Hope Monroe

Ace


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ich hatte auf einmal den Eindruck, als würde mich dieses künstliche Ungeheuer tatsächlich erwarten. Als lauerte es nur auf mich. In seinen Augen, glaubte ich, zu erkennen, was es zu mir sagen wollte: »Komm nur, ich warte schon auf dich.« Und jetzt sah es auch noch aus, als verzöge es sein Maul zu einem erwartungsvollen Grinsen. »Spielen wir beide doch zusammen.«

      Es stellten sich mir alle Nackenhaare, und ich warf einen letzten Blick zu Bishop, der immer noch mit der Alten am Plaudern war.

      Für mich hatte er heute nichts weiter gehabt, noch nicht einmal Anweisungen. Doch ich wunderte mich nicht darüber. Immerhin hatte er mir gestern Abend schon gesagt, was meine heutigen Aufgaben sein würden. Und allen voran die, dem elektrischen Monster – Leben – einzuhauchen. Stromleben, eben.

      15 – Old Lady

      Drinnen in der Geisterbahn ging ich zum Sicherungskasten und drehte den Strom an. Fürs Erste zumindest. Nachher würde ich ihn wieder abstellen müssen, bevor ich mit der Arbeit begann. Doch zuerst wollte ich eine Runde mit dem Ding drehen, und mich davon überzeugen, dass es nur der Monsterpolyp war, an dem noch etwas zu machen war.

      Ich ließ mich in einen der Wagen fallen, einem grünen, und startete mit der Fernbedienung die Bahn.

      Die Fahrt begann.

      Vor mir brachen die Türen auseinander, und die plötzliche Dunkelheit machte mich zuerst einmal blind. Solange, bis sich meine Augen an das Dunkel gewöhnt hatten.

      Als der Wagen wieder ins Freie fuhr, an King Kong vorbei, blendete mich die Sonne. Der Tag klarte auf. Endlich.

      Wieder in der Bahn – sie bestand aus insgesamt fünf Etagen – hörte ich auf einmal eine Stimme, die zu mir sagte: »Du solltest gut auf dich achten.«

      Erschrocken hob ich den Kopf. Am Ende des Gleises, bildete ich mir ein, eine Frau stehen zu sehen. Sie trug einen Korb mit Wolle über den Arm gehängt, und Stricknadeln steckten in den Knäuel.

      Ich blinzelte. Das konnte doch unmöglich wahr sein.

      Das war Mrs. Dendrite, die dort vorne stand. Old Lady Dendrite.

      Ich blinzelte nochmals. Als ich die Augen wieder öffnete, war sie verschwunden.

      Mit dem Handrücken wischte ich mir über die Stirn. Es war und blieb einfach nicht mein Tag. Jetzt bildete ich mir auch noch ein, die alte Dendrite hier zu sehen. Als wenn die sich, in ihrem Alter, noch in eine Geisterbahn verirren würde. Und erst recht nicht dann, wenn der Platz noch gar nicht eröffnet war.

      Vor dem Sicherungskasten im dritten Stock, hielt ich die Bahn an. Immerhin musste ich den Strom ja wieder abschalten, bevor ich mich an die Tentakel des Monsters machte.

      Ich warf die Beine über den Wagen und schwang mich darüber hinaus. Kurz darauf stand ich vor dem Sicherungskasten.

      »Warum fummelst du an dem Ding herum? Hab ich dir nicht gesagt, dass du auf dich aufpassen sollst!«

      Der Atem der Stimme streifte meinen Nacken. Ich fegte herum. Doch niemand war da. Keiner stand hinter mir.

      Ich ließ das Türchen des Sicherungskastens offenstehen, und lief die Schienen entlang. Irgendwo musste sie doch sein.

      Oh ja – sie! Es war zweifelsohne Mrs. Dendrite gewesen, die zu mir gesprochen hatte. Doch wo war sie hin verschwunden, und auch noch dermaßen schnell? Sie war zu alt, um davonzueilen. Ihre Schritte waren langsam und schlurfend. Ich kannte sie doch, von ihrer Terrasse her. Selbst dort lief sie stets mit Bedacht!

      Wie also, sollte sie in die Geisterbahn kommen – und das, womöglich auch noch meinetwegen? Und wozu? Um mich zu warnen, wie es mir vorkam. Doch warnen wovor – und vor allem, weshalb?

      Ich merkte, wie mir der Schweiß ausbrach. – Vielleicht hätte ich doch die Eier im Glas nicht essen sollen –, überlegte ich mir. Möglichweise waren sie für meine Halluzinationen verantwortlich. Sofern es auch tatsächlich nichts weiter, als Halluzinationen waren!

      Doch gleich wie, wohin ich auch sah, von Mrs. Dendrite fehlte jede Spur. »Pete, hör auf, dir was einzureden. Da war nichts. Muss die Atmosphäre der Bahn sein, die dir das vorgegaukelt hat, und du Idiot, es auch noch für real gehalten hast«, redete ich mir ein, und beruhigte meine angespannten Nerven damit.

      Die Ruhe kehrte in mich zurück, und es gelang mir, das alles wieder lapidarer anzugehen. Und auf einmal wusste ich auch, wie mit dem allem umzugehen.

      Immerhin hatte ich einen Job zu verrichten; und Bishop zu enttäuschen, war das Letzte, was ich wollte. Schon deswegen nicht, weil ich keinen Bock auf eine Auseinandersetzung mit dem Alten verspürte. – Good american guy (guter amerikanischer Junge)! –

      Das war der Erziehung meiner Mutter zu verdanken.

      Yeah!

      Was soll’s, wandte ich mich eben wieder dem Sicherungskasten zu. Das war der einzige und richtige Weg!

      Die bedrückende Last von mir abgestreift, schlenderte ich zurück. Dabei konnte ich es nicht lassen, wie ein kleiner Junge, auf den Schienen rauf und runter zu springen.

      Nachdem ich den Schalter der Stromzufuhr nach unten gelegt hatte, und sicher war, dass die Stromzufuhr zum Polypen unterbrochen war, machte ich mich daran, hinaus zu dem Monstervieh zu gehen und mich dessen Tentakeln zu widmen.

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