Gudrun Grobleben

Wuschel, vom Streuner zum Champion


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brechen wir auf.

      Umarmungen, und viele gute Wünsche werden uns zugerufen.

      Ich mache den Kofferraum vom Passat auf, und Wuschel springt hinein, als ob er schon jeden Tag mit uns gefahren ist.

      Wir fahren los und winken allen noch einmal zu. Sie winken zurück.

      In dieser Nacht wird Wuschel nicht im Tierheim schlafen, sondern seine Schlafecke bei uns haben. Ich bin sehr aufgeregt.

      Wir haben ihm bereits alles gekauft, was er braucht: Futter, Fressnapf, Wassernapf, Halsband, Leine und einige Leckerlis. Vorerst habe ich nur das Wichtigste gekauft, später werden bestimmt noch eine Menge anderer Dinge hinzukommen. Da kenne ich mich gut genug!

      Sternzeichen: Zwilling. Der macht nichts oder alles.

      Ich habe stets neue Ideen, was ich brauche, um den Hund auch geistig auszulasten. Die Industrie kann sich über einen neuen, kauffreudigen Kunden freuen.

      Bevor wir das Haus betreten, machen wir unterwegs noch einen kurzen Stopp, damit er sich lösen kann. Wuschel springt sofort aus dem Kofferraum, was ich nicht gut heiße und pinkelt an den nächsten Busch am Wegesrand. Spürt er, dass der heutige Tag anders ist? Er erscheint mir etwas aufgedreht zu sein, wieder ist sein Kot sehr dünn, fast wässrig. Ich mache mir große Gedanken darüber, und werde seine Verdauung bei meinem ersten Tierarztbesuch ansprechen. Ich hatte Herrn F. damals auf Wuschels Verdauung angesprochen, und er sagte mir, dass er dem Hund ein paar Tage nichts zu fressen geben wird. Ich habe keine Ahnung, ob das gut ist und fragte mich, warum Wuschel nicht vom Tierarzt untersucht wurde. Die Gefahr in der Tierheimhaltung kann sein, dass, wenn ein Hund einen Befund hat und der andere zum Beispiel den Kot von dem infizierten Tier frisst, sich der andere Hund auch ansteckt. Nur mit Diät oder Hungern ist das Problem nicht zu beheben.

      Die Gassirunde ist beendet, und wir kommen in unserem Zuhause an.

      „So, nun sind wir da. Herzlich willkommen in deinem neuen Zuhause“.

      Ich öffne den Kofferraum, diesmal halte ich ihn sofort an seinem Halsband fest, klicke die Leine an seiner Halsbandöse ein und gebe ihm den Befehl: „Hopp!“

      Jetzt kommt der feierliche Moment.

      Wir betreten den Hausflur.

      Ich mache Wuschel von der Leine los, und sofort stürmt er in das Haus.

      „Hat sich nichts verändert, seitdem du das letzte Mal hier warst.“

      Er scheint es mir nicht glauben zu wollen und schnüffelt sich durch das gesamte Haus.

      Sein Körbchen habe ich in die Küche gestellt, damit ich ihn in der ersten Zeit unter Kontrolle habe.

      „Geh ins Körbchen!“ befehle ich ihm, nachdem er mit der Schnüffeltour fertig ist „Das ist ab heute dein Platz.“

      Er geht sogar unverzüglich ins Körbchen. Ich bin mit unserem Hund zufrieden. Er kringelt sich ein, hat aber immer ein Auge auf mich, was ich so in der Küche treibe. „Ich glaube, er schläft jetzt. War ja aufregend genug für ihn“, rufe ich Matthias zu.

      Als ich mich zu Wuschel umdrehe, ist er nicht mehr da. Stattdessen höre ich ein komisches Geräusch. Es hört sich genauso an wie damals, als Charly brechen musste.

      Ich laufe in den Keller.

      Kein Hund!

      Ich laufe in mein Atelierzimmer.

      Kein Hund!

      Wohnzimmer war geschlossen, da kann er nicht sein!

      Ich ahne Böses. Bleibt nur noch die obere Etage, wo der neue Teppichboden liegt!

      Wuschel weiht den neuen Teppichboden gerade mit seiner Kotze ein.

      „Verdammt, verdammt!“

      Das war genau das, wovor ich mich gefürchtet hatte. Entweder markiert er seine neue Umgebung oder er pinkelt. Neu hinzu kommt, dass er kotzt. Eine leise Ahnung schleicht sich in meine Überlegung. War das der Grund, warum er ausgesetzt wurde? Ohne Chip unter der Haut, ohne Markierung im Ohr und das Halsband ohne Hundemarke! Sozusagen „Spurenlos“ entsorgt und verlassen! Zurück gelassen vom Halter! No Name! Ich hoffe, Wuschel hat dem Halter, der ihn ausgesetzt hat, mit seinem kläglichen Bellen, verbunden mit der Hoffnung in der Stimme „Herrchen oder Frauchen werden mich doch nicht im Stich lassen?“ ein ganz, ganz schlechtes Gewissen gemacht! Möge sich Derjenige sein ganzes Leben lang mies fühlen, wenn er daran denkt, was er dem Hund mit dem Vertrauensbruch angetan hat.

      Kein Wort der Maßregelung kommt mir über die Lippen, obwohl mir in der gesamten Situation nicht wohl ist. Was wird die Zukunft noch alles mit dem Hund für uns bereit halten?

      Ich säubere die Stelle. Jetzt kann der Teppichboden zeigen, was der Händler uns versprochen hat: Robust, keine Gebrauchspuren sichtbar, abriebfest, aber teuer. Ich hoffe, der Preis zahlt sich aus.

      „Na, mein Kleiner? Ist heute alles etwas viel für dich! Neue Umgebung! Neue Unsicherheit, ob du bleiben darfst? Was geht in deiner kleinen Hundeseele vor?“

      „Würg, würg!“

      Ich schnappe mir den Hund, bugsiere ihn in das Gästeklo, wo er erneut erbricht.

      „Na prima, das volle Programm heute. Was kommt noch?“

      Ich rufe Matthias an, der inzwischen in sein Büro gefahren ist und erzähle ihm die Ereignisse.

      Er lacht!

      „Irgendwann und von irgendwem wird der neue Teppichboden mal versaut werden!“

      Er ist immer so optimistisch, was den Hund und auch andere Dinge anbetrifft. Während ich mir über alles und jeden Gedanken mache, und die Zukunft in solchen Momenten, wie heute, im schwarzgrauen Bereich sehe, sieht er es nicht so dramatisch. Manchmal treibt mich sein Über-Optimismus in den Wahnsinn, dann aber finde ich es gut, dass er manche Dinge lockerer sieht und mir dadurch zu einer neuen Einstellung verhilft. So geben wir uns in allen Bereichen gegenseitig die richtige Balance. Der eine mal mehr, der andere mal weniger. Letztendlich kommt stets eine gute gemeinsame Mischung heraus. Ich glaube, wenn Matthias damals nicht gesagt hätte, wir sollten dem Hund eine zweite Chance geben, hätte ich das Unterfangen „Wuschel“ beendet. Ein Glück, dass ich auf ihn gehört hatte. Nun muss ich mit der neuen Situation fertig werden und bin fest entschlossen, den Hund nicht bei der ersten, zweiten, dritten Schwierigkeit abzuschieben.

       Ich werde ihn nie abschieben! Es gibt immer eine einvernehmliche Lösung!

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