsste sie aber schon längst auf der Arbeit sein. Das müsste sie eigentlich schon seit genau zwei Stunden!

      Lavinia seufzte.

      Sollte sie nun ein Taxi rufen oder sollte sie warten? Sollte sie auf der Arbeit anrufen, dass sie sich verspätete? Dies tat sie bisher schon viel zu häufig. Nahezu täglich, um genau zu sein.

      Ihr Chef warnte sie bereits ausdrücklich davor, sie hochkant rauszuschmeißen, käme dieses ewige Zu-spät-kommen noch weiter vor.

      Und es kam weiter vor.

      Lavinia befürchtete, dass sie diese Arbeitsstelle wohl nicht mehr lange haben würde und malte sich bereits im Geiste aus, wohin es sie anschließend verschlagen sollte. Wäre ein Berufswechsel das Beste? Oder besser gleich komplett woandershin umziehen? Ganz neu anfangen. Auf die Spuren ihrer Vergangenheit gehen.

      Lavinia grinste in sich hinein. Aber warum auch nicht?

      Sie wurde als Waise in einem Kinderheim aufgezogen. Sie wusste rein gar nichts über sich und ihre Vergangenheit. Ihre Familie. Mit achtzehn ist sie dann heimlich ausgebückst und kam nie wieder. Sie fuhr weit weg und wusste nicht einmal mehr, wie der Ort hieß, von dem sie geflüchtet war. Das Einzige, was sie von ihrer Familie besaß, war ein Medaillon, welches sie jedoch nicht öffnen kann. Es scheint zu klemmen. Aber sie trug es seither jeden Tag. Niemals zog sie es aus und legte es zur Seite. Nicht einmal beim Duschen.

      Lavinia dachte nach, als sie so wartend am Bahnhof stand. Sie sehnte sich sehr danach, endlich mehr über sich selber herauszufinden. Wer sie war, wo sie herkam, wer ihre Familie war, was es mit diesem Medaillon auf sich hatte. So viel wollte sie herausfinden. War nun, da ihr offenbar eine Kündigung bevorstand, der richtige Zeitpunkt gekommen, um woanders ganz neu anzufangen? Sich treiben zu lassen und auf Spurensuche nach ihrem Ich zu gehen?

      War das möglich?

      Auf einmal packte Lavinia ein ungeheurer Drang, sich sofort auf eine Reise zu machen und diese Lust war so groß, dass sie fast gar nicht mehr zur Arbeit fahren wollte. Sie musste sich schwer zusammennehmen, als sie endlich den Zug bestieg und in die entlegenere Richtung Freiburg im Breisgau fuhr, während sie in eine völlig andere Richtung wollte. Doch womöglich war dies nun eh ihr letzter Arbeitstag und so würde sie vielleicht schon morgen auf eine sonderbare Abenteuerreise gehen können.

      Innerlich jauchzte Lavinia, denn sie merkte, dass sie, trotz ihrer Unpünktlichkeit, dennoch eine sehr fleißige Mitarbeiterin gewesen war und stets die besten Leistungen erzielte. Das